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Östlich von Oder und Neiße

100 Orte aus Gegenwart und Vergangenheit

Ein Wahlbreslauer bietet mit seinem Reiseführer eine Alternative zu bekannten Touristenpunkten

Michael Ferber
07.05.2021

Zum Thema Tourismus und Reisen in Zeiten von Corona wurde in diesem Jahr bis jetzt schon viel verfasst und vermutlich richtet sich der Blick in den nächsten Monaten eher auf die deutschen Nachbarländer als in die Ferne. Vielleicht ist es daher auch jetzt der richtige Zeitpunkt für einen brandneuen Reiseführer zur schlesischen Stadt Breslau. „Breslau (Wrocław) – Ein alternativer Reiseführer“, so lautet der vielversprechende Titel der Neuerscheinung. Im Untertitel heißt es dann: „100 außergewöhnliche Orte, die man nicht verpassen sollte“, selbst für einen Breslau-Kenner wird es spannend. Der Autor Mirko Seebeck beleuchtet die Stadt aus ganz besonderer Perspektive.

Beiträge von Breslauern und Fans

Breslau, wie war das doch gleich? Richtig, bis 1945 ein Teil Deutschlands, zeitweise sogar die drittgrößte Stadt des Landes. Die heute im polnischen als Wrocław bezeichnete Stadt ist voller Kontraste und weist eine dramatische Geschichte auf.
Der nun erschienene Reiseführer erschlägt seine Leser nicht mit komprimierten Informationen, sondern greift gezielt 100 Orte der Gegenwart und Vergangenheit heraus und erzählt dazu spannende, dramatische und groteske Geschichten. An vielen Schauplätzen würde man als Besucher wohl ahnungslos vorbeilaufen.

Verzichtet auf Hotels und Shopping

Wer kennt denn schließlich schon die akustischen Spiegel an der Allee der Physiker oder den alten Handelshafen? Was hat es mit dem riesigen Dinosaurier­skelett in der Stadtmitte auf sich? Warum ist die schönste Straße der Stadt kaum bekannt? Was geschah in jener Nacht, als der nackte Mann im Fechterbrunnen seine Kleidung verlor? Weshalb hat eine Putzfrau die Farbe von dem wohl hässlichsten Gebäude der Stadt ausgewählt?

Hotelempfehlungen oder Shopping-Tipps sucht man in diesem Reiseführer vergeblich. Dafür bricht er mit der
Tradition, dass nur der Autor zu Wort kommt – denn zahlreiche Breslauer, wie zum Beispiel der langjährige Stadtpräsident Rafał Dutkiewicz sowie der deutsche Generalkonsul in Breslau, aber auch über 20 weitere mit Breslau verbundene Einwohner aus aller Welt verraten ihre drei ganz persönlichen Lieblingsorte. Fast alle Orte enthalten Empfehlungen für guten Kaffee mit oder ohne Nachtisch.

Fotografien aus dem Kanu heraus

Dieser Reiseführer ist die perfekte Einstiegslektüre, um eine Vorauswahl für den Erstbesuch zu treffen, aber auch ein hilfreicher Begleiter zum Entdecken neuer spannender Orte für diejenigen, die längst dem Zauber Breslaus verfallen sind. Vorfreude wecken zudem die beeindruckenden Fotografien, die zum Teil aus der Luft oder vom Wasser aus einem Falt-Kanu entstanden sind und so ihrerseits für neue Perspektiven sorgen.

Geschrieben wurde der Reiseführer von Mirko Seebeck – einem Ostwestfalen, der nicht nur eigene Wurzeln in der Region besitzt, sondern Breslau kurzerhand zu seiner Wahlheimat erkoren hat. Mit viel Liebe für die Stadt und einem Faible für Geschichte, Architektur und guten Kaffee bietet sein alternativer Blick auf Breslau ein buntes Feuerwerk an Informationen über eine faszinierende Stadt, die schon mehr als 1000 Jahre auf dem Buckel hat.

Erschienen ist die Veröffentlichung als Taschenbuch, und sie ist ebenfalls als E-Book (PDF und ePUB Format) über www.wroclawguide.com erhältlich.

Und damit man bei einer Fahrt nach Breslau die 100 außergewöhnlichen Orte, die Mirko Seebeck aufgespürt hat, nicht verpasst, kann die Lektüre dieser Neuerscheinung nur empfohlen werden.

Mirko Seebeck: „Breslau (Wrocław) – Ein alternativer Reiseführer. 100 außergewöhnliche Orte, die man nicht verpassen sollte“, WroclawGuide.com, Taschenbuch, 2020, 240 Seiten, 16,95 Euro


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Kommentare

Micha Hausmann am 06.05.21, 22:32 Uhr

Nicht zu vergessen, Breslau war vor dem Krieg - hinter Berlin - die zweitgrößte deutsche Industriestadt.

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