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Danzig

Danziger Minderheit auf neuem Kurs

In neun Monaten Aktivitäten bereits vervielfacht

Krzysztof Jachimowicz
17.06.2021

Gute Neuigkeiten kommen aus der alten ehrwürdigen Hansestadt Danzig. Die 2017 gerichtlich registrierte Danziger Deutsche Minderheit (DDM) ist während der 51. Delegiertenversammlung des Vereins Deutscher Sozial-Kultureller Gesellschaften in Polen (VDG) auf dem St. Annaberg in Oberschlesien im Oktober 2020 einstimmig in den Dachverband aufgenommen worden.

Nach der Zerschlagung des einstigen deutschen Vereins durch den damaligen Vorsitzenden Roland Hau haben sich die alten Mitglieder, welchen die deutsche Kultur und Identität am Herzen lag, zusammengetan und den neuen Verein gegründet, was trotz Schwierigkeiten auch gelungen ist.

Obwohl die DDM schon früher sehr aktiv war, konnten seit der Neugründung die Aktivitäten vervielfacht werden.

Es sind gerade neun Monate vergangen, eine bedeutungsreiche Zeitspanne. So viel braucht die Mutter Natur, um einen Menschen zu erschaffen.

In dieser Zeit hat die DDM einen Filmbeitrag über die Große Lindenallee in Danzig-Langfuhr gedreht, der sich einer großen Popularität erfreut, einen Zeitungsartikel im „Wochenblatt“, dem Presseorgan des VDG veröffentlicht, zwei Berichte ins Weltnetzportal des VDG gestellt. Dazu kommen noch ein Artikel in „Der Westpreuße“ und die aufgenommenen Kontakte zu dem „Bund der Vertriebenen Nordkoreaner in Südkorea“, die zwei große Berichte in den südkoreanischen Zeitungen zur Folge hatten. Für nur neun Monate ist das nicht wenig.

Die einzigen Finanzmittel (für die Filmarbeiten), die in dieser Zeit zur Verfügung standen, entstammten dem Kulturreferat für Westpreußen. Die Preußen sind aber zäh und von großer Ausdauer.

Was sind die Planungen für die nächste Zeit? Die Filmreihe über Danzigs Geschichte und Kultur fortzusetzen. Themen: Zur Bedeutung Wassers, zur Eisenbahn- und Straßenbahngeschichte und Danziger Humor. Die heute fast vergessenen Gestalten, welche einst sehr beliebt waren und die die Deutschdanziger vortrefflich charakterisierten – Rentier Poguttke, wie auch den Bollermann und Wellutzke gilt es vor dem Vergessen zu retten.

Aber nicht nur das – ein weiteres Ziel ist eine Dauerausstellung über die deutschen Spuren des Alltagslebens im Vereinslokal zu eröffnen, um den an der deutschen Kultur Interessierten auch die kleinen Dinge zu zeigen, die eines Museum nicht würdig sind, die aber auch von Danzig erzählen. Zum Beispiel eine alte Margarinenkiste der AMADA, eine Bierflasche der DAB, Reklameschilder, Geschirr – all das ist auch Danziger Geschichte, zwar nicht einen Bruchteil so bedeutend wie eine Graphik von Daniel Chodowiecki oder dem bekannten Danziger Radierer Berthold Hellingrath, aber das sind genauso Spuren unserer Vorfahren.

Krzysztof Jachimowicz ist Vorsitzender der DDM, E-Mail: d-d-m@wp.pl


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