15.11.2025

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Drohnen- und Cyberangriffe

Europas Luftverkehr ist in akuter Gefahr

Als Reaktion auf die Attacken wurde der Aufbau eines Drohnenwalls beschlossen

Hagen Ritter
01.10.2025

Tausende Teilnehmer des diesjährigen Berlin-Marathons am 21. September haben bei der Heimreise eine böse Überraschung erleben müssen. Am Tag danach starteten die meisten Flugzeuge vom Hauptstadtflughafen BER teils mit mehrstündigen Verspätungen. Wie der Flughafen London-Heathrow sowie die in Brüssel und Dublin war auch der BER in den Abendstunden des 19. September Ziel eines Angriffs von Computer-Hackern.

Konkretes Ziel der Cyberattacke waren IT-Systeme des Dienstleisters Collins Aerospace. Das Unternehmen betreibt an mehreren europäischen Flughäfen Systeme, die es Passagieren ermöglichen, sich selbst einzuchecken, Bordkarten und Gepäckanhänger auszudrucken und ihr Gepäck selbst aufzugeben.

Als Folge der Cyberattacke mussten Fluglinien am BER den Check-in von Passagieren zum Teil manuell mit Papier und Stift vornehmen. Das System für die Passagier- und Gepäckabfertigung funktionierte selbst eine Woche nach der Cyberattacke noch immer nicht ohne Probleme. Folge waren zahlreiche Verspätungen und Ausfälle von Flügen. Der Flughafen der belgischen Hauptstadt hatte die Fluggesellschaften am Sonntag nach dem Cyberangriff sogar gebeten, die Hälfte der für Montag geplanten Abflüge abzusagen.

Chaos in London-Heathrow
Auch an Europas größtem Flughafen, London-Heathrow, sorgte der Cyberangriff laut britischen Medien für ein „Wochenend-Chaos“. Dutzende Flüge fielen aus, rund 200 Flieger hoben teils mit erheblichen Verspätungen ab. Reisende, die wegen des Ausfalls des IT-Systems in Heathrow gestrandet waren, klagten über einen „absoluten Albtraum“, den sie im betroffenen Terminal 4 erleben mussten. Viele Passagiere hockten stundenlang auf dem Fußboden, da im völlig überfüllten Flughafenterminal nämlich keine Sitzplätze mehr verfügbar waren. Für zusätzliche Verärgerung sorgte der Umgang mit den Reisenden in Heathrow: „Keiner von uns erhielt irgendwelche Informationen. Immer wenn wir das Bodenpersonal fragten, keiften sie uns an“, so ein Passagier gegenüber der britischen Tageszeitung „Standard“.

Die EU-Cybersicherheitsagentur
Enisa hat die Attacke auf die IT-Systeme an den europäischen Flughäfen inzwischen offiziell als Ransomware-Angriff bestätigt. Bei solchen Cyberattacken geht es den Tätern darum, durch Einschleusen bösartiger Software die Daten zu verschlüsseln oder Systeme zu sperren, um von Firmen, Institutionen oder Privatpersonen Geld zu erpressen. Im Zusammenhang mit dem Hackerangriff auf die Flughäfen hat die britische Polizei am Dienstagabend einen Mann in West Sussex in Südostengland festgenommen. Der Mann soll inzwischen gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt worden sein.

Drohnenwall wurde beschlossen
Ungeklärt ist bislang die Frage, ob es den Hackern gelungen ist, Zugang zur Datenbank des Flughafendienstleisters Collins Aerospace mit Millionen Passagierdaten, inklusive biometrischer Merkmale, zu erhalten. Für Collins Aerospace, eine Tochter des US-Rüstungs- und Technologiekonzerns RTX, bis 2023 als Raytheon Technologies Corporation bekannt, ist der Rufschaden schon jetzt beträchtlich. Der Konzern wirbt für sich unter anderem auch als „Supplier Cybersecurity“, also als Anbieter von Cybersicherheit.

Für zusätzliche Verunsicherung sorgen zudem Drohnensichtungen über europäischen Flughäfen. Am Abend des
25. September wurde wegen eines Drohnenalarms in Dänemark der Luftraum über dem Flughafen Aalborg gesperrt. Zwei Tage zuvor musste der Flugbetrieb am Kopenhagener Flughafen eingestellt werden, weil mehrere große Drohnen stundenlang über das Gelände flogen. Auch andere europäische Länder meldeten Drohnensichtungen über Flughäfen. Dänemarks Verteidigungsminister sprach als Reaktion auf die Zwischenfälle von „hybriden Angriffen“. Sein finnischer Amtskollege Antti Häkkänen beschuldigte direkt Russland.

Allerdings gibt es auch eine andere Sichtweise auf die Welle von Drohnensichtungen über europäischen Flughäfen. Ein ehemaliger australischer Militärangehöriger warf auf seinem YouTube-Kanal „WilliamOam“ etwa die Frage auf, wer das größere Interesse daran haben könnte, dass die NATO durch Drohnenzwischenfälle stärker in den Ukrainekrieg hineingezogen wird: Russland oder die Ukraine?

Ungeachtet der Frage, welcher Akteur hinter den Drohnenzwischenfällen steckt, besteht offenkundig in allen europäischen Ländern Handlungsbedarf bei der Drohnenabwehr. Die Verteidigungsminister der EU-Staaten Finnland, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen und Rumänien haben noch Ende September den Aufbau eines „Drohnenwalls“ beschlossen. Wie EU-Verteidigungsindustriekommissar Andrius Kubilius mitteilte, sieht das Konzept das Erkennen, Verfolgen und Abfangen von unbemannten Flugkörpern mithilfe fortschrittlicher Fähigkeiten vor. Ziel der beteiligten EU-Länder ist es, den „Drohnenwall“ innerhalb eines Jahres aufzubauen.


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Kommentare

Marcus Junge am 01.10.25, 17:49 Uhr

In welcher Wahnwelt lebt ihr bei der PAZ jetzt nur? "Attacken" = Angriffe habe es gegeben? Wer wurde angegriffen? Welche Opfer? Welche Zerstörungen? Bitte jetzt aufzählen. Und immer daran denken, ihr selbst redet von Drohnen, Dinge im Internet zählen daher nicht, denn die wird man nicht mit einem "Drohnenwall" (was ein Idiotenwort) abgewehrt bekommen.

Schon mal was von Schweden 1982 gehört und den "sowjetischen" U-Booten in schwedischen Gewässern? Rein zufällig waren das alles NATO-Boote, weil Olof Palme eine unerwünschte Politik gegenüber der UdSSR machte. Rußland hat absolut gar nichts zu gewinnen durch solch lächerliche Aufführungen. Ganz im Gegensatz zu Ukraine und kriegsgeiler NATO, deren Wirtschaft, Finanzen und Gesellschaften vor dem Untergang stehen, durch die Verbrechen der NWO-Täter (Klima, Schulden, Umvolkung, ...). Da war schon immer das "beste" Mittel einen Krieg zu machen, damit der Pöbel abgelenkt ist und der äußere Feind der Schuldige für alles sein kann.

Es gab mal Zeiten, da hätte man dies hier gewußt.

Gregor Scharf am 01.10.25, 13:20 Uhr

Diese kleinen Drohnen lassen sich relativ leicht vom Himmel holen. Ein 240w-Handlaser brennt ein Loch in die Aussenhaut und zerstört die Elektronik und oder den Akku. Beides führt an Ort und Stelle zum nahezu senkrechten Absturz. Der Schaden ist demzufolge eher gering. Mit einem Flugmodell mit FPV-Steuerung lässt sich notfalls auch ein direkter Angriff fliegen. Das hochgespielte Geplärre um diese Minidrohnen spricht dafür, dass die meisten Zuwortmeldungen von Menschen kommen, die nicht wissen, wovon sie reden.
Wenn man Sicherheit wirklich will, knipst man die Flugobjekte aus und redet nicht so viel.

Daniel Deutsch am 01.10.25, 09:04 Uhr

2024 gab es an Flughäfen ca. 250 Vorfälle mit Drohnen ohne Presseecho. Diesjährige Meldungen können als Kriegspropaganda und -vorbereitung angesehen werden. Die NATO will offenbar den Krieg nach der Methode "Sender Gleiwitz".

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