20.09.2024

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Anfang Oktober 1944: Aufständische in Warschau  Foto: Muzeum Powstania Warszawskiego
Foto: Wiesław Chrzanowski „Wiesław“Anfang Oktober 1944: Aufständische in Warschau Foto: Muzeum Powstania Warszawskiego

Deutsches Kulturforum östliches Europa e.V.

Der 20. Juli 1944

Warschau und Paris – Themenabend anlässlich der 80. Jahrestage

P.M.
15.09.2024

Nach dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 konnte NS-Deutschland seine Vorherrschaft in vielen Teilen Europas durchsetzen. In den besetzten Ländern bildeten sich rasch Widerstandsbewegungen, die die nationale Befreiung und den Kampf gegen den Nationalsozialismus zum Ziel hatten. Die Formen des Widerstands unterschieden sich je nach Art, Ziel und Umfang der jeweiligen Besatzung. Während sich der bewaffnete Widerstand in Polen praktisch sofort formierte und im Aufstand im Warschauer Ghetto 1943 sowie ein gutes Jahr später im Warschauer Aufstand kulminierte, dauerte es nach der Kapitulation Frankreichs 1940 im geteilten Land lange, ehe der Widerstand größeren Umfang annahm. Hier richteten sich die Sabotageakte der Résistance nicht nur gegen die deutsche Besatzungsmacht, sondern zum Teil auch gegen das mit ihr kollaborierende Vichy-Regime. Ende August 1944 führten sie zur Befreiung von Paris.

Der Widerstand in Deutschland folgte hingegen einer gänzlich anderen Logik: In einem Land, in dem eine Mehrheit der Bevölkerung den Nationalsozialismus und den Krieg unterstützte, galten bereits passive Resistenz oder Emigration als Ausdruck widerständischen Handelns. In großem Stil organisierte bewaffnete Aktionen gab es nicht, und der Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 blieb eine einmalige Ausnahme.

Doch was bedeutet Widerstand heute? Welche Lehren und Schlüsse können wir aus der Geschichte des Widerstands gegen den Nationalsozialismus und seine Verbündeten in Europa heute ziehen? Was zeichnet eine widerständige Gesellschaft aus? Welche Bedeutung haben Erfahrungen mit Widerstand für die Resilienz einer Gesellschaft? Ist eine gemeinsame europäische Erinnerungspraxis in Bezug auf dieses Thema wünschenswert und wie könnte sie in Zukunft aussehen? Diese und andere Fragen wollen wir im Rahmen der geplanten Veranstaltung aus heutiger europäischer Perspektive betrachten und gemeinsam diskutieren.

Montag, 23. September, 18 Uhr, Rotes Rathaus, Festsaal, Rathausstraße 15, 10178 Berlin: Vom Anstand des Aufstands. Widerstand und Erinnerung in Polen, Deutschland und Frankreich. Themenabend anlässlich der 80. Jahrestage des 20. Juli 1944, des Warschauer Aufstands und der Befreiung von Paris mit folgendem Programm:

Grußworte von Florian Hauer, Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten und Internationales und Bevollmächtigter des Landes Berlin beim Bund, Dr. Harald Roth, Direktor des Deutschen Kulturforums östliches Europa, Potsdam, Impulsvortrag von Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Historiker, Direktor des Deutschen Polen-Instituts, Darmstadt, Podiumsgespräch: Dr. Fabien Théofilakis, Historiker, Université Paris 1 Panthéon Sorbonne/Centre Marc Bloch, Berlin, Prof. Dr. Johannes Tuchel, Politikwissenschaftler, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin, Prof. Dr. Karolina Wigura, Soziologin, Stiftung Kultura Liberalna, Warschau/Zentrum Liberale Moderne, Berlin, die Moderation übernimmt Prof. Dr. Katrin Steffen, Historikerin, University of Sussex. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich. Bitte melden Sie sich bis zum 20. September per E-Mail: deutsches@kulturforum.info oder per Telefon (0331) 200 98-0 an. Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa, der Senatskanzlei des Landes Berlin und des Deutschen Polen-Instituts in Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand, dem Centre Marc Bloch, dem Weimarer Dreieck e.V., der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin und dem Deutsch-Polnischen Haus im Rahmen der Kampagne #63Tage.


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