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Zugang nur über einen Holzpalisadenzaun – Die Umgestaltung des Strandes trifft auf wenig Begeisterung
Die neue Promenade von Rauschen kann zu Recht als ein merkwürdiges Bauwerk bezeichnet werden, das sowohl Urlauber als auch viele Experten verwirrt. Wo gibt es schon eine Promenade am Meer, von der aus man dieses nicht sehen kann? Wenn man die neue Promenade des Ostseebads zum ersten Mal besucht, könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Architekten das Meer vor den Augen der Urlauber verstecken und so unzugänglich wie möglich machen wollten.
Die Promenade wird auf ihrer gesamten Länge von einer etwa anderthalb Meter hohen und ziemlich hässlichen Betonmauer eingerahmt. Wenn man sich auf eine der Bänke setzt, um den Blick aufs Meer zu genießen, stellt man fest, dass es nicht zu sehen ist. Um die See zu sehen, muss man aufstehen und näher an die Mauer herantreten.
Betonmauern statt Meeresblick
Doch damit ist es noch nicht genug. Die frühere Promenade im Zentrum des Kurorts schien dank ihrer Stützen über dem Sandstrand zu schweben. Die neue Promenade dagegen ist ein monolithischer Betonbau, der fast den gesamten Strand „auffrisst“. Er ist einfach nicht mehr zu sehen. Wer sich auf einer der noch vorhandenen schmalen Sandbänke sonnen und dann ins Wasser gehen möchte, hat es nicht leicht – die Promenade ist entlang des gesamten Strandes mit hohen Holzpalisaden gesäumt. Sie bilden praktisch einen durchgehenden Zaun entlang des Meeres.
Eine ähnliche Eingrenzung wurde im Bereich der alten Promenade errichtet, wo noch ein Strandstreifen vorhanden ist. Es gibt wohl kaum woanders Strände an der Ostsee, an denen man über einen Zaun aus hölzernen Wellenbrechern klettern muss, um ins Wasser zu gelangen. Insgesamt wurden hier rund 6500 Wellenbrecher verbaut.
Pläne existierten seit 2012
Die Pläne für den Bau einer neuen Promenade wurden ab dem Jahr 2012 von den regionalen Behörden heftig diskutiert. Alexander Baschin, der damalige Leiter der regionalen Agentur für Architektur und Bauwesen, hatte die Idee der Umgestaltung aktiv gefördert. Der Entwurf für die umgesetzte Baumaßnahme stammte von Jewgenij Kostromin, einem Mitglied des von ihm gegründeten Architekturbüros und derzeit Chefarchitekt der Region. Es folgte eine mehrjährige Bauphase, in der immer wieder die Auftragnehmer ausgetauscht wurden. Sie alle hatten versprochen, die Promenade so schnell wie möglich fertigzustellen, aber den Termin nicht einhalten können. Zunächst mussten die Arbeiten zur Ufersicherung durchgeführt werden. Dann war geplant, eine breitere Sandbank zu bauen. Die Arbeiten zum Schutz des Ufers verzögerten sich jedoch erheblich, und die Pläne für eine Strandaufschüttung wurden aufgegeben.
Aufschüttung des Strands fiel aus
Die neue Promenade ist 1240 Meter lang und etwa 30 Meter breit. Beim Bau der Promenade in Rauschen wurde die Mole abgebaut, und der Strand auf seiner gesamten Länge verschwand praktisch.
Siegfried Hermann am 08.09.21, 12:04 Uhr
Weiß Gott, ich war ja schon an vielen Stränden an Nord- und Ostsee, auch in Dänemark und Schweden, aber so ein Mumpitz hab ich noch nie gesehen!!
Auf Sylt, das ist über 20 Jahre her, war mal eine Diskussion Betonpoller, allerdings 20 m weit INS seichte Wasser zu platzieren, um die Rückströmung des Sandes ins Meer zu unterbinden. Und vor der Badesaison wurde tausenden Tonnen von Sand immer aufgespült. Was draus geworden ist, hab ich nicht weiter verfolgt.
Die auf den Bildern gebaute Konstruktion halte ich eher für Badegäste noch gefährlicher, da durch "Badewannensog" die Rückströmung verstärkt wird. Genauso könnte es gerade für Alte und kleine Badegäste extrem gefährlich werden, wenn eine starke unterschätzte Welle sie gegen die Palisaden donnert.
Und überhaupt. Ein nennenswerter Kur- und Badeort hat IMMER eine Molle.
Da kommt der Verdacht auf, das die "Landesregierung" in Königsberg überhaupt keine Badegäste mehr haben und vergraulen will, weil die Pioniere am Strand Normandie 44, Abschnitt Grobatschowskaya Beach, spielen wollen. Und aus Erfahrung (link tube) wissen wir ja, das die Jungs ziemlich rustikal sein können, gelle!?
Wäre schön, wenn die PAZ am Thema bleibt und weiter berichtet.