16.06.2025

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Der zweite Besuch in der Hansestadt Stralsund: Die MS „Hamburg“ auf heimischen Gewässern unterwegs, denn sie wurde 1997 als MS „Columbus“ auf der MTW Schiffswerft Wismar gebaut
Bild: ARGUSEYE/Agency for News & Pictures, StralsundDer zweite Besuch in der Hansestadt Stralsund: Die MS „Hamburg“ auf heimischen Gewässern unterwegs, denn sie wurde 1997 als MS „Columbus“ auf der MTW Schiffswerft Wismar gebaut

Maritim

„Hamburg“ in Stralsund

Das „Traumschiff“ ist wieder da – Der Kreuzfahrer lief zum zweiten Mal in Swinemünde und Stralsund ein

Peer Schmidt-Walther
16.06.2025

Vergangene Woche hat die MS „Hamburg“ – seit 2021 zum zweiten Mal – in der Hansestadt Swinemünde angelegt. Am 31. Mai begann ihre traditionelle Ostseereise in Kiel, führte ins dänische Aarhus, nach Travemünde, Rönne auf Bornholm und zuletzt nach Swinemünde. Dort hat sie am attraktivsten Liegeplatz mitten in der Stadt festgemacht. Gegenüber liegt das Gebäude des Hafenkapitäns, Kapitanat Portu.

Die Begrüßung der 400 Passagiere und der Crew in der Hansestadt Stralsund ließ sich der Oberbürgermeister Alexander Badrow nicht nehmen. Er überreichte dem Kapitän als Andenken einen Bildband über Stralsund und eine historische Aufnahme vom ersten Besuch der MS „Hamburg“ im Jahr 2021.

Mit ihren Abmessungen von 15.000 Bruttoregistertonnen, 144 Metern Länge und 21,5 Metern Tiefgang ist sie das größte Kreuzfahrtschiff, das jemals die Sundstadt angelaufen hat. Diesmal hat man sie am Liegeplatz 24 – dem Nordzipfel der Volkswerft – festgemacht. So will es die „Schiffsandienung“ der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, wie die Anmeldung für Seeschiffe höchst amtlich lautet. Hinzugefügt ist auch: „Kein Gefahrgut“. Zum Zweck des Besuchs heißt es hübsch bürokratisch: „Durchführung eines touristischen Anlaufs“. Für die Gäste ging es von der Gangway mit Pendelbussen direkt zur Besichtigung der historischen Altstadt mit Besuch des Ozeaneums und der restaurierten „Gorch Fock I“ oder weiter auf Landgang zur Insel Rügen, um die Schönheit der Region zu entdecken.

Zartes Kreuzfahrt-Pflänzchen
Für die MS „Hamburg“ ist die Hansestadt etwas Besonderes, auch wenn sie schon alle Weltmeere befahren hat und die meisten großen und viele kleine Häfen kennt. Der Autor dieser Zeilen war mit ihr mehrfach unter anderem in Südamerika, der Antarktis und auf den Großen Seen in den USA und Kanada unterwegs. Immer mit begeisterter Resonanz bei den dort ansässigen Deutschen, die das Schiff jedes Mal mit „großem Bahnhof“ empfangen haben. Der Name ist natürlich Programm und klingt nach ferner Sehnsucht, wie sie auch die immer noch sehr beliebte „Traumschiff“-Serie erfolgreich bedient.

Der Bremer Veranstalter Plantours, der auch das häufig den Sund anlaufende Flusskreuzfahrtschiff MS „Sans Souci“ bereedert, hat sich für Stralsund entschieden, „denn die Hansestadt ist noch ein zartes Kreuzfahrt-Pflänzchen“, so Geschäftsführer Oliver Steuber, „und wir können unseren Gästen damit etwas bieten, was andere noch nicht in ihrem Portfolio haben“. Die Größe der „Hamburg“ sei darüber hinaus ideal für kleinere Destinationen mit hohem touristischen Wert.

Gleichwohl wünsche man dem Kreuzfahrthafen Stralsund neben den Flusskreuzern – kürzlich waren es fünf auf einen Streich – mehr Hochseekreuzfahrtschiffe. Für 2026 ist jedenfalls schon ein Anlauf in Planung: die MS „Nordstjernen“. Der 1956 bei Blohm+Voss in Hamburg gebaute norwegische Hurtigruten-Oldtimer gilt als ältestes noch in Betrieb befindliches Kreuzfahrtschiff.

Hamburg, wir kommen!
An einer entsprechenden Infrastruktur für solche Anläufe müsse wohl noch gearbeitet werden, hört man aus Reederkreisen, denn die bisherigen Liegeplätze im Industriegebiet seien nicht ideal gewesen. Wenn allerdings irgendwann die ehrgeizigen Pläne für eine Tourismusmeile statt Ladungsumschlag im Nordhafen verwirklicht werden sollten, könnte man sich bessere Bedingungen vorstellen. Es ist zu hoffen, dass die MS „Hamburg“ wiederkommt – und mit ihr weitere „Kreuzer“ dieses Kalibers.

Nächster Hafen in Deutschland war Wismar, Welterbe-Schwester und Geburtsstätte des Schiffes. In Abänderung der Route, wahrscheinlich wetterbedingt, wurden Helsingborg und Kopenhagen angelaufen, ehe die Fahrt nach Passage des Nord-Ostsee-Kanals in der Hansestadt Hamburg, die auch der Namensgeber des Schiffes ist, endet.

MS „Hamburg“(ex „Columbus“), Baujahr: 1997; Bauwerft: MTW, Wismar; renoviert: Mai 2012 bei der Werft Enti Bacini in Genua, Sommer 2020 bei Blohm+Voss, Hamburg; Eigner: Conti-Reederei, München; Bereederung: Hamburg-Cruise; Charterer: Plantours, Bremen; BRZ: 15.000; Länge: 144 Meter; Breite: 21,5 Meter; Tiefgang (max.): 5,15 Meter; Maschine: 10.560 kW; Geschwindigkeit (max.): 18,5 kn; Propeller: 2; Umwelt: Müllverbrennung, Bioklär- und Osmoseanlagen; Stabilisatoren: ja; Passagierdecks: 6; Passagierkapazität: 400; Kabinen beziehungsweise Suiten: 197/8; Crew: 170; Zodiacs: 6; Bordsprache: Deutsch; Bordwährung: Euro; Arzt, Hospital: ja; Flagge: Bahamas; Heimathafen: Nassau. Reisen: www.plantours-partner.de 


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