Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Jung, männlich und migrantisch – immer häufiger wütet dieser Tätertyp in deutschen Orten. Doch obwohl die Fakten unübersehbar sind, beschweigen die Ampel-Politiker das Problem und lassen die Bürger mit ihrem Unbehagen allein
Wie verunsichert die Deutschen als Nation sind, erkennen wir daran, dass ihr Zusammenhalt unter immer wieder neuen Etikettierungen beschworen werden soll. Wie in einer Umkleidekabine probiert die Gesellschaft durch die Zeitläufte hindurch wechselnde Identitäten an, um sich ein Bildnis von sich selbst zu machen. Ließen sich die Deutschen zu Zeiten Hitlers zur „Volksgemeinschaft“ zusammenrufen, so versammeln sie sich heute in einer „offenen Gesellschaft“, in der „Vielfalt“ und „Respekt“ zu gelten haben.
Der deutsch-ägyptische Publizist Hamed Abdel-Samad nennt in seinem Buch „Aus Liebe zu Deutschland“ als deutsche Triebfedern „Selbstüberschätzung und Angst“, die seit Gründung des Heiligen Römischen Reiches anno 962 zu beobachten sind. Das Reich wurde errichtet, so Abdel-Samad, um „etwas Außergewöhnliches für die Welt zu tun“ und war doch nur „ein größenwahnsinniger Traum“.
Fast täglich neue Schreckenstaten
Wer das liest, fühlt sich unwillkürlich versetzt ins gegenwärtige Berlin der Ampelregierung, mitten hinein ins schwüle Delirieren woker Welterrettungsphantasten, die den Gang des Weltklimas zu steuern trachten und mit dem Glockenspiel feministischer Außenpolitik Tyrannen in Schach halten wollen. Angst und Selbstüberschätzung – das infantile Fußaufstampfen einer im Wesenskern sich selbst unsicheren politischen Elite ist allenthalben zu spüren.
Wie grausam dieser Infantilismus zuweilen sein kann, erleben wir an der Herzenskälte, mit der die politisch Verantwortlichen auf die eskalierende Gewalt im öffentlichen Raum reagieren. Seit Ende Mai in Mannheim ein afghanischer Flüchtling mit einem langen Messer den Infostand eines Islamkritikers angegriffen und anschließend einen jungen Polizeibeamten getötet hat, gewittern alle paar Tage neue Meldungen über Gewaltexzesse auf deutschen Straßen durch die Medien.
Zuletzt war es ein 20-jähriger griechischstämmiger Deutscher, der nach der Abiturfeier seiner Schwester in Bad Oeyenhausen auf dem Heimweg zu Tode geprügelt wurde. Die Brutalität der Tat und die Nichtigkeit ihres Anlasses schockierte die Gemüter im ganzen Land. Als Tatverdächtigen nahm die Polizei einen jungen Syrer fest, der 2016 ins Land gereist und seitdem als Gewalttäter bereits aktenkundig ist. In Gera wurde zuvor ein 14-jähriger Deutscher von 12- bis 15-jährigen Syrern und Afghanen grausam verprügelt. Die Täter filmten ihre Freveltat unter lautem Gelächter.
Diese und andere Schreckensdelikte haben in der Bevölkerung eine Spur der Verunsicherung ins Bewusstsein gefräst. Öffentliche Räume sind zu Zonen des Verdachts und des Unbehagens mutiert. Wir müssen uns darauf einstellen, dass jederzeit in der Masse der Passanten sich eine unauffällige Gestalt plötzlich in einen rasenden Killer verwandeln kann. Dieses Lebensgefühl ist neu in Deutschland, so neu, dass es bislang noch einem Tabubruch nahekommt, es überhaupt auszusprechen. Das Lebensgefühl ist mit einer Zahl verknüpft, die je nach Quelle schwankt: Bei der „Welt“ ist von 30 die Rede, bei „Tichys Einblick“ von 60. 30 Messerangriffe pro Tag: „Sieht so die schöne neue Welt der Diversität aus?“, fragt Kolumnist Harald Martenstein.
Das Ende der Illusionen
Mehr noch: Wenn, wie in Mannheim, der Täter ein Migrant ist, der laut „Berliner Morgenpost“ als „vorbildlich in Deutschland inte-griert“ galt – müssen wir dann nicht nur erwiesene Islamisten und Gefährder fürchten, sondern auch potentiell jeden, der aus dem islamischen Kulturkreis kommt und daher den Westen hassen könnte? Muss die Devise vielleicht künftig heißen: Lieber ein bisschen Generalverdacht als ein bisschen tot?
Am vergangenen Wochenende erklärte der deutsche Fußball-Nationalspieler Toni Kroos in einem Interview, weshalb er auch nach Ende seiner Kicker-Laufbahn lieber in Spanien bleiben möchte: „Deutschland ist nicht mehr, wie es vor zehn Jahren war. Es hat sich auf jeden Fall ein Gefühl verändert – wie drückt man das am besten aus, ohne in eine Ecke gestellt zu werden? Wenn mich jemand fragt, würdest du deine Tochter in Spanien um 23 Uhr rauslassen oder in einer deutschen Großstadt, dann wäre ich eher bei Spanien.“
Diese drei Sätze beschreiben die Situation wie in einer Nussschale. Wir verspüren ein tiefes Unwohlsein, aber eiern herum, um nicht von meinungsführenden Gesinnungskommissaren in die Ecke von Rassisten und Nazis gegeifert zu werden. Der gegenwärtige Komment besagt: Verfehlungen von Migranten, insbesondere Moslems, werden beschwiegen oder, wenn dies nicht mehr möglich ist, relativiert; Untaten von Bio-Deutschen werden umso lautstarker und unverzüglich verfemt.
Doppelte Standards
Als am Pfingstsonntag, eine Woche vor Mannheim, auf einer Lokalterrasse auf Sylt betrunkene junge Leute zum Party-Song „L'amour toujours“ die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“ skandierten und eine Blitzbirne dazu Hitlergruß samt Bärtchen andeutete, und von alledem ein 14-Sekunden-Video viral ging, konnten sich die antifaschistischen Etikette-Wächter auf der Empörungs-Rennbahn gegenseitig gar nicht überstürzt genug überholen. Noch am selben Tag regte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas die Staatsanwaltschaften an, solche Delikte konsequent zu bestrafen, „vielleicht auch mal mit der Höchststrafe“. Sogar der Bundeskanzler, der üblicherweise nicht einmal die eigene Politik kommentiert, ließ die Bevölkerung wissen: „Solche Parolen sind ekelig.“
Am Freitag darauf dann die Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz. Wieder ging ein Handy-Video viral. Wir sehen darauf, wie der afghanische Täter in mörderischer Raserei über das Pflaster hechtet, mit mächtiger Klinge auf Menschen einsticht, schließlich von hinten einem knienden Polizisten in Kopf und Nacken sticht, ehe ein anderer Polizist ihn mit einem Schuss niederstreckt. Das politische Berlin schwieg das ganze Wochenende hindurch. Alkoholisierte Xenophobie-Gesänge auf Sylt ließen sich wohlfeil bemäkelten, Bilder der Missetäter flatterten unverpixelt durchs Netz, waren rasch identitifziert, einige verloren sofort ihren Job; die Studentin einer Hamburger Fachhochschule musste wochenlang um ihren Studienplatz bangen, am Ende wurde sie doch nicht exmatrikuliert.
Durch das alberne Suff-Gegröle von Sylt kam niemand zu Schaden, nur der Leumund des Gesangsvereins. Darüber zeigte sich Ampel-Deutschland außer sich. Denn die Täter waren weiß, deutsch, privilegiert und eben rassistisch. Hier musste nicht differenziert werden, hier konnte Haltung gezeigt werden.
Unfähigkeit, um Landsleute zu trauern
Wenn allerdings Menschen sterben und verletzt werden durch die Hand von Migranten aus islamischen Kulturkreisen, dann kippt dieser Hysterisierungsüberschwang um in eine Unfähigkeit zu trauern. Aller Demokratieverteidigungsfuror erstirbt wie auf Knopfdruck, sobald autochtone Opfer in die Särge gehoben werden. Die Wirklichkeit, sonst so überschaubar sortiert zwischen Gut und Rechts, gerinnt mit einem Mal zur Habermasschen Neuen Unübersichtlichkeit, die die prinzipielle Überforderung zum Maßstab der Eignung eines Politikers im technisch-wissenschaftlichen Zeitalter ausgerufen hat. Nun schlägt die Stunde der komplexen Probleme, für die keine einfachen Antworten vorgesehen sind und deshalb erst gar nicht gestaltet, sondern verwaltet werden. Zunächst wird das Problem beschwiegen und hernach um die Wette differenziert.
„Das Motiv ist weiterhin unklar“, hieß es tagelang in den öffentlich-rechtlichen Nachrichten zum Mannheimer Täter. Zugleich wird mit Heuchler-Miene gerätselt, wie sich ein vorbildlich integrierter Afghane so unvorteilhaft radikalisieren könne. Als ob es in diesem Land nicht ausreichend viele Menschen gibt, die im Namen Allahs den Westen hassen, die Aufklärung, die Juden und die Freiheit, die ein Kalifat der freiheitlich-demokratischen Grundordnung vorziehen und in deren Wertekosmos es als eine Selbstverständlichkeit gilt, für ihre polit-religiösen Ziele auch das eigene Leben herzugeben.
Weil die Politisch Korrekten mit solch archaischen Grundsätzen nichts anfangen können und sie ohnehin mutmaßen, dass alle Zeitgenossen außerhalb Politischer Korrektheit irgendwie geistesgestört sein müssten, werden muslimische Täter gerne in die Psychiatrie gesperrt. Das war in Würzburg der Fall, als im Juni 2021 ein somalischer Flüchtling in einem Kaufhaus und auf der Straße auf Menschen einstach und dabei drei Frauen tötete und mindestens neun Menschen verletzte. Das war auch in Frankfurt am Main der Fall, als im Juli 2019 ein in der Schweiz ansässiger Migrant aus Eritrea am Hauptbahnhof auf Gleis 7 eine Mutter mit ihrem achtjährigen Sohn unversehens auf die Schienen stieß. Die Frau konnte sich noch retten, ihr Junge wurde vom Zug erfasst und getötet.
Als Urknall dieser Art von gesellschaftlicher Verdrängungsmechanik kann die Silvesternacht 2015 gelten, als es auf der Kölner Domplatte wie an anderen Orten in der Republik massenhaft zu sexuellen Übergriffen auf junge Frauen durch junge Burschen aus dem nordafrikanischen und arabischen Raum kam. Eingeschüchtert durch aufflammende Kon-troversen um die Masseneinwanderung seit dem Sommer zuvor rangen sich überregionale Medien erst vier Tage später zu ersten Berichterstattungen durch – die Schweigespira-le der Willkommenskultur über befremdliche Sexualbräuche in muselmanischen Kulturkreisen hatte ihren ersten Praxistest bestanden. Beschweigen, relativieren, beschönigen, abwiegeln – und die Kritiker durch „Rassismus“-Bezichtigungen niederstrecken. „Der Islam hat nichts mit dem Islam zu tun“, höhnten schon damals Witzbolde im Internet.
Zynismus statt Empathie
Diese Reaktionsdynamik hat sich bis heute bewahrt und verfeinert. Während beim kleinsten Anschein rechtsgerührter Fehltritte das gesamte Munitionsdepot hysterischer Woke-Reflexe tage- und wochenlang das Land in Wallung hält, sind bei Aggressionen von Mi-granten verlässlich Beißhemmungen zu beobachten, Beschwichtigungsroutinen und eine ignorante Herzenskälte, die all die vorgetäuschte Menschenfreundlichkeit aus Anlass von Opfern rechten Terrors Lügen straft.
Denn links-woken Ideologen geht es weder um Mitgefühl noch um Empathie, schon gar nicht um Nächstenliebe, sondern um zynische Geschäftsmodelle. Zum Geschäftsmodell gehört, mit getrickster Berichterstattung über ein angebliches Potsdamer Geheimtreffen, das Migranten massenhaft außer Landes deportieren wollte, Millionen von Menschen zu manipulieren und sie zum Demonstrieren „gegen Rechts“ wochenlang auf die Straßen zu locken.
Zum Geschäftsmodell gehört auch, dass staatlich mitfinanzierte Nichtregierungsorganisationen (NGOs) an den Grenzen Europas mit den Schlepper-Mafias kolaborieren, milliardenschwere Menschenhändler und skrupellose Verbrecher, die seit Jahren den Zustrom von Menschen in den EU-Raum navigieren. Einschlägige NGOs besorgen dabei den Shuttleservice aufs europäische Festland und sorgen für die Beflüsterung der Bewohner des Kontinents, um sie glauben zu machen, dies sei eine humanitäre Tat.
Tatsächlich, so sagt der linke Migrationskritiker und Sozialhistoriker Hannes Hofbauer, ist die Willkommenskultur eine bloße Verschleierungspropaganda zugunsten der Interessen des globalen Turbokapitalismus: „Für viele Unternehmensbranchen bedeutet Mi-gration nichts anderes als die Mobilisierung von Arbeitskräften, die billig zu haben sind.“
Mehr Herzenskälte geht wohl kaum.
Holger Fuß ist freier Autor und schreibt für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften über Politik, Wissenschaft, Kultur und Zeit-
geschehen. 2019 erschien „Vielleicht will die SPD gar nicht, dass es sie gibt. Über das Ende einer Volkspartei“ (FinanzBuch Verlag). www.m-vg.de