Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Vor fünf Jahren wagten Mitglieder der Baptistengemeinde in Stettin von Unmöglichem zu träumen – in ihrer Stadt ein Christliches Zentrum zu schaffen, das nicht nur ihre lokale Gemeinde, sondern auch Polen und die umliegenden Länder beeinflussen wird.
Es war eigentlich wirklich unmöglich, da nur 25 bis 30 meist ältere Menschen die Gottesdienste besuchten. Es ging jedoch nicht darum, was wir tun konnten, sondern was Gott zu tun imstande war. Er beauftragte die örtliche Regierung, uns die ehemalige baptistische Kapelle zu übergeben, die nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt worden war und Jahrzehnte nicht gepflegt wurde. Das Gebäude war in einem schrecklichen Zustand, als es an uns gegeben wurde, aber es befand sich im Stadtzentrum.
Die Renovierung sollte 4,5 Millionen PLN (etwa eine Million Euro) kosten. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir nur 80.000 PLN (weniger als 18.000 Euro) auf unserem Konto. Im Glauben daran, dass unser Gott, der 2 Fische und 5 Brote vermehrt hat, auch in diesem Fall ein Wunder vollbringen kann, beschlossen wir, dem Herrn dorthin zu folgen, wohin er uns führte.
Jetzt, fünf Jahre später, stehen wir kurz vor dem Abschluss der Renovierung des Gebäudes. Wir haben bereits 5,2 Millionen PLN (1,16 Millionen Euro) ausgegeben. Noch vor fünf Jahren hätte jeder gesagt, dass das unmöglich ist! Eine kleine Gemeinde mit 30 Personen, deren durchschnittliches individuelles Monatseinkommen etwa 450 bis 500 Euro betrug, hat bis 2020 über eine Million Euro ausgegeben.
Die Kosten stellten sich höher als erwartet heraus, und zwar aus zwei Gründen. Erstens: Die Preise für Baumaterialien sind gestiegen. Zweitens: Wir mussten Bauarbeiten durchführen, die uns zusätzlich 240.000 Euro gekostet haben. Die zusätzlichen Arbeiten mussten wegen der alten Holzkonstruktion des oberen Teils des Gebäudes durchgeführt werden. Vor 150 Jahren war das obere Stockwerk durch einen Brand beeinträchtigt worden und inzwischen auch durch Holzschädlinge und Feuchtigkeit geschwächt.
Nach Angaben der Baufirma werden die Arbeiten im Februar 2021 abgeschlossen sein – es wird das 175-jährige Bestehen unserer Gemeinde sein. Wir werden noch etwa zwei bis drei Monate benötigen, um alle Arbeiten wie Anstrich, Fliesenlegen, Einbau von Waschbecken, Duschen, Toiletten, Beschaffung von Bänken, Kauf von Möbeln usw. abzuschließen.
Wir haben kein Geld dafür. Tatsächlich haben wir nicht genug Geld, um die Baufirma für die Fertigstellung der Arbeiten zu bezahlen. Aber das ist für uns nichts Neues. Dieses Projekt war für uns eine Glaubensreise. Es gab Zeiten, in denen wir kein Geld hatten, um eine Rechnung zu bezahlen, aber Gott rührte die Herzen einiger Menschen und das Geld kam, oft gerade noch rechtzeitig.
Am Anfang war es sehr anstrengend, auf der Grundlage des Glaubens zu arbeiten, aber Gott hat sich als treu erwiesen. Wir hätten wahrscheinlich nie eine so starke Präsenz und einen so großen Segen erfahren, wenn wir nicht seiner klaren Führung und seinen Bestätigungen gefolgt wären, um mit dem Projekt zu beginnen.
Durch das Projekt habe ich erstaunliche deutsche Geschwister von der „AG Stettin“ getroffen und mit ihnen zusammengearbeitet, die selbstlos und großzügig ihre Zeit und ihr Geld eingesetzt haben, um uns bei der Renovierung des ältesten baptistischen Kirchengebäudes in Polen zu helfen. In gewisser Weise sind sie Nachfolger von Johann Gerhard Oncken (1800–1884), denn er war es, der Geld für den Bau dieses Gebäudes gesammelt hat. Aber die Renovierung dieses ältesten baptistischen Kirchengebäudes in Polen ist nicht das Ende. Sie ist der Beginn vieler überkonfessioneller Dienste, die in diesem Gebäude stattfinden werden. Viele Menschen bereiten sich bereits auf die Dienste vor. Wir stehen davor, die „Szczecin International Church“ zu gründen, wir haben einen zukünftigen Mieter im Haus, der als Radiomanager einen christlichen Sender betreibt und eine Person, die das Familienunterstützungszentrum leiten wird. Es gibt auch einige Leute die bereit sind, das christliche Entschuldungszentrum, das christliche Café sowie einen Buchladen zu leiten. Seit wir das Projekt begonnen haben, hat sich die Besucherzahl der Gemeinde verdoppelt.
Wir sind Gott dankbar für die Hilfe, die aus Deutschland zu uns kommt. Gott hat sie geschickt, um uns zu ermutigen und weiterhin sein Reich aufzubauen. Unser Traum ist es, dass das Projekt der Beginn einer noch größeren Zusammenarbeit zwischen Christen in unseren beiden großen Nationen sein wird. Gott gebührt dabei alle Ehre.
• Info in Deutschland Arbeitsgruppe „Christliches Zentrum Stettin“ – Friedemann Gillert: Telefon (0173) 9874723; Karl-Heinz Schlag: Telefon (0172) 3856608; E-Mail: info@christliches-zentrum-stettin.de - www.Christliches-Zentrum-Stettin.de