Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Jeder Unfall, jeder Verletzte und erst recht jeder Tote im Straßenverkehr ist einer zu viel. Schaut man sich die Statistik an, wird die Dramatik erst recht deutlich: Jedes sechste Todesopfer im Straßenverkehr war 2024 ein Radfahrer. Und damit nimmt die Opferzahl gegen den Trend zu. Das ist umso bemerkenswerter, als alle Städte in der Bundesrepublik propagieren, doch ach so viel für die Sicherheit der Radfahrer zu tun, hohe Summen an Steuergeldern in die Radfahrinfrastruktur zu investieren – viel gute Absicht, nur die Ergebnisse lassen zu wünschen übrig. Besonders auffällig ist, wenn man sich auf Ursachenforschung begibt: Schuld haben ausschließlich die anderen. Nur eine Gruppe genießt komplette Absolution: die Radfahrer selbst.
Moralische Überheblichkeit
Man kann es ihnen nicht einmal verdenken. Werden sie doch von verantwortlichen Politikern, allen voran von den grünen Demagogen, auf ein derart hohes moralisches Podest gestellt, dass sie nicht nur für andere unantastbar werden, sondern sich mittlerweile selbst auch für das Maß aller Dinge halten. So viel Arroganz, Selbstherrlichkeit und auch schon lebensgefährliche Unantastbarkeit ist inzwischen schon zu einer Bedrohung mutiert, die auch andere in Mitleidenschaft zieht.
Wer täglich am Straßenverkehr teilnimmt – als Autofahrer, Motorradfahrer oder Fußgänger – der kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Und um es an dieser Stelle gleich zu sagen: Auch unter den eben Genannten gibt es genug Rücksichtslose, die Radfahrer in allerhöchste Gefahr bringen. Straßenrambos, Raser, egoistische Rücksichts- und Verantwortungslose, aggressive Rowdies und einfach nur Inkompetente. Keine Frage. Das eigentliche Problem ist aber die kaum noch zu ertragene Einseitigkeit der Schuldzuweisung – sowie die moralische Selbstherrlichkeit der Radler.
So wird zu Recht gefordert, dass Autofahrer die „Sattelsitzer“ mit 1,5 Metern Abstand überholen. Wehe dem, der diese Distanz nicht einhält. Mit Drohgebärden, wüsten Schimpfkanonaden und ebenso mit Gewalt bis hin zur Sachbeschädigung gegen das entsprechende Fahrzeug seitens der Radfahrer sollte dann gerechnet werden. Bis zu einem gewissen Maß ist diese Reaktion sogar verständlich. Komisch aber ist, dass dieser geforderte Mindestabstand von 1,5 Metern dann keine Rolle mehr spielt – schon gar keine in puncto Sicherheit des Radfahrers – wenn dieser waghalsig balancierend an einer wartenden Autoschlange vorbeiwankt. Oft passt zwischen Auto, Fahrrad und Kantstein keine Briefmarke mehr. Der Radler schiebt sich dennoch mit einem Bein rollerähnlich tretend so wackelig an der Fahrzeugkolonne vorbei, dass jeden Moment der ultimative Sturz droht. Für die Radler alles kein Problem. Auch nicht, wenn sie die wartenden Fahrzeuge links überholen, dabei gern entgegenkommende Fahrzeuge ausbremsen und ihnen sogar noch die Faust schwingend drohen. Sollte etwas passieren – na klar, der Autofahrer hätte schuld. Zumindest in den Augen der moralisch selbstherrlichen Radler und ihrer grünen Verführer.
Ist die Geduld eines Radlers bei vollen Straßen aber völlig am Ende, geht es schwupp-di-wupp im flotten Tempo – auch gern mit schnellen E-Bikes – über den Bürgersteig, mitten durch die Fußgängermassen. Ein Ruf wie „Hey, pass auf, das ist hier kein Radweg“ wird mit dem berühmten Mittelfinger, oder auch mit einigen Begrifflichkeiten aus der untersten Niveauschublade beantwortet.
Locker ins Cabrio gespuckt
Statistiken beweisen: Am häufigsten kommt es beim Abbiegen zu Kollisionen zwischen Auto und Fahrrad mit oft verheerenden Folgen für Radfahrer. Wie das Risiko vermindert werden könnte? Ganz einfach: Radfahrer müssten sich endlich hinter die Autos einreihen und nicht neben ihnen, oder gar rechts neben ihnen vorbeifahren. Da nützen keine farbigen Radwege, keine bunten Pfeile und noch nicht einmal von der Fahrbahn getrennte Radwege – wenn sich die Fahrwege unnötig kreuzen, ist das Unfallrisiko extrem hoch. Zudem ist das auch eine Frage der Radwegeführung, die aber bei Politikern gern ignoriert wird, da Radler völlige Freiheiten zugeschrieben bekommen, während Autofahrer das volle Risiko tragen.
Apropos Radweg: Sind diese vorhanden, und das ist immer öfter der Fall, heißt das nicht, dass sie auch benutzt werden. Wo kommen wir denn hin, wenn Radfahrer nicht radeln dürfen, wo sie wollen? Wer die Moral des Anstands, des Klimafreundes, der Co₂-freien Fortbewegung und damit das Placet der grünen Mobilitätsumerzieher auf seiner Seite hat, der fährt auf der Straße und lässt den Radweg völlig außer Acht. Gern langsam, aber dafür zu zweit (natürlich nebeneinander) mit einem Aktivistenkumpel getreu dem Motto: „Euch Autofreaks werden wir es schon zeigen. An uns kommt ihr nicht vorbei. Wenn's euch nicht passt, dann nehmt doch die Bahn!“ Wer es dann wagt – sollte sich die Chance ergeben – so ein mobiles Radelhindernis zu überholen – natürlich mit 1,5 Metern Abstand –, darf froh sein, keinen Tritt gegen das Auto abzubekommen, oder wie neulich in Hamburg an der Hafenstraße live gesehen, als eine Radfahrerin mit Inbrunst in ein 3er-BMW-Cabrio reinspuckte. Klar, Radler überholen ist verboten, das gilt für einen BMW-Kapitalisten erst recht. Bleibt zu hoffen, dass der nicht auch noch die Unanständigkeit besaß, einen schicken Hermesgürtel oder ein Boss-Sakko zu tragen. Dann stünde er wohl kurz vor der radfahrgerechten Kreuzigung.
Freiheit des grünen Radfahrers
Dies sind nur einige wenige Beispiele von vielen. Das Problem dabei ist: Autos, Motorräder, Mofas ... alle tragen ein Kennzeichen, nur Fahrräder nicht. Heißt: Identität nicht ermittelbar – ob Rotsünder, Falschabbieger, Radel-Rowdies oder Pedal-Provozierer. Sie kommen stets ungeschoren davon. Auch die paar wenigen Polizeikontrollen ändern daran nichts.
Fehlende Kontrolle und Sanktionen sind ein schweres Manko, wenn es um den Verkehrsfrieden geht. Parken Autos, und sei es nur beim Be- und Entladen, auch nur rudimentär an einem Radweg – die Hölle bricht los. Rast ein Radfahrer durch die Menschenmengen auf den Fußweg? Passiert nichts. Die Grünen betonen die „Freiheit“ des Radfahrens, was dazu führt, dass Verstöße wie das Fahren auf Gehwegen oder das Ignorieren von roten Ampeln toleriert werden. Dies verschärft die Konflikte, da Autofahrer sich benachteiligt fühlen, wenn sie streng kontrolliert und bestraft werden, während Radfahrer straffrei bleiben. Verkehrsregeln müssen für alle gelten: Radfahrer müssen sie wie Autofahrer einhalten. Die Einführung eines Radkennzeichens, eines „Fahrradführerscheins“ für Erwachsene oder verstärkte Polizeikontrollen bei Verstößen könnten das Verantwortungsbewusstsein stärken. Gleichzeitig sollten Autofahrer, die Radfahrer gefährden, konsequent bestraft werden, um Vertrauen aufzubauen – und zwar gegenseitig.