05.06.2025

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Delegiertenversammlung: Gast Ryszard Roguz (M.) mit einer der ältesten Teilnehmerinnen Herta Andrulonis und Sohn Marian
Foto: U.H.Delegiertenversammlung: Gast Ryszard Roguz (M.) mit einer der ältesten Teilnehmerinnen Herta Andrulonis und Sohn Marian

Sensburg

Bilanzen, Wahlen – und eine Ehrung

Erneuerung vonnöten – Der VdGEM hielt bei der „Bärentatze“ seine jährliche Delegiertenversammlung ab

Uwe Hahnkamp
04.06.2025

Sie ist rechtlich notwendig und rekapituliert das vergangene Jahr der Organisation, bietet aber den Teilnehmern auch die Möglichkeit, sich zu treffen, auszutauschen und Ideen zu entwickeln. Es geht um die jährliche Delegiertenversammlung des Verbands der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VdGEM). In diesem Jahr fand sie am 26. April im Sitz der Gesellschaft der Deutschen Minderheit „Bärentatze“ in Sensburg statt – und war gekrönt von der Ehrung einer langjährig aktiven Person.

Bereits um 10.30 Uhr war das Quorum erreicht und es begannen die Beratungen und die Wahlen, die für diesen Tag vorgesehen waren. Begrüßt wurden die Vertreter der Gesellschaften vom Vorsitzenden des VdGEM, Heinrich Hoch, und – per Videobotschaft – auch vom Vorsitzenden des Verbands der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) in Oppeln, Rafał Bartek.

Für den VdG persönlich vor Ort war diesmal Ryszard Roguz, der Koordinator der Organisationen der Deutschen Minderheit, als Beobachter, aber auch zum Verleihen einer Ehrennadel des VdG. In der Woiwodschaft Ermland-Masuren wurde am 26. April damit nur eine Person ausgezeichnet, und zwar Urszula Mańka, welche die Gesellschaft der Deutschen Minderheit „Herder“ in Mohrungen seit Beginn ihres Bestehens im Jahr 1992 leitet. In der Begründung werden unter anderem ihr Engagement für die Sozialstation der Johanniter und den deutsch-polnischen Schüleraustausch gewürdigt. Weiter heißt es in dem von Roguz vorgetragenen Schreiben: „Frau Urszula Mańka vertritt die Deutsche Minderheit in ihrer Stadt und darüber hinaus aktiv und betont stets offen ihre Nationalität, indem sie das deutsche Kulturerbe pflegt.“ Die Ehrennadel wurde ihr zu Beginn der Hauptversammlung unter dem Beifall der Delegierten überreicht.

Der formelle Teil der Hauptversammlung konnte in rekordverdächtiger Kürze abgehakt werden. Weder zum inhaltlichen noch zum finanziellen Jahresbericht des VdGEM gab es große Bemerkungen, die Revisionskommission empfahl nach ihrem Prüfbericht, den Vorstand zu entlasten, was beinahe einstimmig bei einer Enthaltung geschah. Für die Wahl zum Vorsitzenden des VdGEM für eine Amtszeit von drei Jahren wurde der bisherige Vorsitzende Hoch aus Osterode als einziger Kandidat vorgeschlagen und einstimmig in seinem Amt bestätigt. Er selbst hatte, wie er in einem Interview für die Radiosendung der Deutschen Minderheit „Allensteiner Welle“ sagte, darauf gehofft, dass jemand anderes kandidieren würde: „Ich bin jetzt Vorsitzender seit 2004, das ist schon eine lange Zeit. Der Verband ist die Stimme der deutschen Gesellschaften nach außen, aber wir müssen uns ändern, denn es kommen schwere Zeiten auf uns zu.“

Änderungen gab es im neu gewählten Vorstand des VdGEM. Irene Szubzda hat in ihrem Verein „Masuren“ in Lyck der Jüngeren Urszula Sasińska Platz gemacht und kandidierte nicht mehr. Dafür rückten Jacek Molke aus Heilsberg und Paweł Samsel aus Ortelsburg nach. Vom Vorstand wechselte außerdem Sebastian Jabłoński aus Sensburg in die Revisionskommission, in der er mit Waldemar Albowicz aus Lötzen und Ingrid Lipka aus Osterode zusammenarbeitet. Gerard Wichowski aus Heilsberg, Monika Krzenzek aus Ortelsburg, Danuta Kanclerz aus Bartenstein und Wiesław Küchmeister aus Osterode sind weiterhin im Vorstand vertreten.

Bestätigung und Änderungen
Ein Zeichen für Änderungen sind auch einige neue Vereinsvorsitzende. Außer in Lyck gibt es mit Jacek Cześla in Hohenstein, Paweł Samsel in Ortelsburg und Przemysław Mohr in Sensburg neue Gesichter. Das mag ein Schritt in die richtige Richtung sein. Allgemein kämpfen die Gesellschaften mit der Finanzierung von Projekten, bei der sich vor allem die Formalitäten bei der elektronischen Antragstellung ständig ändern. Für ehrenamtlich arbeitende Menschen in den Gesellschaften der Deutschen Minderheit ist das eine große Belastung.

Küchmeister stieß eine Diskussion darüber an, dass die Deutsche Minderheit sich neu aufstellen müsse, um der Zukunft gewachsen zu sein. Unter anderem ging es darum, Vereine miteinander zu verbinden oder gar zu fusionieren, es ging um Inhalte und Strukturen. Die emotionalen Diskussionen unterbrach erst das Ende der Versammlung, ihre Fortsetzung folgte auf der Arbeitstagung der Landsmannschaft Ostpreußen für die deutschen Vereine im südlichen Ostpreußen, die im Anschluss im Hotel „Anek“ in Sensburg stattfand.


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