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Das Museum der Weltmeere feierte sein 35-jähriges Bestehen mit einem umfangreichen Programm
Mitte September fand eines der beliebtesten Festivals Königsbergs statt: die jährliche „Wasserversammlung“ („Wasser-Assemblee“). In diesem Jahr stand sie im Zeichen des 180. Jahrestages der Russischen Geographischen Gesellschaft und des 35. Jahrestages des Museums der Weltmeere. Das maritime Festival fand in der Nähe des kugelförmigen Museumsgebäudes, des „Planeten Ozeans“, statt. Am Pregel-Ufer herrschte viel Trubel. Es war ein wunderbarer Grund, hierher zu kommen und wunderbare Musik, köstliches Essen und ein spannendes Programm zu genießen.
Die „Wasserversammlung“ wird seit 2006 vom Museum der Weltmeere veranstaltet und zieht jedes Jahr rund 50.000 Menschen aus dem ganzen Land an. Die Festivalgäste haben dabei die Möglichkeit, etwas über die Geschichte des Schiffbaus und der Schifffahrt sowie über traditionelle Wassertransportmittel – Boote aller Art – der Völker Russlands und der Ostsee-Anrainer zu erfahren und so ihren Alltag, ihre angewandte Volkskunst und das immaterielle Erbe dieser Völker kennenzulernen.
Die „Wasserversammlung“ ist ein Tag, an dem der historische Pier des Museums der Weltmeere und der wichtigste Wasserweg der Stadt, der Pregel, zu den bevorzugtesten Orten der Stadt werden. Traditionell umfasst das spektakuläre Programm des Festivals die Ruderregatta „Witjas-Meile“ zu Ehren des gleichnamigen Forschungsschiffs, das sowohl den Ursprung des Museums als auch des aktuellen Festivals darstellt. Ein schwimmendes Theater mit einer Parade historischer Schiffe, einen Kajak-Walzer und eine ex-treme Wasser- und Flugshow mit sogenannten Flyboard-Piloten. In diesem Jahr beteiligten sich auch Mitglieder von Windsurf-Clubs am Programm, Boote von Wassertourismusanbietern nahmen ebenfalls an der Parade teil. Die Veranstaltung umfasste einen Umzug von rund 20 historischen Schiffen – traditionelle Transportmittel aus verschiedenen Regionen Russlands und der ganzen Welt. Das Museum der Weltmeere beherbergt mehr als 30 historische Schiffe und Boote aus verschiedenen Epochen und Nationen, wobei die kleine Flottille jährlich wächst.
Von der Geschichte der Marine bis zu Ursachen des Klimawandels
Angeführt wurde die Parade der historischen Schiffe vom Symbol der Geburt und Entwicklung der russischen Marine – dem Segelschiff „Sankt Nikolaus“ des Zaren Peter I., dessen Nachbau im Januar zur kleinen Museumsflottille hinzukam.
Mittags fand auf der Bühne in der Nähe des Forschungsschiffs „Witjas“ (ehemals „Mars“, 1939 in Bremen getauft) ein buntes Konzertprogramm statt. Unter dem wellenartigen Eingang des Ausstellungs- und Bildungszentrums „Planet Ozean“ eröffnete sich eine Diskussionsplattform mit Treffen von Wissenschaftlern und Seefahrern. „Geographen, Ozeanographen, Meteorologen und Schiffskapitäne – die waschechten ‚Seewölfe' – diskutierten ein breites Themenspektrum, vom geoökologischen Zustand der regionalen Küste über die Herausforderungen der modernen Ozeanographie bis hin zur Entwicklung der politischen Geographie heute“, erklärte der Pressedienst des Museums. Zu den eingeladenen Gästen zählte auch der wissenschaftliche Leiter des Russischen Wetterdienstes, der über die natürlichen Hauptursachen des Klimawandels auf der Erde sprach.
Neben dem Programm des Festivals erwarteten die Gäste Exkursionen, Sportspiele, Quizze, ein maritimer Souvenirmarkt, interaktive Bereiche für Kinder und Erwachsene und eine einzigartige Gastronomie mit Fischmarkt.
Die größte Freude für die Gäste der Veranstaltung boten die prächtigen Jachten. In diesem Jahr waren sie Teil der Veranstaltung und ließen die Gäste in die festliche Atmosphäre eintauchen. Um die edlen Boote bis zum Museumsufer zu bringen, mussten einige Schwierigkeiten überwunden werden: Einige alte und neue Brücken mussten angehoben werden.
Hauptziel des Festivals war es, Einwohner und Besucher Königsbergs anzuziehen und das Königsberger Gebiet als maritime Region sowie das Weltmeeresmuseum, das Tradition und moderne Technologie auf wunderbare Weise verbindet, bekannt zu machen.