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Exponate aus Königsberg, England und Frankreich – Private Investoren eröffneten ein Museum
Was lange währt, wird endlich gut. Das gilt auch für das kürzlich eröffnete Uhrenmuseum im Wasserturm von Insterburg.
Bereits im vergangenen Jahr planten die privaten Investoren Alexej Pawlikow und Wladimir Gutschtschjan die Errichtung eines Museums in dem erhalten gebliebenen Gebäude in Insterburg, in dem sie ihre Kollektion historischer Chronographen auf mehreren Etagen präsentieren können (siehe auch PAZ Nr. 48 vom 1. Dezember 2023). Zunächst mussten jedoch bürokratische Hürden überwunden und die entsprechenden Dokumente zur Einhaltung des Denkmalschutzes vorgelegt werden. Der Insterburger Wasserturm gehört zum Kulturerbe von regionaler Bedeutung.
Verhandlungen mit Stromversorger laufen
Die oberen Stockwerke des Turms hatten Pawlikow und Gutschtschjan für das Museum gekauft. Im Erdgeschoss gibt es eine Umspannstation. Die Investoren verhandeln mit dem Stromversorger Jantarenergo schon länger über die Verlegung der Anlage an einen anderen Ort. Nach Plänen der Museumsinhaber könnte dann in den frei gewordenen Räumlichkeiten ein Souvenirladen eröffnet werden.
Seit Ende Mai können die Besucher zunächst die Ausstellung täglich von zehn bis 19 Uhr anschauen. Sie zeigt neben historischen Uhren auch Möbel. Vor der Eröffnung des Museums wurde der Innenraum des Wasserturms von Grund auf renoviert. Als nächstes soll die Fassade des 1899 erbauten Gebäudes saniert werden. Eine Eintrittskarte für das Museum mit dem Namen „Turm der Zeit“ kostet umgerechnet etwa drei Euro, eine ermäßigte Karte rund zwei Euro.
„Wir haben eine große Sammlung erworben – mehr als 100 Exponate. Dabei handelt es sich um alte Königsberger Uhren, die wir teils in England und Frankreich erworben haben, Taschenuhren, Reiseuhren – alle in unterschiedlichen Formaten. Wladimir hat seine eigene Marke russischer Uhren, und seine Handwerker beschäftigen sich mit der Restaurierung aller antiken Uhren“, sagte Pawlikow. Letzterer ist auch Gründer der Unternehmen „Towers of the East (Türme des Ostens)“ und „KSK-Textiles“. Die erste Firma hat die Burg von Tapiau gepachtet. Die Ordensburg beherbergt ein Waffenmuseum, in dem ebenfalls eine Sammlung aus dem Besitz von Gutschtschjan präsentiert wird. Das zweite Unternehmen ist Eigentümer des ehemaligen Gebäudes des Kreiskrankenhauses von Insterburg, in dem der Investor nach der Renovierung ein Hotel eröffnen will.
Ein besonderer Ort
Der Wasserturm soll Teil eines neuen Touristenkomplexes werden. Laut den Investoren wirkt das Nebeneinander von großen Formen und anspruchsvollen Kunstwerken und macht diesen Ort zu etwas Besonderem.
Die Reaktionen der Teilnehmer der Museumseröffnung fielen durchweg positiv aus. Marina Gutujewa, Exkursionsleiterin, sagte: „Ich denke, dass Touristen, die dieses einzigartige Museum nicht gesehen haben, viel versäumen, ich spreche als Profi, der seit vielen Jahren auf diesem Gebiet arbeitet.“ Wladimir Markewitsch, selbst Uhrmachermeister, erinnerte sich an seinen Onkel, der ihn in das traditionelle Handwerk einführte. „Es macht mir Freude zuzusehen, wenn jemand seine Arbeit gut macht. Ohne das Talent der Handwerker könnten selbst die wertvollsten Materialien nicht erfreuen. Genau daran erinnert die reiche Sammlung im Wasserturm.“