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Königsberg

Bürger decken Baupfusch auf

Empörung in sozialen Netzwerken – Stadtverwaltung geht auf die Beschwerden ein und reagiert umgehend

Jurij Tschernyschew
06.05.2021

In jüngster Zeit nutzen Königsberger Beamte immer häufiger soziale Netzwerke, um mit den Bürgern in Dialog zu treten. Neben Facebook erfreut sich Insta-gram großer Beliebtheit. Aus den Nutzerkommentaren in sozialen Netzwerken erfahren sie, was die Bewohner der Region bewegt und worauf sie ihre besondere Aufmerksamkeit legen müssen. Besonders aufmerksam verfolgt die Leiterin der Königsberger Verwaltung, Jelena Djatlowa, die seit Frühlingsbeginn zahlreicher werdenden empörten Kommentare über den Zustand erst kürzlich reparierter öffentlichen Plätze und Straßen der Stadt nach dem Winter.

Insbesondere war den Bürgern der Zustand des Wallrings [ul. Professora Baranowa], der Wege am Ober- und Unterteich, des Hansaplatzes, der neuen Fußgängerzone auf der Rossokowskogoer und ebenso des Ufers am Fischdorf ein Dorn im Auge. Djatlowa versprach, die Hinweise zu überprüfen. Auf der Straße Rossokowskogo waren die Verschönerungsarbeiten gerade erst beendet, als sich schon die ersten Defekte zeigten. Die Anwohner beklagten sich, dass nach der Modernisierung der Straße kaum noch Bäume standen. Zu den Mängeln zählen ein sichtbares Absacken der Beschichtung, schlecht installierte Regenwasserabflüsse sowie verrutschte Gehwegplatten. Darüber hinaus war während der Bauarbeiten das Fundament des Panzers T-34 beschädigt worden. Der Auftragnehmer verpflichtete sich, die Mängel zu beseitigen und die Arbeiten so schnell wie möglich abzuschließen, zumal die Stadtverwaltung für jeden Verzugstag eine Forderung von umgerechnet knapp 100 Euro erheben wird.

Es ist geplant, dass die Rossokowskogostraße zusammen mit der Schönstraße [Prospekt Sommera], die an den Steindamm anschließt, zur Fußgängerzone wird. Das bedeutet, dass im Zentrum nach dem Wallring eine zweite Fußgängerzone entsteht. Der Umbau wird im Rahmen des Programms „Bildung einer modernen städtischen Umwelt“ durchgeführt. Der Auftragnehmer muss die Arbeiten bis zum 1. August dieses Jahres abschließen. Im Rahmen der Neugestaltung wird die Fußgängerzone mit verschiedenfarbigen Steinen gepflastert und neue Sträucher gepflanzt. Zusätzlich werden Fahrradwege angelegt und Bänke aufgestellt.

Die Bürger beklagten auch, dass die Gehwegplatten an der Promenade des Fischdorfs weggebrochen sind und nur noch die Hälfte des Fußgängerweges nutzbar ist. Am Unterteich, der erst im vergangenen Jahr verschönert wurde, brach ein Teil des Stegs ein. Der Bodenbelag hat sich an einigen Stellen gewellt, und es gibt große Lücken zwischen den Brettern. Der Putz am gegenüberliegenden Pfeiler bröckelt. Die Stadtverwaltung hat bereits Ansprüche gegen den Auftragnehmer angemeldet. Die Aufwertung des Unterteichs wurde im Rahmen des Programms „Bildung einer modernen städtischen Umwelt“ in den Jahren 2019 und 2020 durchgeführt. Insgesamt wurden umgerechnet 1,2 Millionen Euro dafür ausgegeben.

Im Rahmen der Gewährleistungspflicht wird der Auftragnehmer gezwungen, die schadhaften Beläge am Wallring zu erneuern. Es ist gut möglich, dass durch die Aufmerksamkeit besorgter Bürger die Liste der restaurierungsbedürftigen Objekte ergänzt wird und die Stadtverwaltung erneut darauf reagieren muss.


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