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Berlin feiert fünf Jahre lang „200 Jahre Museumsinsel“ – Mit dem Alten Museum fing 1825 alles an
Mit den Schlössern und Parks im Westen Berlins, den sechs in der Stadt verteilten Siedlungen der Berliner Moderne und der Museumsinsel besitzt die Hauptstadt drei UNESCO-Welterbestätten. Letztere feiert ab diesem Jahr ihr 200-jähriges Bestehen. Mit Karl Friedrich Schinkels klassizistischem Alten Museum entstand von 1825 bis 1830 das erste Ausstellungsgebäude auf der Berliner Spreeinsel, dem bis zur Kaiserzeit noch vier weitere folgten. Zählt man noch den heute auch für Ausstellungszwecke genutzten Berliner Dom, die 2018 eröffnete James-Simon-Galerie und das Humboldtforum im wieder errichteten Schloss hinzu, befinden sich auf engstem Raum acht Ausstellungshäuser.
Anlässlich des Jahrestags der Grundsteinlegung des Alten Museums feiert die Stiftung Preußischer Kulturbesitz fünf Jahre lang diesen einzigartigen Ort der Weltkultur mit einer ganzen Reihe an Veranstaltungen. Ende Mai gibt es ein Auftaktwochenende rund um den UNESCO-Welterbetag am 1. Juni. Unter dem Motto „Vermitteln, verbinden, begeistern“ wird es ein Freiluft-Festival, aber auch zahlreiche Angebote in den Häusern der Museumsinsel geben. Mit der Sonderausstellung „Grundstein Antike. Berlins erstes Museum“, die vom 9. Juli an zu sehen sein wird, erinnert die Antikensammlung an ihre Ursprünge des Alten Museums. Nach seiner Eröffnung 1830 präsentierte das Haus nicht nur Antiken, sondern auch die Gemälde der königlichen Sammlungen. In den Folgejahren entwickelte sich das Alte Museum zu einer Institution der archäologischen Grundlagenforschung.
2026 feiert man 150 Jahre Alte Nationalgalerie. Das 1876 am Geburtstag Kaiser Wilhelms I. eröffnete Haus beherbergt Meisterwerke der Romantik, des Realismus und des Impressionismus, darunter Adolph Menzels „Eisenwalzwerk“ und Johann Gottfried Schadows „Prinzessinnengruppe“. 2026 gesellt sich in dem Haus die große Ausstellung „Dschingis Khan und die Welt der Mongolen“ hinzu.
Das eigentliche Herzstück der Museumsinsel, das Pergamonmuseum, liegt gerade auf dem OP-Tisch. Bis 2032 ist das Haus mit dem berühmten Pergamonaltar wegen einer Grundsanierung geschlossen (die PAZ berichtete). Im Frühjahr 2027 ist wenigstens die Wiedereröffnung des Nordteils des Museums mit dem Pergamonaltar und der Neupräsentation des Museums für Islamische Kunst mit verdoppelter Ausstellungsfläche geplant. Die Besucher erleben die „Insel“ dann auch völlig neu, wenn der Eingang zum Pergamonmuseum durch die arkadischen Kolonnaden am Spreeufer führen soll.
Im Jahr 2028 steht das Neue Museum im Mittelpunkt, dessen Baubeginn dann vor 185 Jahren erfolgte. Nach den Zerstörungen im Weltkrieg stand es lange Zeit vernachlässigt als Ruine auf der Insel, ehe die Wiedergeburt des Hauses im Jahr 2003 begann. Heute ist dort mit der Nofretete-Büste Berlins „Mona Lisa“ beheimatet. 2029 ist das Jahr des Bode-Museums, das dann vor 125 Jahren als Kaiser-Friedrich-Museum eröffnet wurde, ehe es umbenannt wurde. Das an der Nordspitze der Insel gelegene Haus beherbergt die Skulpturensammlung sowie das Museum für Byzantinische Kunst und ist Stammhaus des bedeutenden Berliner Münzkabinetts. Im Jahr 2030 steht das große Finale an, wenn die gesamte Museumsinsel zur Feierzone werden soll.
Alle Termine unter: www.mi200.de