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Ist der migrationsbedingte demografische Wandel die Ursache für die wütenden Unruhen?
In den Jahren ab 1970 war Nordirland für seine konfessionellen Unruhen zwischen Katholiken und Protestanten bekannt. Die beiden Lager schenkten sich nichts, verübten gegenseitig schwerste Terrorattacken mit hohen Opferzahlen. Nach einem unnatürlichen demographischem Wandel, was schlicht und einfach unkontrollierte Massenzuwanderung ist, wehren sich jetzt Katholiken und Protestanten gegen Verfremdung durch gewaltbereite Migranten.
In Ballymena – einer Stadt, die eine halbe Stunde nördlich von Belfast liegt – kam es tagelang zu schweren Unruhen, wie es sie seit dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen in den 1970er Jahren nicht mehr gegeben hatte. Vorausgegangen waren sexuelle Übergriffe von zwei rumänischen 14-jährigen Jugend-Migranten aus der Volksgruppe der Roma auf ein einheimisches Mädchen von ebenfalls
14 Jahren. Die Menge warf Benzinbomben und Ziegelsteine auf Polizeieinheiten und versuchte, Häuser in einer zentralen Wohnstraße, in denen Migranten lebten, niederzubrennen. Die Demonstranten wurden mit einem Wasserwerfer auseinandergetrieben; mindestens 15 Polizeibeamte wurden nach eigenen Angaben verletzt; es wurden Fensterscheiben eingeschlagen und Autos angezündet.
In Nordirland sind aber inzwischen nicht mehr nur die illegalen Migranten das Ziel, sondern auch diejenigen, die diese Menschen ins Land geholt haben – also die Behörden. Jim Allister, der örtliche Abgeordnete, der die konservative und protestantische Partei Traditional Unionist Voice vertritt, betonte, die „sehr beunruhigenden“ Szenen seien ein Produkt der Unzufriedenheit über den „bedeutenden demografischen Wandel in der Region“, der durch die „ungehinderte Einwanderung“ verursacht werde. In den letzten Jahren und Jahrzehnten verschifften die britischen Behörden bewusst Bootsmigranten aus England nach Nordirland, um dort den alten historisch bedingten sozialen Sprengstoff durch einen neuen, vielleicht sogar gefährlicheren, zu ersetzen.
Die Parallelen von Nordirland zu Dublin weniger als zwei Jahre zuvor waren nicht zu übersehen. Im November 2023 stand die Stadt in Flammen, nachdem ein Eingebürgerter algerischer Herkunft mehrere Schulkinder und deren Lehrerin in der nördlichen Innenstadt angegriffen hatte. Es gibt mehrere Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Ereignissen: ein gemeinsamer rhetorischer Grund (in Dublin riefen die Demonstranten „Irland ist voll“, in Nordirland hingen Transparente mit der Aufschrift „Wir wollen unser Land zurück“); eine unzusammenhängende, kleine und wütende Gruppe von Einheimischen, die durch einen gewalttätigen Angriff auf Kinder geeint wurde; und eine soziale Medienlandschaft voller falscher Informationen, die sich schneller verbreiteten, als die Behörden darauf reagieren konnten.
Auch die tieferen sozialen Konturen sind ähnlich: Es handelt sich um weiße Arbeiterviertel. Viele Zeitungskolumnen, Bücher, soziologische Studien und Dokumentarfilme wurden produziert, um diese Wut zu erklären, zu kritisieren und in einigen Fällen auch zu beschwichtigen. In Großbritannien gewann die Migrationsfrage erst nach dem Votum für den Austritt aus der Europäischen Union im Jahr 2016 so richtig an Bedeutung. An der grundlegenden, fundamentalen Tatsache hat sich seither aber nichts geändert. Eine unglückliche, entfremdete weiße Arbeiterklasse kanalisiert ihre Verzweiflung und auch ihre Wut in verzweifelten politischen Spielchen oder, noch düsterer, in offener, roher Gewalt Gemeinsame Herausforderungen durch Migration.
Irland und Großbritannien ähneln sich in dieser Hinsicht zunehmend. Vor allem in Dublin ist der demografische Wandel rasant: Im Jahr 2023 erreichte die Zuwanderung mit 141.600 einen 16-Jahres-Höchststand. Eine im Sommer durchgeführte Meinungsumfrage ergab, dass immerhin 75 Prozent der Menschen der Meinung waren, Irland nehme zu viele Asylsucher auf. Das Land hatte sich lange Zeit für immun gegen die schlimmsten Auswüchse des Nationalpopulismus gehalten, aber das extreme Ausmaß der Einwanderung in Verbindung mit der tiefgreifenden Wohnungskrise des Landes hat zu einer Atmosphäre wie in einem Pulverfass geführt.
Nach den Anschlägen von Southport in England im August 2024 durch einen aus Ruanda stammenden Messerstecher, kam es in Belfast zu einer eigenen groß angelegten Demonstration, welche die Proteste jenseits der Irischen See unterstützte. Beide Seiten vereinten sich schließlich zu einer gemeinsamen Sache: der Bekämpfung der illegalen Einwanderung. Die durchlässigen sozialen Medien verstärkten die Spannungen auf beiden Seiten des Meeres.