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Während in Deutschland einflussreiche Kreise noch immer von der Transformation der Industriegesellschaft träumen, beenden amerikanische Finanzunternehmen das Bündnis aus Klima-Ideologie und Kapitalismus. Die grüne Party ist vorbei
Diese Bewegung kam überraschend. In den vergangenen Wochen verließen zahlreiche Großbanken und Vermögensverwalter wie Morgan Stanley, Wells Fargo, Citi, Bank of Amerika, JP Morgan, Goldman Sachs und BlackRock die „Net Zero Asset Managers Initiative“, die bislang als wichtigste Vereinigung jene mächtige Klimaallianz trug, die in den vergangenen Jahren eine grüne Klima-Blase aufgepumpt hatte, um damit die globale Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik von Grund auf zu verändern. Natürlich zum eigenen Vorteil.
Zu diesem Zweck ließ sich die tonangebende, vornehmlich angloamerikanische Finanzindustrie mit weltweiten Klima-Ideologen, mit den Grünen verschiedener Parteicouleur ein und finanzierte diese mitsamt ihren NGOs und ihren Pseudo-Instituten. Doch nun wird aus der grünen Blase konsequent die Luft rausgelassen. BlackRock fürchtet um sein Renommee, der größte Vermögensverwalter der Welt begründet seinen Austritt damit, dass durch sein Engagement in der Allianz „Verwirrung über die Praktiken von BlackRock“ entstanden wäre. Damit sind der grünen Klima-Ideologie die finanziellen Grundlagen entzogen.
Anfänge einer unheiligen Allianz
Begonnen hatte die Verbindung aus grüner Ideologie und Kapital am Ende des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts. Was damals geschah, zeigt sich bildlich nirgends so treffend wie in dem Film „Wall Street. Geld schläft nicht“ von Regisseur Oliver Stone aus dem Jahr 2010, in dem die Superheuschrecke Gordon Gekko, gespielt von Michael Douglas, im Anschluss an das Platzen der globalen Immobilienblase des Jahres 2008 sagt, dass wenn man so will, Grün die neue Blase sei und man deshalb in die grüne Wirtschaft investieren müsse.
Tatsächlich stieg die internationale Finanzwirtschaft nach dem Platzen der Immobilienblase von 2008 massiv in die Klimaindustrie ein – und schuf so eine neue Blase. Es entstand der Klima-Komplex, der mit all den Investitionen in Solarenergie und Windkraft oder auch mit der Errichtung eines weltweiten CO₂-Emissionshandels kein Milliarden-, sondern ein Billionen-Geschäft versprach.
Getragen wurde dieser Komplex neben der Klimaideologie, die mit einer dauerhaften Kommunikation der Angst vor dem unmittelbar bevorstehenden Weltuntergang popularisiert wurde, von einem Bündnis der Finanzindustrie, der Wall Street, des Weltwirtschaftsforums, der Medien- und Propagandaschaffenden sowie selbst ernannten Philanthropen. So lassen sich gern jene Leute nennen, die ihre Gier nach Anerkennung und Reichtum als Menschenliebe tarnen, weil sich mit kaum etwas mehr Geld verdienen lässt als mit Menschenliebe, tatsächlich jedoch nicht allzu selten mit ihren Projekten die Menschen und mitunter ganze Volkswirtschaften ins Unglück stürzen.
Was wie eine Verschwörungstheorie klingt, war ein ganz reales Bündnis, das die größte Umverteilung von Kapital und Macht in der jüngeren Geschichte der westlichen Welt vorantrieb. Neben der allgemeinen Lehre vom Kampf gegen den Klimawandel wurden dabei vor allem die ESG-Kriterien zu bestimmenden Maßstäben in Politik und Wirtschaft. ESG steht für „Environmental, Social, Governance“, also für willkürliche Vorgaben aus den Bereichen „Umwelt, Soziales und Unternehmensführung“. Mit ihnen wurde die Realwirtschaft von der Finanzwirtschaft regelrecht erpresst, indem die ESG-Kriterien, die nichts mit wirtschaftlicher Leistung, dafür umso mehr mit Ideologie zu tun hatten, über den Aktienkurs der Unternehmen mitentscheiden sollten.
Geschäfte mit der Weltrettung
Wie das funktionierte, erklärte in den Hochzeiten der grünen Blase der stellvertretende Vorsitzende von BlackRock, Philipp Hildebrand: „Wenn Sie als Unternehmen erkennen, dass Ihnen Kapital abgezogen und einem Konkurrenten mit einem höheren ESG-Score zugewiesen wird, weil Sie einen niedrigen ESG-Score haben, welchen stärkeren Anreiz kann es geben?“
Auch der Gründer des Weltwirtschafts-forum, Klaus Schwab, gab freimütig Auskunft darüber, wie man die Wirtschaft auf Linie bringt: „Eine Gruppe grüner Aktivisten könnte vor einem Kohlekraftwerk demonstrieren, um eine strikte Durchsetzung der Umweltbestimmungen zu fordern, während eine Gruppe von Investoren im Sitzungssaal dasselbe tut, indem sie dem Werk den Zugang zu Kapital entzieht.“ Zudem könne sich die Investorengruppe entschließen, ein Geschäft mit grünen Anlagen zu machen, und deshalb die Investitionen aus dem Kohlekraftwerk zurückziehen. Gleichzeitig spendet sie Geld an Umweltaktivisten, die dann – gut ausgestattet – entsprechende Proteste inszenieren – und den Deal der Investoren umstrahlt ein philanthropischer Heiligenschein. Auszubaden haben diese Weltrettungsphantasien weder die Investoren noch die teils staatlich alimentierten Umweltaktivisten; auszubaden haben dieses Gebaren vielmehr die Mittel- und die Unterschicht, für die steigende Energiepreise ein Problem darstellen.
Damit der Protest in der breiten Bevölkerung dennoch niedrig blieb, brauchte es ein Klima der Angst – und zwar der Angst davor, dass der bisherige Weg in den nahen Weltuntergang führen würde, und nur die neue, grüne Wirtschaft die bevorstehende Kata-strophe verhindern würde. Und so wurde jeder überdurchschnittlich warme Sommertag zur Hitzewelle erklärt, wozu unter anderem die mehrheitlich grünen Medien begleitend die Wetterkarten feuerrot einfärbten.
Dass die gängigen Klima-Definitionen zu einer Zeit entwickelt wurden, in der in Europa eine Kaltzeit herrschte, wurde ebenso ausgeblendet wie die Tatsache, dass es in der Welt zu früheren Zeiten nachweislich wärmer war als heute und die Menschheit damals sogar Blütephasen erlebte. Wer der Lehre von der bevorstehenden Apokalyptik widersprach, wurde in Politik und Medien sowie gerade auch in der Wissenschaftspublizistik nicht mehr berücksichtigt oder gar diskriminiert, herabgesetzt und als „Klimaleugner“ verschrien.
Fatale Folgen für die Bürger
Anders als die 2008 geplatzte Immobilienblase sind die Kosten der grünen Klimablase für jeden Bürger, zumal in Deutschland, direkt spürbar. Die explosionsartig gestiegenen Strompreise und die steigenden Lebenshaltungskosten in allen Bereichen zeigen klar und deutlich, wohin all die Manöver wie die EEG-Umlage und die künstliche Verteuerung von Benzin und Diesel, die Subventionierung von Solar und Windkraft, von „grünem Stahl“ und „grünem Zement“ sowie nicht zuletzt die Finanzierung der grünen NGOs geführt haben.
Apropos Deutschland: Hier lobt sich der grüne Wirtschaftsminister Habeck dafür, den Strompreis gesenkt zu haben. Was er verschweigt, ist, dass er die EEG-Umlage nicht abgeschafft, sondern lediglich von der Stromrechnung der Endverbraucher in das allgemeine Steueraufkommen verschoben hat. Womit die Bürger die EEG-Umlage nicht mehr als Stromkunden zahlen, sondern als Steuerzahler. Dass dies das Subventionsunwesen für die Erneuerbaren Energien keineswegs retten kann, zeigte sich am Bundeshaushalt für das Jahr 2024. Die dort für die EEG-Umlage geplanten rund zehn Milliarden Euro waren bereits im Juni aufgebraucht, sodass ein Nachtragshaushalt aufgestellt werden musste, in dem noch einmal rund zehn Milliarden Euro aufgerufen wurden.
Doch nun ist die Party vorbei. Kein Geringerer als der Präsident des Weltwirtschaftsforums, Børge Brende, äußerte in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ im Vorfeld der diesjährigen Tagung seiner Organisation in Davos: „Wir stehen zwischen den Weltordnungen. Das sind normalerweise sehr unruhige Zeiten.“ Zur Begründung seiner These sagte der Norweger, dass die weltweite Zusammenarbeit künftig immer mehr rein auf nationalen Interessen basieren werde. Nur in Deutschland verweigert man sich wieder einmal der neuen Realität, denn Deutsch-Sein heißt, eine Sache bis in den Abgrund hineinzuverfolgen.
Gründe für den Ausstieg
In der globalen Finanzwirtschaft hat man indes längst begriffen, dass die Party vorbei ist. Gleich mehrere Motive bewogen die Finanzmogule, aus dem Klimageschäft auszusteigen. Der erste und wichtigste Grund ist, dass man an der Wall Street begriffen hat, dass die Liaison mit dem grünen Sozialismus letztlich die Volkswirtschaft und den eigenen Profit zerstört. Bereits Ende 2023 strichen Finanzdiensleister die Begriffe „Nachhaltigkeit“ und „Transformation“ aus den Fondsnamen, weil die Renditeerwartungen deutlich enttäuscht wurden. Gleichzeitig fragte die Generalstaatsanwaltschaft, ob die Vermögensverwalter ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen würden und sie treuhänderisch im Interesse ihrer Kunden tätig wären – oder ob sie im Sinne der Klimaideologie gegen die wirtschaftlichen Interessen ihrer Kunden handelten.
Klar wurde auch, dass die Globalisierung als treibende Kraft des Wohlstandes Geschichte ist und mittlerweile abgelöst wurde von zwei neuen Faktoren: erstens der Innovationsfähigkeit der Firmen, die immer mehr mit dem Begriff KI verbunden wird, und zweitens billige, verlässliche Energie. Eine Strategie, die Energie vom Zufall der Wetterlage abhängig macht und diese zudem stetig verteuert, ist da ökonomisch zum Scheitern verurteilt.
Insofern hat auch der neue US-Präsident Trump recht, wenn er mit dem Tanz seines Vorgängers Biden um die Erneuerbaren Energien Schluss macht und stattdessen auf die Renaissance fossiler Energieträger und die Förderung der Kernenergie setzt. Denn die Zukunft wird vor allem eines sein: energiegefräßig. Wer diese simple Wahrheit nicht begreift, wird sich aus der Weltwirtschaft und aus dem Wohlstand verabschieden. Mit Klima kann man keine Geschäfte mehr machen.
Während die Finanzwirtschaft diese einfache Erkenntnis längst begriffen und darauf reagiert hat, verteidigt man in Deutschland weiter das Traumtanzen ins wirtschaftliche und gesellschaftliche Nirwana. Zumindest bislang. Denn vor wenigen Tagen, just zu dem Zeitpunkt, als sein ehemaliger Arbeitgeber BlackRock die Mitgliedschaft in der „Net Zero Asset Managers Initiative“ aufkündigte, erklärte der aussichtsreichste Bewerber um das Kanzleramt, Friedrich Merz, bei einer Wahlkampfveranstaltung, dass der Klimaschutz nicht wichtiger sein dürfe als der Erhalt der Industrie in Deutschland.
Dr. Klaus-Rüdiger Mai ist Schriftsteller, Dramaturg und Publizist. Zuletzt erschienen seine Biographien „Die Kommunistin. Sahra Wagenknecht. Eine Frau zwischen Interessen und Mythen“ und „Angela Merkel. Zwischen Legende und Wirklichkeit“ (beide Europa
Verlag 2024).
www.europa-verlag.com
Albert Nola am 28.01.25, 10:00 Uhr
Wir wären froh wenn Donald Trump und die AfD Recht hätten. Leider haben weder die Erneuerbaren Energien noch die fossiler Energieträger eine Zukunft. Die Weltbevölkerung wächst und der Ressourcenverbrauch auch. Ist ein Weltkrieg die Lösung? Ja. Wenn ein Boot zu voll ist, dann müssen einige ins Wasser springen.
Gregor Scharf am 27.01.25, 17:13 Uhr
Die Bewegung kam alles andere als überraschend. Sie hat sich seit mindestens einem Jahr abgezeichnet, war bereits in den Schubladen und mit Trumps Wahl fiel der Startschuss, denn das neue Gold wird die Kernenergie.
Es ist auch völlig falsch, von den Deutschen in der Allgemeinheit zu sprechen, weil Millionen seit Jahren aufbegehren. Es ist der links-grüne Clan, der die Deutschen im Klammergriff hält. Mich würde interessieren, wer davon tatsächlich gebürtiger Deutscher ist. Auf die Statistik bin ich gespannt.