Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Das Ende der Weihnachtszeit wird in Schweden, Norwegen und Finnland gefeiert
Vorpommern hat circa 200 Jahre zu Schweden gehört, und so manche Gebräuche des skandinavischen Landes haben sich auch daher in Vorpommern etabliert. Der alte schwedische Brauch des Knutfestes stammt eigentlich aus Dänemark und geht auf den Heiligen Knut zurück, der in der Zeit 1043 bis 1086 lebte. Er war König von Dänemark, wurde heiliggesprochen und gilt auch heute noch als Schutzpatron des Landes.
Zusammen mit Erik von Schweden und Olaf von Norwegen war er einer der großen Missionare Nordeuropas und einer der großen Könige. Bereits als Prinz hatte Knut, auch Kanut genannt, im Namen des Vaters eine erfolgreiche Macht- und Außenpolitik betrieben. Er hatte den England-Feldzug seines Onkels begleitet und die Kreuzzüge im Baltikum und gegen die heidnischen Wenden geleitet. 1080 folgte er seinem Bruder Harald III. als Knut IV. auf den Königsthron.
Stets gab er sich als ein die Kirche fördernder Herrscher zugunsten seines politischen Ziels, die Macht des Königs zu stärken. Im Widerspruch zu seinen Vorgängern brach er deshalb mit dem Papst in Rom. Damit begab er sich aber in die Abhängigkeit des deutschen Erzbistums in Hamburg. Auf Ersuchen seines Bruders Erik Ejegod wurde er am 19. April 1101 von Papst Paschalis II. heiliggesprochen. Sein Leben endete schrecklich, er wurde erschlagen und in der Sankt-Knuds-Kathedrale zu Odense auf Fünen begraben, wo auch heute noch sein Skelett in einem gläsernen Sarg zu sehen ist.
Knut verlängerte Weihnachtszeit
Ihm wird auch die Verlängerung der Weihnachtszeit in Skandinavien zugesprochen, die eigentlich in christlicher Tradition die zwölf Tage zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige umfasst. König Knut soll aber angeordnet haben, dass das dänische Weihnachten 20 Tage andauern soll und demnach erst am 13. Januar endet. Eine andere Version schreibt ihm zu, dass ihm als frommer Christ das Weihnachtsfest von hoher Bedeutung war, und die Zeit vom ersten Weihnachtsfeiertag bis zum 6. Januar nicht lange genug sei und so ließ er einfach Weihnachten auf insgesamt 20 Tage verlängern. In Dänemark hat das Knutfest am 13. Januar keine Bedeutung.
Die alte schwedische Tradition besagt, dass am 13. Januar die Weihnachtsbäume abgeschmückt werden, sehr zur Freude der Kinder. Denn sie durften die dann noch daran hängenden Süßigkeiten abpflücken und behalten. Heute werden extra für die Kinder kleine Beutel mit Süßigkeiten angehängt. Dann wurden die Bäume eingesammelt und bei einem gemeinsamen Dorffest verbrannt.
Im Großen und Ganzen hat sich an der Vorgehensweise seit alter Zeit nichts geändert, und die Weihnachtszeit endet hier somit nach 20 Tagen. Das gilt für die skandinavischen Länder Schweden, Norwegen und Finnland.
Knutfest in Stralsund
In der Hansestadt Stralsund begeht man ebenfalls das Knutfest, und so frönte man am 11. Januar dieses Jahres im Stralsunder Strandbad der schwedischen Tradition. Die abgeschmückten Bäume wurden verbrannt, und bei Glühwein und Bratwurst vom Grill ließ man es sich gut gehen. Ein Fest, das noch mal Licht in die dunkle Zeit bringt.