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Zur „Nacht der Museen“ wurden in der Marienkirche Kunstwerke junger Schülerinnen gezeigt
Eine besondere Ausstellung eröffnete die Nacht der Museen im Zentrum für Kunst „Galeria EL“ in Elbing. Auf einer dreitägigen Veranstaltung unter dem Motto „Engel bei der Arbeit“ hatten junge Talente vom Lyzeum für bildende Künste in Grunau Höhe Werke geschaffen, die im Presbyterium der Galerie präsentiert wurden. Die in Elbing geborene deutsche Künstlerin Marie Luise Salden, die bis heute mit ihrer Heimatstadt und der „Galeria EL“ verbunden ist, leitete die Arbeitsgruppe.
Arbeits- und Ausstellungsraum für die Veranstaltung war das Presbyterium der „Galeria EL“. Das Zentrum für Kunst befindet sich in der früheren Marienkirche, für die der Landmeister des Deutschen Ordens Hermann von Balk im 13. Jahrhundert den Dominikanern das Gründungsdokument ausgestellt hatte. Später war die Kirche bis 1945 die evangelische Hauptkirche von Elbing, in der auch Marie Luise Salden getauft wurde. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche fast vollständig zerstört. Die Ruine übernahmen in den 1960er Jahren die plastischen Künstler der Stadt und entwickelten daraus die „Galeria EL“.
Würdiger Raum für Kunst ...
Bereits das Betreten des Kirchengebäudes nimmt dem Besucher vor Ehrfurcht den Atem. Ein zweischiffiger Kirchenraum mit himmelsstrebenden schlanken Säulen, in dessen nördlichem Erdgeschoss sich Kunstwerke beinahe verlieren, während im Südschiff auf zwei Ebenen unter dem Dach moderne, auch über Fahrstühle erreichbare Ausstellungsflächen eingerichtet sind. Dazu kommen noch die Sakristei, das Presbyterium und der an das Nordschiff angelehnte Kreuzgang, die als einzige Teile des ursprünglichen Baus 1945 die Kämpfe überstanden haben.
Eine aktuelle Ausstellung unter dem Dach widmet sich den diesjährigen Abschlussarbeiten vom Lyzeum für bildende Künste in Grunau Höhe. „Der Stellenwert der Künste an polnischen Schulen ist immer noch hoch“ freut sich Salden, „auch die Wertschätzung von außen, die sich etwa in der Kooperation der ,Galeria EL' mit diesem Lyzeum widerspiegelt.“ Von dieser Schule kamen die elf Teilnehmerinnen der Arbeitsgruppe „Engel bei der Arbeit“ vor der Nacht der Museen. „Dadurch hatten wir relativ wenig Zeit. Wir haben jeden Tag intensiv von 10 bis 13 Uhr gearbeitet, danach mussten die Schülerinnen wieder zum Bus nach Hause“, beschreibt Salden die Auswirkung auf die Organisation der Veranstaltung.
„Es war intensiv und spannend für alle. Immerhin hatten die Künstlerinnen ein neues Thema vor sich: Ein Wesen, das sie für besonders schützenswert halten, mit einem Schutzengel, einem Beschützer oder Licht zu begleiten“, fasste Salden das Rahmenthema zusammen. Nach einer schüchternen Phase gingen die jungen Damen das Thema konsequent und selbstständig an – und drei von ihnen präsentierten ihre Werke sogar selbstbewusst persönlich bei der Vernissage.
... wunderbare Kunst für den Raum
Katarzyna Grudzień, die jüngste Teilnehmerin, nahm sich die Zeit für einen Rundgang zu ihren Werken. Tag 1: Technik Aquarell, Thema Schutz. Ein farbenfrohes Wiesenbild zeigt einen Käfer unter einer Glasglocke, allerdings mit ernstem Unterton, so die Malerin: „Schutz ist nicht immer etwas Gutes, manchmal kann er einengen und an der Entfaltung hindern.“ Tag 2: Technik Kohlestift, Thema Bild der Natur. Hier hat Grudzień ein mehrdeutiges Bild entworfen, wie sie erklärte:
„Es kann ein Baumstumpf sein, in den der Blitz einschlägt, oder einer, dem die noch nicht verstorbene Seele, seine Aura entsteigt.“ Tag 3: Technik Tusche, Thema Verblüffen durch Vergrößerung. Hier hat die junge Künstlerin in akkurater Großaufnahme einer Ameise etwas Bedrohliches verliehen; die auf den Betrachter weisenden Beißzangen flößen Respekt ein.
Grudzień ist ein gutes Beispiel für die Absicht der Arbeit von Salden: jungen Menschen Raum geben für ihre Entfaltung, sie aus der Reserviertheit zum Blühen bringen. Für sie und ihre Schützlinge war die Woche gelungen, wie die Vielfalt der Darstellungen von Schutzengeln, Licht und Elementen der sichtbaren und erahnbaren Natur zeigt.