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Warum die Chefin der Grünen Jugend alles darf, und wieso uns schon wieder dumme Jungs nerven
Hat er das nicht bezaubernd ausgedrückt, der Felix Banaszak? Es sei ja nicht das erste Mal, dass sich die Co-Vorsitzende der Grünen Jugend „etwas provokant“ äußere, so der Grünen-Chef zu Jette Nietzards Parolen „ACAB“ und „Eat the Rich“. Das Kürzel steht bekanntlich für „All Cops are Bastards“, was auf Deutsch in etwa heißt: „Alle Bullen sind Mistkerle“, das andere lautet übersetzt schlicht „Esst die Reichen“.
Banaszak säuselt, er habe Nietzard „immer mal wieder darum gebeten, ihre Rolle da zu sehen“, aber das habe sie „gestern Abend ja auch reflektiert“. Nun würde er sich „ein paar Konsequenzen für die Zukunft wünschen“. Der gute Banaszak hätte einen fabelhaften Gruppenbetreuer abgegeben. Wir sehen ihn förmlich den lauschigen Stuhlkreis moderieren, es riecht nach Keksen und Vanilletee: „Du, Jette, da hast du dich aber mal wieder provokant geäußert. Aber schön, dass du das jetzt auch reflektiert hast.“ Rührend, nicht wahr?
Andererseits: Vielleicht wäre das mit dem Gruppenbetreuer genau die falsche Berufswahl. Es hat nämlich ganz den Anschein, als sei Nietzard exakt so geworden, wie sie ist, weil sie ihr ganzes Leben lang von lauter Felixen umhegt wurde. Von Leuten, die ihr immerzu vorgetäuscht haben, dass sie alles darf und nichts falsch macht. Wenn's doch Ärger gibt, „reflektiert“ sie ihren Fehltritt eben, und Schwamm drüber. Man will der süßen Jette ja nicht wehtun.
Die meisten Delegierten der Grünen Jugend haben sich selbst in der Jette offenbar perfekt wiedererkannt und sie daher zu ihrer Co-Vorsitzenden erkoren, was den Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, zu dem Schluss führt: „Die sogenannte Grüne Jugend ist leider nichts anderes als ein wohlstandsverwahrloster Haufen von Linksextremisten, dem alles Potential für demokratisches Bewusstsein fehlt.“
Während Nietzards Polizisten-Beschimpfung in der Öffentlichkeit mit dem angemessenen Abscheu gewürdigt wurde, fiel „Eat the Rich“ fast völlig unter den Tisch. Warum eigentlich? Bevor man etwas essen kann, muss es schließlich erst einmal umgebracht werden, weshalb zwischen Stall und Teller das Schlachthaus steht. Die Einlassung erinnert an jene berüchtigte Strategiekonferenz der Linkspartei vor fünf Jahren, auf der eine Teilnehmerin darüber sinniert, das „eine Prozent der Reichen“ zu erschießen. Der damalige Parteichef Bernd Riexinger rückte die Sache lachend zurecht: „Wir erschießen sie nicht, wir setzen sie schon für nützliche Arbeit ein.“ Bei einer Partei, deren Ursprung im Stalinismus mit dessen Gulag-System wurzelt, ein aufschlussreiches Zitat. Riexinger hat das später aber „reflektiert“: Er habe auf die ja nur „rhetorisch gemeinte“ Bemerkung der Genossin „mit einem Witz etwas unglücklich reagiert“. Schwamm ...
In ihren „Reflexionen“ erklärt Nietzard die Parole „ACAB“ übrigens geradeheraus zur „Systemkritik“, denn das „System“ sei „mehr als kritikwürdig“. Auch Linkspartei-Chefin Heidi Reichinnek nimmt offen das „System“ ins Visier, nämlich das des „Kapitalismus“, womit wohl die Marktwirtschaft gemeint ist, welche einen Grundpfeiler der freiheitlich-demokratischen Grundordnung darstellt. Diese „System“ müsse man „stürzen“.
Das ist deutlich. Bei der AfD reichte es dem Verfassungsschutz schon, dass man dort die etablierten Parteien als „Kartellparteien“ etikettiert, um verfassungsfeindliche Absichten zu erkennen, wie wir seit Kurzem wissen. Was sagt der Inlandsgeheimdienst dann zu den Jungen Grünen und zur Linkspartei? Das wüssten wir gern. Solange da nichts kommt, bleibt das Gefühl einer merkwürgen Schlagseite beim Inlandsgeheimdienst.
Die Blöden und die Faulen
Der hat allerdings Wichtigeres zu tun und nimmt sich gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft die Schüler eines Gymnasiums in Gießen zur Brust, die bei der Suche nach einem Abi-Motto ein paar dumme, unappetitliche Wortspielereien mit NS-Bezug vom Stapel gelassen haben. Ganz Deutschland spricht darüber.
Und eher nicht darüber, dass Judenhass auf unseren Straßen in etlichen Ecken so sehr die Szene beherrscht, dass Menschen sich mit Kippa da nicht mehr durchtrauen. Dass sich also Juden in Deutschland wieder genötigt sehen, ihre Identität in der Öffentlichkeit zu verstecken. Wenn das doch mal zum Thema wird, hören wir ein standhaft klingen wollendes „Antisemitismus hat in Deutschland keinen Platz!“ Hat er nicht? Und ob er den hat! Wie es scheint, nimmt er sich sogar Jahr für Jahr mehr davon. Aber wir reiben uns lieber an den blöden Schülern wund.
Das ist ja nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Woher kommt bloß diese schräge Art von NS-Fixierung in den Köpfen junger Deutscher, welche sie dazu verleitet, die braune Finsternis in peinlichen Pennälerwitzen zu verwursten? Glimmt da ein übler Kult? Gibt es nicht genügend andere Kapitel der deutschen Geschichte, in denen ausreichend Stoff steckt, den man humoristisch verarbeiten kann, ohne dass es so eklig ausgeht? Klar gibt es die, nur muss man den jungen Leuten auch davon erzählen.
Das findet im Unterricht nur kaum noch statt. Es wächst eine Generation heran, die von den Wurzeln ihrer Nation erfolgreich getrennt worden ist. Eine deutsche Außenministerin, die als eine ihrer ersten Amtshandlungen das Porträt von Bismarck abhängen ließ, stand emblematisch für das Ausmaß der historischen Verblödung. So konnte es kommen, dass die Ministerin als Wiedergutmachung für „deutsche Kolonialverbrechen“ in Nigeria (das bis auf ein Fitzelchen für wenige Jahre nie deutsche Kolonie war) den Erben reicher Sklavenbarone die Beute des einstigen Sklavenverkaufs zurückerstattet hat – Stichwort „Benin-Statuen“.
Na ja, deren Regierung hat ja auch von Wirtschaft nichts gewusst, weshalb es kräftig abwärts geht. Oder hat die Ampel daran gar keine Schuld? Heute heißt es plötzlich, die Deutschen arbeiteten einfach zu wenig. Dabei wurden doch gerade die Teutonen seit Generationen weltweit misstrauisch bewundert für ihren Arbeitseifer. Wo ist der hin?
Um das zu ergründen, fragen wir am besten einen Selbstständigen, der sich ein Unternehmen aufbauen will und dabei in den Stacheldrahtverhauen der bundesdeutschen Bürokratie verblutet. Und haben Sie vom „Beförderungsstreik“ gehört? Arbeitgeber wundern sich, dass ihre Mitarbeiter einstmals heiß begehrte Aufstiegsangebote heute kühl zurückweisen. Denn warum aufsteigen, wenn ein gieriger Staat das Lohnplus so weit wegfrisst, dass die Zusatzarbeit netto entlohnt wird wie das Tagespensum eines mittelmäßig erfolgreichen Flaschensammlers? Begehrte ausländische Fachkräfte machen ein Bogen um unser Land, wenn ihnen angesichts von deutschen Steuern, Abgaben und der Bürokratie die Kinnladen runtergefallen sind. Doch wie so oft schafft es die Politik gerade wieder, die Schuld an einem von ihr verursachten Problem auf die Bürger abzuwälzen. Jetzt sind wir eben faul.