15.06.2025

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Gaza

Hamas aushungern, ohne Zivilisten zu treffen

Nur mit einer ausgefeilten Strategie kann Israel die Terrororganisation endlich zerschlagen

Bodo Bost
15.06.2025

Die radikalislamische Terrorgruppe Hamas ist ein reines Produkt ausländischer Hilfen. Im Gazastreifen gibt es gar nichts, mit dem man so eine Armee und ein solches Waffenarsenal hätte aufbauen können. Seit der Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen 2005 hat diese fünfmal Israel angegriffen – wie 2023. Doch der Judenstaat konnte sich wehren. Nach dem Sturz des Assad Regimes in Syrien, im Dezember 2024, verlor auch die Hisbollah im Libanon ihre Landverbindung zum Iran. Seitdem musste sie ihren Kampf sowohl in Syrien als auch im Libanon einstellen. Auch bei den Regionalwahlen im Libanon wurde die Hisbollah erstmals geschwächt. Als es der Hamas dennoch weiter gelang, vom Gazastreifen und sogar vom Libanon aus Israel mit Raketen zu beschießen, erkannte Jerusalem, dass sogar mit den Hilfslieferungen, die Israel 2024 zugelassen hatte, die Hamas Geschäfte machte, um sich weiter Waffen zu beschaffen. Denn alle Hilfslieferungen endeten in dem von der Hamas kontrollierten Teilen des Gazastreifens, wo die Israelis keine Kontrolle mehr bei der Verteilung hatten. Deshalb stellten die Israelis seit März die Hilfstransporte ein.

Jetzt ließen sie erstmals wieder humanitäre Hilfe zu, aber unter der Regie der in der Schweiz ansässigen Stiftung „Gaza Humanitarian help“ . Die Transporte gehen in den Süden und ins Zentrum Gazas – zwei Gebiete, die unter israelischer Kontrolle stehen. Hilfesuchende müssen sich mit ihren Ausweisen an diese Orte begeben. Dort werden sie, bevor sie Hilfe empfangen, fotografiert und gescannt, damit sie nicht mehrmals anstehen.

Auch diese Hilfslieferungen verliefen zunächst im Chaos. Aber es ist damit zu rechnen, dass diese Hilfe nicht wieder bei der Hamas versickert. Dass dennoch von Hamas-Sympathisanten massive Proteste in westlichen Ländern gestartet werden und dass gleichzeitig sogar westliche Regierungen – auch die deutsche – auf diese Propaganda hereinfallen, kann die Hamas wieder als Erfolg verbuchen, der sie zum Weitermachen anstiften wird.

Dabei sollten endlich auch die Regierungen des Westens einsehen, wie die arabischen Nachbarregierungen und die Palästinenserregierung unter Präsident Abbas, dass der einzige Weg zum Frieden die Freilassung der Geiseln, die Waffenabgabe und Kapitulation der Hamas ist. Nur so kann das Sterben ein Ende haben, kann wieder Sicherheit im Gazastreifen einkehren und der Wiederaufbau beginnen. Deutschland ist leider, wie viele weitere westliche Regierungen, der Hamas auf dem Leim gegangen, die von Anfang an nie zwischen Feind und Freund unterschieden und sich immer nur hinter unschuldigen Zivilisten versteckt hat. Dabei wurde sie fatalerweise auch noch vom Westen unterstützt.

Es bleibt zu hoffen, dass mit dem neuen Verteilmechanismus der Hilfsgüter die Hamas ausgetrocknet werden kann, diese dann endlich den Kampf einstellt und die israelischen Geiseln nach über zwei Jahren Gefangenschaft freikommen. Nur dann wird es eine Chance geben, den Gazastreifen mit Hilfe der Palästinenserregierung zu befrieden. Die Hamas aushungern, ohne die Zivilisten leiden zu lassen – das ist die Taktik der Stunde.


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