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Freiwillige tauchen bei Frost in den Okullsee ab. Das Eisbaden ist bei immer mehr Menschen beliebt
Obwohl uns das Wetter in diesem Winter nicht verwöhnt hat und man fast jeden Tag mit strengem Frost, starkem Wind und intensiven Schneefällen zu rechnen hatte, hat das viele nicht davon abgeschreckt, in Eislöchern zu baden.
Winterbaden ist in dieser Saison extrem in Mode gekommen. Sowohl Männer als auch Frauen, Junge und Alte, Promis und gewöhnliche Menschen sind ins eiskalte Wasser eingetaucht, und in den sozialen Medien gab es eine Menge Fotos, auf denen sich die Eisbadenden verewigt hatten.
„Winterbader“-Klub in Allenstein
In Allenstein wurde sogar ein Klub namens „Winterbader“ gegründet, der die Badegäste aus der Stadt und der Umgebung versammelte. Sie trafen sich mindestens einmal in der Woche, in der Regel jeden Sonntag um 12 Uhr, am Stadtstrand am Okullsee. Zunächst fand eine Aufwärmung in einer Gruppe von einzelnen bis mehreren Dutzend Personen statt, dann gingen alle Freiwilligen in Badeanzügen ins Wasser, woraufhin heißer Tee und Schokolade auf sie warteten.
Für viele Menschen ist Eisbaden der pure Wahnsinn und sie würden um keinen Preis der Welt in eisigem Wasser baden, während andere über diese Form der Aktivität nur voll des Lobes sind. Am häufigsten wird als Vorteil des Eisbades die Abhärtung des Organismus genannt. Es heißt, dass es die Immunität stärkt, die in Zeiten der Coronavirus-Pandemie von erheblicher Bedeutung ist. Dank des Eisbadens laufen im Körper Prozesse ab, die unser Immunsystem stärken. Außerdem hilft Kälte effektiv zur Linderung von Muskelschmerzen.
Die Immunität stärken
Studien haben belegt, dass kaltes Wasser die Temperatur von beschädigtem Gewebe senkt und die Blutgefäße schrumpfen lässt, wodurch Schwellungen und Entzündungen reduziert, und sogar die Nervenenden betäubt werden, was die Schmerzen lindern hilft. Baden in kaltem Wasser ist außerdem eine Möglichkeit, Gewicht zu verlieren. Während des Badens muss sich der Körper erwärmen, wodurch die Kalorienverbrennung erhöht wird.
Psychologen, die sich mit der wachsenden Beliebtheit des Badens in eisigem Wasser beschäftigen, betonen, dass es sich zwar nicht um ein neues Phänomen handelte, es aber aufgrund der Pandemie und der auferlegten Einschränkungen derzeit zum heißesten Trend geworden sei. „Es liegt uns einfach daran, aus dem Haus zu kommen, Leute zu treffen, Zeit an der frischen Luft zu verbringen und uns zu bewegen.“ Das gemeinsame Baden in eiskaltem Wasser verweise auf die grundlegenden, fundamentalen Bedürfnisse des modernen Menschen.
Und unter diesen Bedürfnissen sei das nach Unterhaltung, Kontakt mit anderen Menschen oder das Bedürfnis, sich um den eigenen Körper zu kümmern, zu nennen.
Zeit, um Leute zu treffen
Zu bedenken sei jedoch, dass sich der Körper erst allmählich an die Kälte gewöhnen müsse. Vor dem ersten Versuch lohne es sich, die Möglichkeit der Durchführung dieser Form der Tätigkeit mit einem Arzt zu besprechen. Die Eisbäder seien nicht empfehlenswert für Personen, die an einer Herz-Lungen-Schwäche oder beispielsweise Borreliose leiden.
Allerdings könnten gesunde Menschen die Gewässer der ostpreußischen Seen genießen und diese Form der Aktivität ausprobieren. Diejenigen, die die größte Barriere – ihre eigene Angst – überwinden, kehren meist zurück, weil sie sich euphorisch fühlen. Selbst wenn jemand mit einem etwas düsteren Gesicht ins Wasser geht, kommt er glücklicher heraus. Alles dank den Endorphinen, den „Glückshormonen“, die ausgeschüttet werden. Daher haben Winterbäder einen positiven Einfluss auf die Bekämpfung von Depressionen und sorgen für ein geistiges Wohlbefinden.
sitra achra am 24.02.21, 16:19 Uhr
Das ist ein alter Hut. Außer dem sozialen Spaßfaktor kann ich nichts Originelles daran entdecken.
Sebastian Kneipp hatte die Wassertherapie zumindest wissenschaftlich begleitet.
Allerdings, nach dem Saunagang in den kalten See zu springen, halte ich für eine Wohltat!