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Orientierung an der Bundesrepublik und anderen europäischen Staaten – LIDL geht mit gutem Beispiel voran
Ab Oktober führt Polen ein landesweites Pfandsystem ein. Es ist ein Schritt, der in vielen europäischen Ländern längst Alltag ist, hierzulande aber lange auf sich warten ließ. Während in der Bundesrepublik, Skandinavien oder Litauen seit Jahren leere Flaschen und Dosen ganz selbstverständlich zurückgegeben werden, musste Warschau gleich mehrere Anläufe unternehmen, um das System zu starten.
Ursprünglich war der Start für den 1. Januar dieses Jahres geplant, doch politische Diskussionen, organisatorische Hürden und die Notwendigkeit, auf landesspezifische Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen, führten zu einer Verschiebung auf den 1. Oktober. Unternehmer meldeten, dass sie mehr Zeit bräuchten, um Verkaufsflächen für Rücknahmeautomaten umzurüsten, Sammelsysteme zu organisieren und die Etiketten der Getränkeverpackungen an neue Vorschriften anzupassen. Eine der Aufgaben für das neue System ist unter anderem die Notwendigkeit, das Logo des Pfandsystems auf Flaschen oder Dosen erkennbar anzubringen, was sich aufwendig für die Getränkeproduzenten zeigte. Auch die Verhandlungen darüber, welche Verpackungen genau einbezogen werden und wie das System funktionieren soll, dauerten länger als erwartet. Schließlich setzten sich die Betreiber und Getränkehersteller mit dem Wunsch nach einer Übergangsfrist durch.
Während viele noch auf den Oktober warten, geht die Supermarktkette LIDL bereits mutig voran: In zahlreichen Filialen stehen moderne Automaten bereit, die PET-Flaschen und Aluminiumdosen annehmen. Die Rückgabe funktioniert sehr ähnlich wie in der Bundesrepublik: Das Pfandgut wird eingelegt, ein Bon ausgedruckt und vom Kunden an der Kasse eingelöst.
Das System kommt bei den Käufern hervorragend an und zeigt schon jetzt, wie effektiv und bequem nachhaltiges Handeln sein kann. Ab Herbst gilt dann landesweit, dass beim Kauf von Getränken in Flaschen oder Dosen ein Pfand von 50 Groschen fällig wird, der bei Rückgabe erstattet wird. Die Pflicht zur Rücknahme gilt für alle Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 200 Quadratmetern, kleinere Läden können freiwillig teilnehmen. Ziel ist es, die Recyclingquote deutlich zu erhöhen, Ressourcen sowie Umwelt zu schonen und das Problem des Verpackungsmülls spürbar zu verringern. Wer heute schon bei LIDL seine Flaschen zurückgibt, bekommt einen Vorgeschmack auf das, was bald überall im Land Realität sein wird.