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Auszeichnungen

Bewahrung und Vermittlung kulturellen Erbes

Der Georg-Dehio-Kulturpreis 2021 geht an die Kulturgemeinschaft Borussia und das Institut für angewandte Geschichte

Deutsches Kulturforum östliches Europa
06.05.2021

Mit dem Georg Dehio-Kulturpreis 2021 des Deutschen Kulturforums östliches Europa werden die Kulturgemeinschaft Borussia, Allenstein/Olsztyn, sowie das Institut für angewandte Geschichte, Frankfurt (Oder), ausgezeichnet. Die feierliche Verleihung der Preise findet am 7. Oktober in Berlin statt.

Mit dem Georg-Dehio-Kulturpreis würdigt das Kulturforum seit dem Jahr 2003 besondere Leistungen von Menschen und Institutionen, die in herausragender Weise dazu beigetragen haben, das gemeinsame kulturelle Erbe jener Regionen des östlichen Europa, in denen im Laufe der Geschichte auch Deutsche gelebt haben, zu erforschen, zu bewahren, einem interessierten Publikum zu präsentieren und damit den interkulturellen Dialog und das gegenseitige Verständnis zu fördern.

Der Hauptpreis des Georg-Dehio-Kulturpreises wird Persönlichkeiten für ein Lebenswerk oder Institutionen für besonders verdienstvolle langjährige Arbeit verliehen. Mit dem Förderpreis sollen herausragende innovative Leistungen auf kulturellem Gebiet ausgezeichnet werden.

Der Preis erinnert an den bedeutenden, aus Reval (estnisch Tallinn) gebürtigen Kunsthistoriker Georg Dehio (1850–1932). Sein Blick für regionale Zusammenhänge und sein Gespür für die wechselvolle Geschichte historischer Denkmäler haben Maßstäbe gesetzt, an denen sich auch die Arbeit des Deutschen Kulturforums östliches Europa orientiert.

Die siebenköpfige Jury (siehe Kasten) sprach den Hauptpreis der Kulturgemeinschaft Borussia zu für ihr über drei Jahrzehnte währendes Engagement der Bewahrung und Vermittlung des kulturellen Erbes in der Woiwodschaft Ermland-Masuren. In der Begründung der Jury heißt es: „Die von den Mitgliedern von Borussia gemeinschaftlich entwickelte Form des zivilgesellschaftlichen Engagements ist besonders nachhaltig, weil darin Bürgerinnen und Bürger die Verantwortung für ihre unmittelbare Umgebung und darüber hinaus für ihre Region wahrnehmen. [...] Das Deutsche Kulturforum östliches Europa verleiht den Georg-Dehio-Preis an die Kulturgemeinschaft als generationsübergreifendes Projekt für das Gesamtwerk von Verein und Stiftung. Das Kulturforum und die Fachjury erkennen damit die Arbeit einer großen Gruppe von Menschen an, die sich zusammengeschlossen haben, um Ermland und Masuren neu zu denken und dabei den Widerspruch zwischen deutschen und polnischen Zeitschichten zu überwinden. Diese Arbeit von unten hat Vorbildcharakter weit über das historische Ostpreußen hinaus und ist besonders in einer Zeit erneut angespannter Beziehungen zwischen Deutschland und Polen wichtig.“

Der Förderpreis geht an das Institut für angewandte Geschichte – Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e.V. Aus der Begründung der Jury: „Es handelt sich dabei um eine Institution, die sich vor 20 Jahren aus dem Engagement von Studenten der Europa-Universität Viadrina entwickelte und — ohne strukturelle Hilfe zu erhalten — bis heute in einem Non-Profit-Modus weiter betrieben wird. Das Institut setzt sich hauptsächlich aus Studierenden, Promovierenden und Postdocs der Geschichte und der Kulturwissenschaft zusammen, die aus verschiedenen Ländern zum Studium an die Oder gekommen sind. [...] Dem kulturwissenschaftlichen Ansatz und der Grenzregion verbunden, greifen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Themen auf, die sich auf die schwierigen Verflechtungen von Deutschen, Polen, Juden oder Ukrainer im gesamteuropäischen Kontext beziehen. [...] Bewundernswert ist die stets erkennbare Spannung zwischen den hohen Maßstäben der akademischen Theorie und Methodik einerseits und dem Anspruch, die vergessenen und häufig komplexen Themen an die interessierte Öffentlichkeit zu vermitteln. Auf diese Weise konnten inzwischen mehrere Projekte verwirklicht werden, die zur kritischen Reflexion der Regionalgeschichte beitrugen und die Region tatsächlich geprägt haben.“

Das Deutsche Kulturforum östliches Europa verleiht den Georg Dehio-Kulturpreis in diesem Herbst zum zehnten Mal. Mit dem von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kulturstaatsministerin Monika Grütters, dotierten Preis werden Persönlichkeiten und Initiativen geehrt, die sich in vorbildlicher Weise mit den Traditionen und Interferenzen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa bewahrend, zukunftsorientiert und im partnerschaftlichen Dialog auseinandersetzen. Der Georg Dehio-Kulturpreis ist aufgeteilt in einen mit 7.000 Euro dotierten Hauptpreis und einen mit 3.000 Euro dotierten Förderpreis.

• Weitere Informationen unter Internet: www.kulturforum.info, www.instytut.net, http://borussia.pl/


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Kommentare

K.-H. Polchow am 13.05.21, 19:21 Uhr

In der Tat: diese Preisgelder sind ein Hohn.

Unerträglich, diese dumpfe Geschichtslosigkeit zweier Regierungsparteien, deren eine ihren westpreußischen Gründungsvater Schumacher vergessen hat und die andere die hochverdiente gebürtige Westpreußin Steinbach zur persona non grata macht. Gigantische Steuergelder fließen an Banken, aber der Kultur setzt man, so man sie nicht praktischerweise unter Corona-Vorwand einfach plattmacht, eine Hotelfachfrau als Ministerin vor und teilt ihr Brosamen als Preisgelder zu. Das ist die Talsohle.

sitra achra am 06.05.21, 11:41 Uhr

Eine Schande, dass diese kulturfördernden Institutionen nur ein finanzielles Bakschisch erhalten, während linke und linksfaschistische Vereine und NGO's dank Bund, Ländern, Parteien und Soros&C0 aus dem vollen schöpfen und mit Manna zur vertiefenden Schädigung unserer Gesellschaft geradezu ausgehalten und zugeschüttet werden.

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