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Alles rund um bayerische Themen – Kinder und Jugendliche der Deutschen Minderheit bastelten im Kopernikushaus
Was passiert, wenn bayerische Traditionen, deutsche Nobelpreisträger und kreative Sprachförderung aufeinandertreffen? Es entsteht ein Projekt, das so vielseitig ist wie der Maibaum selbst: der Sprachmaibaum. Mitte Mai verwandelte sich das Haus Kopernikus, der Sitz der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM), in eine Werkstatt der Sprache, Kultur und Kreativität. Kinder und Jugendliche kamen zusammen, um einen ungewöhnlichen Maibaum zu gestalten.
Nach einer kurzen Einführung in die Idee des Projekts ging es direkt ans Werk: Ein Baumstamm mit Zweigen wurde montiert, bemalt und in bayerischem Weiß-Blau gestaltet. Der dabei entstandene „Sprachmaibaum“ wurde im Laufe des Tages zum zentralen Symbol für die Verbindung von Sprache, Wissen und Tradition.
Nach der handwerklichen Phase folgte ein informativer Teil: In einem Kurzvortrag erfuhren die Teilnehmer Spannendes über ausgewählte deutsche Nobelpreisträger. Im Mittelpunkt des Vortrags standen Carl Wilhelm Röntgen, der Entdecker der nach ihm benannten Strahlen, Albert Einstein, das Genie hinter der Relativitätstheorie, Robert Koch, der Erforscher der Tuberkulose, Willy Brandt, Friedensnobelpreisträger und Symbolfigur der deutschen Ostpolitik, sowie Günter Grass, Literaturnobelpreisträger und bedeutender Vertreter der deutschen Nachkriegsliteratur.
Diese Persönlichkeiten machten den thematischen Kern der anschließenden Wortschatzübungen aus, bei denen die Teilnehmer neue Begriffe rund um Wissenschaft, Politik, Literatur und Medizin kennenlernten und auf kreative Weise in Sätze einbauten. Doch nicht nur die Menschen, auch Symbole Bayerns waren Thema der sprachlichen Aufgaben. Ob Oktoberfest, Alpen, Schloss Neuschwanstein, weiß-blaue Flagge, München, BMW, Volkstrachten, der FC Bayern München oder die allseits beliebte Brezel – all diese Begriffe wurden spielerisch und in Übungen angewendet. Danach ging es in eine weitere Bastelphase: Statt Zunftzeichen hingen am Baum Begriffe, Bilder und Abbildungen. An der Spitze wurde ein Kranz befestigt, sodass der Sprachmaibaum von Stunde zu Stunde lebendiger wurde. Am Nachmittag wurde der fertig dekorierte Baum schließlich feierlich im Haus Kopernikus aufgestellt. Die Projektteilnehmer präsentierten ihren Eltern ihr Werk. Bei einer kleinen Bewirtung fand die Veranstaltung ihren geselligen Ausklang.
In einer abschließenden Runde kamen die Kinder und Jugendlichen selbst zu Wort. Viele äußerten nicht nur Stolz über das Ergebnis, sondern auch Begeisterung für die Themen, das gemeinsame Arbeiten und das neu Gelernte. Finanziell gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium des Innern und für Heimat der Bundesrepublik durch den Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG).