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Wie sich das Koma langsam löst, und warum wir bald einen heißen Frühling erleben könnten
Diesen Sonntag sind endlich mal wieder Wahlen. Schmeckt nach Politik wie früher: Der Bürger kann sich was aussuchen und die Politiker müssen das Resultat einfach schlucken. Klar doch, ich weiß – wir idealisieren die Sache jetzt ein wenig. Aber immerhin verströmt das Wahl-Szenario zumindest noch den salzigen Duft der Demokratie und nicht den stickigen Muff, in dem wir seit einem Jahr feststecken und Befehle entgegennehmen von Zuchtmeistern, die eigentlich Diener des Volkes sein sollten.
Richtig interessant für alle Deutschen wird es natürlich erst im September, wenn der neue Bundestag gewählt wird. Seit Beginn des ersten Lockdown scheinen die Partei-Präferenzen ja gleichsam eingefroren zu sein, selten war das Studium der wöchentlichen Umfrageresultate dermaßen öde wie in den vergangenen zwölf Monaten. Historisch ist so eine Starre in Phasen großer Anspannung allerdings nichts Ungewöhnliches.
Man sollte das jedoch nicht mit Stabilität verwechseln. In der Erstarrungsphase werden die Empfindungen nur aufgestaut und entladen sich dann schwallartig, sobald das politische Koma sich löst. Es könnte also demnächst richtig spannend werden.
Das ahnt das Regierungslager und ist sichtlich bemüht, jedes kleine Flämmchen an öffentlichem Protest sofort auszutreten. So ließ man vergangenes Wochenende bundesweit die radfahrende Antifa von der Kette, um an vielen Orten auftauchende Autokorsos gegen die Lockdown-Maßnahmen zu vereiteln. Brave Bürger, die das Geschehen beobachteten, rieben sich die Augen: die linksextreme Antifa als Prügeltruppe zum brutalen Niederhalten von Kritikern einer CDU-geführten Regierung? Erstaunlich.
So könnte es losgehen
Dahinter kann nur eine von zwei Ursachen stecken: Entweder hat der „Schwarze Block“ sein Herz für die Ideale der Christdemokratie entdeckt, oder die Christdemokraten haben einen inneren Wandlungsprozess durchschritten, der uns gar nicht aufgefallen war und der sie nun zu natürlichen Alliierten jener düster Gekleideten macht, die als „Schwarzblockwarte“ ihre Pflichten erfüllen.
Auf die eifrigen Korso-Stopper dürfte in den kommenden Monaten viel Arbeit zukommen. Mit all dem Frust, der sich im Volk angesammelt hat, liegen deftige Zutaten bereit für einen richtig heißen Frühling. Am Beginn ist es meist nur ein kleiner Funke, der die Lage entzündet und schließlich einen Flächenbrand auslöst.
Wo, wann und wie der Funke überspringt, weiß man vorher nicht. Aber es könnte beispielsweise so losgehen: Nach dem nächsten „Lockerungsbeschluss“ dürfen sich wieder zehn Leute aus drei Haushalten im Park treffen. Irgendwo rotten sich aber elf Jugendliche aus vier Haushalten zusammen. Die Polizei rast mit Tatütata und durchdrehenden Reifen zum Treffpunkt, zu Fuß hasten weitere Beamten herbei, um mit aller Schärfe dazwischenzugehen, wie es sich gehört. Das beobachten andere Kleingruppen in der nahen Umgebung und eilen ebenfalls zum „Tatort“, wo es zu einem veritablen Tumult kommt, bis sich die Uniformierten zurückziehen müssen und mit einem Großaufgebot wiederkehren.
Regierung kriegt das große Flattern
Der Park wird zum Schauplatz ausgedehnter Auseinandersetzungen zwischen Spontandemonstranten und der Staatsmacht, Wasserwerfer kommen zum Einsatz. Auf die Nachricht von den Wasserwerfern breitet sich das Theater in der ganzen Stadt aus. Nachdem erst soziale und dann auch professionelle Medien berichten, strömen immer mehr Menschen auf die Straßen. Das setzt sich in immer mehr Städten fort, ein Journalist zieht historische Vergleiche und fabuliert vom „Germanischen Frühling“, womit die Antifa ihren Beweis hätte, dass es (wer sonst?) offensichtlich alles „Nazis“ waren, die das angezettelt haben. Das nützt ihr aber nichts mehr, der Ball rollt.
Die Regierenden kriegen das große Flattern, im Stundentakt werden weitere „Lockerungen“ erlassen. Das kann die wütenden Bürger jedoch nicht mehr besänftigen, keiner hält sich an die ständig veränderten Vorschriften. Die völlig überforderten Polizeibeamten sehen irgendwann nicht mehr ein, für das regierungsamtliche Regelchaos den Kopf hinzuhalten, und beschränken sich darauf, punktuell auftretende Sachbeschädigungen zu ahnden. Maskendiktat? Zwangsschließungen? Alles im Handumdrehen obsolet.
Spinnerei? Warten wir's ab. So rasant wie in den jüngsten Tagen ist das Vertrauen in die Politik und ihre Maßnahmen wohl noch nie eingestürzt, der Wutpegel steigt bedenklich. Doch die Kanzlerin meint immer noch, ihre „Lockerungen“ bei nächster Gelegenheit wieder einschränken zu können, sobald ihr ein konstruierter „Inzidenzwert“ die Munition dafür liefert. Soll sie ruhig. Dann könnte es soweit sein.
Aber wie konnte es soweit kommen? Soweit konnte es kommen, weil sich die Zeiten auf hässliche Weise geändert haben. Leider jedoch kommen die politischen Führungskader nicht damit zurecht.
Früher konnten sie jeden Schaden, den sie angerichtet hatten, irgendwie zudecken. Entweder man schob den Mist in die Zukunft, etwa die Euro-Krise. Dafür musste man nur genug Geld draufschaufeln, bald vergaßen die Leute den Kram wieder. Dass sich das Problem einer gescheiterten Währung damit immer größer und zerstörerischer auswächst, brauchte die Akteure nicht zu scheren. Wenn das kracht, sind sie längst in Pension.
Das Gleiche gilt für die Energiewende, mit der sich Merkel 2011 aus der Fukushima-Panik retten wollte. Erst nach dem Abschalten der letzten Kernkraftwerke nächstes Jahr werden wir die Folgen dieser „Wende“ in ihrer ganzen Pracht genießen dürfen, wenn es plötzlich dunkel wird. Merkels Freundin Ursula von der Leyen blieb genug Zeit, sich gen Brüssel davonzumachen, bevor ihr Versagen bei der Bundeswehr so richtig aufbrach. Und die Grenzöffnung von 2015 konnten die vielen geneigten Medien unter einer Wolke aus falscher Moral verschwinden lassen, bis sich keiner mehr traute, darüber kritisch zu reden.
Sie können es einfach nicht
Am Ende war immer alles in Butter für die politisch Verantwortlichen, weil ihr Versagen den Deutschen nie sofort auf die Füße fiel. Doch diese Kniffe funktionieren in der Lockdown-Krise nicht mehr. Weder Zeit noch Geld noch erpresserische Moralpropaganda können die öffentliche Meinung in Schach halten. Politiker müssten auf einmal schnell, mutig und kompetent handeln. Dass sie das einfach nicht können, fliegt in immer schnellerem Tempo auf, zunächst nach Monaten, dann nach Wochen und mittlerweile binnen Tagen. Man denke nur an Jens Spahns Masken- und Test-Desaster.
Das einzige, was sie zustandebringen, ist Verbieten, Bestrafen, Zusperren und die Verantwortung abwälzen. Doch das merkt ein Deutscher nach dem anderen, weshalb es tatsächlich bald ungemütlich werden könnte.
Hajo Vo am 15.03.21, 09:16 Uhr
Solange der Protest der Bunzelbürger so aussieht, dass man Grün wählt, wird sich nichts aber garnichts ändern, die Land und Volk torkelt seinem Untergang entgegen aber es rettet vorher noch kurz das Weltklima und die Flüchtlinge der Welt.
Lothar Liedtke am 15.03.21, 03:35 Uhr
Der Frühling könnte sogar noch viel heißer werden, wenn sich nämlich weiter herumspricht, das dieses Virus was die ganze Welt in Atem hält, ein künstlich hergestelltes und tatsächlich aus einem Labor in Wuhan entwichen ist. Die Frage nach Verantwortung und Schadenersatz wird interessant, so man diese zuläßt.
sitra achra am 14.03.21, 13:27 Uhr
Na endlich seid Ihr soweit! So ein schöner Tagtraum, Herr Heckel
Jedoch wird der Protest nicht weit führen. Wer noch an die Demokratie, Wahlen und fähige Politiker glaubt oder zumindest davon träumt, wird wie immer eines Besseren belehrt.
A. Camus hat das in einem seiner Werke am Beispiel des Spartacus-Aufstandes demonstriert. Wer nur Ungerechtigkeiten beseitigen und gleiche Rechte fordern möchte, wird grausam zurechtgestutzt. Die zu tausenden gekreuzigten Anhänger des Spartacus waren zur Abschreckung an einer römischen Überlandstraße zu bewundern.
Wer nicht bereit ist, das herrschende Personal zu entthronen und das System. d.h. die sakrosankte Demokratie, abzuschaffen, wird keine Veränderung erreichen. Doch wer besitzt die politische Konzeption zur Translation? Wer gibt den Massen die Sicherheit, in eine bessere Zukunft zu gehen?
Ich kann keine derartigen Aussagen und Anstrengungen weltweit erkennen. Prof. Schwab ist da wahrscheinlich keine Alternative.
Aber vielleicht könnte eine Neuauflage des Revolutionsausschusses der Französischen Revolution eine Wende herbeiführen. Dann würden alle Politversager von heute der gerechten Strafe zugeführt.
Man darf ja doch noch einmal träumen!?
Emmanuel Precht am 13.03.21, 15:14 Uhr
Irgendwer sagte mal: "Die Germanen sind ein seltsames Volk. Entweder sie kriechen vor einem im Staub oder man hat sie an der Gurgel". Wohlan...
Siegfried Hermann am 13.03.21, 10:27 Uhr
Ja, Herr Heckel,
wie immer irgendwo zwischen Realsatire und Zynismus bzw Schwarzen Humor.
Btw
"Schwarz(e)-Blockwarte". Für die nach Mauerfall Geborenen: Das war in der NS-Zeit fanatische SA/SS-Gestapo-Angehörige im Kiez, die jeden ans Messer lieferten, denn sie nicht mochten. In DDR Zeiten wurde dann einfach halber in rot und Stasi-IM umgeflaggt.
Aktuell:
Am 20. März wird eine von der Kabale/NGO "Anti-Corona-Demo" weltweit (!) organisiert, bei der bezahlte nun jetzt genannte System-Provokateure und "Menschenrecht-saktivisten" Gewalt und blutige Ergebnisse liefern sollen, die wiederum der jeweiligen Corona-Re-gier-ungen Anlass geben sollen das Kriegsrecht auszurufen und zwar auf Dauer!!!
Andererseits wird bis weit in den April Schmuddelwetter bleiben. Und jeder alte Berliner, weiß was passiert, wenn 2-3 Tage vorher aufklärt und am 1. Mai bei Frühsommer-temparaturen die Krawall-Hölle losbricht. Wettermanipulationen im großen Stil sind auch nix mehr neues.
Den Rest könnt Ihr Euch jetzt selber zusammen reimen!
Gustav Reinicke am 13.03.21, 07:22 Uhr
"Sie können es einfach nicht...."
"Der Zusammenhalt und wirtschaftliche Erfolg von Ländern basiert auf dem Glauben, dass ihre Institutionen Katastrophen vorhersehen, ihre Auswirkungen stoppen und die Stabilität wiederherstellen können. Wenn die Covid-19-Pandemie vorbei ist, werden die Institutionen vieler Länder als gescheitert gebrandmarkt sein."
Klaus Schwab, "Der große Umbruch"
Es verfestigt sich für mich immer mehr der Gedanke, dass wir hier ein gezieltes Vorgehen erleben, an dessen Ende uns die “großen Einheiten” als “Lösungsansatz” präsentiert werden.