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Ein privater Investor plant bis zum Winterende die Eröffnung eines Museums in dem Architekturdenkmal
Jedes Jahr werden im Königsberger Gebiet mehr und mehr historische und architektonische Denkmäler auf Kosten oder mit Beteiligung privater Investoren instandgesetzt und restauriert. Dieser positive Trend hat sich in den vergangenen Jahren fortgesetzt und erstreckt sich auf verschiedene Bezirke der Region. Oft entstehen Cafés, Souvenirläden, Ausstellungszentren und Museen auf dem Terrain der instandgesetzten Denkmäler.
Vielen ist die Ordensburg Insterburg ein Begriff. Auf dem Burggelände in Insterburg [Tschernjachowsk] gibt es schon seit Langem private Initiativen, die sich mit der Geschichte dieses Ortes befassen. Daneben zog vor Kurzem ein weiteres Architekturdenkmal die Aufmerksamkeit eines Privatinvestors auf sich, das zu einem Anziehungspunkt für Touristen und Geschichtsinteressierte werden soll: Im Wasserturm von Insterburg soll ein Museum für antike Uhren entstehen. Der Unternehmer Alexej Pawlikow kaufte im Frühjahr dieses Jahres einen Teil der oberen Räume des Wasserturms. Die Verwaltung von Insterburg versteigerte eine Fläche von 144 Quadratmetern im Turm. Der ursprüngliche Verkaufspreis sollte umgerechnet etwa 44.000 Euro betragen. Pawlikow erhielt den Zuschlag für die Immobilie, nachdem er nur etwa zehn Euro über dem veranschlagten Eingangspreis geboten hatte.
Chronographen aus Königsberg
Der Wasserturm wurde 1899 erbaut und ist als Kulturgut anerkannt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er nur leicht beschädigt. Im unteren Teil des Turms befindet sich ein Umspannwerk. Zurzeit verhandelt der Investor mit Yantarenergo über die Verlegung des Umspannwerks aus dem Gebäude.
Die Besitzer der Uhrenkollektion, die mehr als hundert Stücke umfasst, sind Alexej Pawlikow und Wladimir Guschtschjan. Bei den meisten handelt es sich um alte Königsberger Uhren, aber die Sammlung enthält auch Uhren aus England und Frankreich. Unter den künftigen Exponaten sind Taschenuhren, Reiseuhren sowie kleine und große Uhren. Wenn der Platz in den Museumsräumen ausreicht, sollen dort auch Möbel aus Königsberg ausgestellt werden.
Das Museum wird sich auf mehreren Etagen des Turms befinden. Zuvor müssen die Räumlichkeiten jedoch noch renoviert und vorhandene Trennwände entfernt werden. Zu den separaten Ausstellungsstücken gehören unter anderem der erhaltene Bottich des Wasserturms und Wasserleitungen. Es ist geplant, dass das Museum noch bis zum Ende des Winters seine Türen öffnen wird.
sitra achra am 06.12.23, 17:52 Uhr
Das kennen meine Mutter und meine Großmütter noch aus dem besetzten Berlin, als die Rotarmisten durch die Straßen liefen und mit Uriuri-Gebrüll die Herausgabe von Uhren erzwangen. Nun sind etliche von ihnen dankenswerterweise in Königsberg wieder aufgetaucht und dürfen das sakrosankte Siegerverhalten in einer Ausstellung dokumentieren.