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Weil Strafen gegen Handynutzung wenig Wirkung zeigten: Städte setzen auf visuelle Maßnahmen zum Schutz von Fußgängern
Ein zunehmendes Problem in der heutigen digitalen Gesellschaft besteht darin, dass Passanten auf ihr Mobiltelefon starren, anstatt auf den Verkehr zu achten. Das führt zu immer mehr Unfällen mit Beteiligung von Fußgängern. Polizeistatistiken zeigen, dass die meisten von ihnen auf Fahrbahnen getötet werden.
Die Sicherheit von Fußgängern kann auf viele Arten verbessert werden, von der Aufklärung bis zum Bau sicherer Fußgängerüberwege. Die wirksamste Methode, die Sicherheit zu erhöhen, sind finanzielle Strafmaßnahmen.
Nach dem neuen Gebührentarif, der Anfang letzten Jahres in der Republik Polen in Kraft getreten ist, beträgt das Bußgeld für die Benutzung eines Mobiltelefons an einem Zebrastreifen etwa 70 Eurorüberwegen auf eine Polizeistreife zu treffen, ist jedoch verschwindend gering, sodass das Verbot der Handynutzung beim Überqueren der Straße oft nicht beachtet wird.
Symbole auf dem Boden
Deshalb wurden in vielen polnischen Städten Zeichen auf den Bürgersteig vor den Zebrastreifen gemalt, die daran erinnern, dass man beim Überqueren der Straße nicht auf den Bildschirm des Mobiltelefons schauen sollte. Solche Warnhinweise gibt es schon in Groß Bertung, Wimitten, Darethen, Mauden, Klein Bertung, Reussen, Stabigotten und in der Allensteiner Wohnsiedlung Jomendorf. Bereits zuvor hatten Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr in Groß Bertung reflektierende Bänder an den Schildern angebracht, die über Fußgängerüberwege in der Bartąska-Straße, an der Grenze zwischen Allenstein und der Gemeinde Stabigotten, informieren. Die im Dunkeln leuchtenden Elemente sollen die Sichtbarkeit der Kreuzungen und damit die der Fußgänger verbessern. Die Freiwillige Feuerwehr ermutigt die Fußgänger, leuchtende Armbänder an ihren Rucksäcken, Taschen, Armen oder Beinen anzubringen, wenn sie nach Einbruch der Dunkelheit spazieren gehen oder anderen Aktivitäten nachgehen, damit die Autofahrer die Fußgänger im Dunkeln und unter schwierigen Bedingungen sehen können. Auch die Polizei appelliert an die Fußgänger, ihre Mobiltelefone wegzulegen, die Kopfhörer aus den Ohren zu nehmen und sich auf die Straße zu konzentrieren, wenn sie die Fahrbahn überqueren. Nur so könne man sein Ziel sicher erreichen.
Die Gemeinde Stabigotten investiert schon seit Jahren in die Verbesserung der Sicherheit an Fußgängerübergängen. Sie profitiert dabei unter anderem von staatlichen Subventionen. Die Kommunalverwaltungen können auf einen Sonderfonds zurückgreifen, um die Situation gerade an Fußgängerüberwegen in Kreisen und Gemeinden zu verbessern. Im Durchschnitt belaufen sich die jährlichen Mittel auf umgerechnet mehr als sieben Millionen Euro für die Woiwodschaft. Die Beschriftungen auf den Gehwegen vor Fußgängerüberwegen variieren in Inhalt und Form, in Elbing sind beispielsweise Symbole eines durchgestrichenen Mobiltelefons vor Zebrastreifen aufgemalt, und in Rastenburg wurden folgendermaßen lautende Aufschriften angebracht: „Legen Sie das Handy weg und bleiben Sie am Leben!“
In Allenstein, der größten Stadt im südlichen Ostpreußen, gibt es relativ wenige dieser Warnhinweise und -symbole, weshalb Autofahrer fordern, sie in größerer Zahl aufzustellen, insbesondere an stark befahrenen Kreuzungen und an sensiblen Punkten wie Schulen oder Krankenhäusern.