05.10.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden

Politik

Das Scheitern der grünen Leitkultur

Der Energienotstand offenbart, wie sehr Deutschland sich in den vergangenen Jahren in eine wirtschafts- und gesellschaftspolitische Sackgasse manövriert hat

René Nehring
21.07.2022

Die Grünen sind ohne Zweifel ein Phänomen. Obwohl sie seit ihrer Gründung im Januar 1980 bei Bundestagswahlen kein einziges Mal auch nur 15 Prozent erreichten und viele Male aus den Landtagen flogen, bestimmen sie den deutschen Zeitgeist wie keine zweite politische Kraft. Egal, ob Kernenergie, Gentechnik, Familienpolitik, Verteidigung, Wohnungspolitik oder der alles dominierende Kampf gegen den Klimawandel – die Leitkultur der Republik ist seit Langem grün gefärbt.

Möglich wurde dieser Erfolg durch eine – von geneigten Medien unterstützte – falsche Fortschrittserzählung. Tatsächlich standen die Grünen fast immer gegen den Fortschritt, sei es bei der Weiterentwicklung der Kernkraft oder in der Gentechnik und erst recht bei der Mobilität. Fast immer setzten grüne Politiker auf Planwirtschaft und Verbote anstatt auf marktwirtschaftliche Lösungen. Das Einzige, was bei den Grünen stets modern war, war ihre Öffentlichkeitsarbeit, die jedoch vor allem auf Ängste – etwa vor der nahenden „Klimaapokalypse“ – setzte.

Möglich wurde der Erfolg der Grünen auch durch die intellektuelle Einfallslosigkeit und Feigheit der etablierten Parteien. Anstatt auf die bewährten Rezepte einer erfolgreichen Wirtschaftsnation zu pochen, duckten sich CDU/CSU, SPD und FDP lieber weg – oder buhlten gar um die Gunst der „Öko-Partei“. Am weitesten ging dabei die Union, die für den Traum von einer „neuen Bürgerlichkeit“ bereit war, fast alle eigenen Grundsätze aufzugeben. So konnten die Grünen selbst dann noch den Zeitgeist bestimmen, wenn sie auf den harten Oppositionsbänken saßen.

Was dabei auf der Strecke blieb, war der gesunde Menschenverstand. Denn die meisten Programmpunkte der Grünen widersprachen nicht nur den Lebenswelten der Deutschen, sondern verstießen schlicht gegen Naturgesetze. Das beste Beispiel hierfür ist das Setzen auf Wind- und Solarenergie, obwohl jedes Kind weiß, dass diese nicht ganzjährig rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Selbst die Tatsache, dass Deutschland in seiner Industriepolitik der letzten Jahre zunehmend einen Sonderweg ging – den man den Altvorderen des Kaiserreichs immer vorgeworfen hatte –, focht die Protagonisten von heute nicht an. Am grün-deutschen Wesen sollte die Welt genesen.

Folgen eines deutschen Sonderwegs

Das Problem dabei war, dass Deutschland durch diesen Sonderweg nicht nur auf einzigartige Weise seiner Wirtschaftskraft beraubt wurde, sondern auch in die Abhängigkeit von Russland geriet. Trotzdem setzten sich die grünen Minister Habeck und Baerbock nach dem Ausbruch des Ukrainekriegs an die Spitze der Boykottbefürworter. Gründe Ideologie war wieder einmal wichtiger als Fakten.

Damit ist es nun vorbei: Deutschland steht vor einer historischen Energieknappheit. Der Wirtschaftsminister ruft den „Gasnotstand“ aus, die Preise für alle Energiearten schießen durch die Decke – und überall im Lande fordern Politiker zu Sparsamkeit und Enthaltsamkeit auf.

Ein altes Sprichwort sagt, dass man sich „grün sein“ leisten können muss. Tatsächlich waren die grünen Träume – die in dieser Obsession in keinem anderen Land der Welt geteilt wurden – nur deshalb möglich, weil der von früheren Generationen erarbeitete Wohlstand es ermöglichte. Nun, da sichtbar wird, dass grüne Träume im realen Leben den Wohlstand von Millionen bedrohen, stellen die Deutschen fest, dass sie sich „grün sein“ nicht mehr leisten können. Die Folgen der Energieknappheit spüren sie eben dort, wo es ihnen besonders wehtut – am eigenen Leibe und im eigenen Portemonnaie.

Bleibt die Frage, wann die anderen Parteien aufwachen und zu einem eigenständigen Denken zurückfinden – und vor allem zurück zu jenem Fortschrittsdenken, das Deutschland vor langer Zeit zu einer großen Industrienation gemacht hat. Sollten sie diese Rückbesinnung verweigern, droht nicht nur das Ende der grünen Leitkultur – dann gehen im ganzen Land die Lichter aus. Im wörtlichen und im übertragenen Sinne.


Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie die PAZ gern mit einer

Anerkennungszahlung


Kommentare

Michael Holz am 25.07.22, 14:59 Uhr

"Ja, der Fortschritt ist eine wirklich gute Sache und wenn wir auf diesem Planeten alles zerstört haben, siedeln wir um auf den Mars."
@ Conny Altenhofen, Sie sind gegenüber den Marsmännchen wirklich rücksichtslos!

Maximilian Rath am 21.07.22, 20:02 Uhr

Weg mit den GRÜNEN! Diese Sekte ist der GAU - soviele Amtomeiler können gar nicht in Deutschland stehen, als dass diese ein größeres Risiko als diese erbärmliche Partei darstellen würde. Die GRÜNEN vernichten gerade alles was Deutschland ausmacht: Frieden, Gesellschaft, Meinungsfreiheit, Kultur und Wirtschaft. Ja, es wird Aufstände geben, und ich bin dabei!

Marcus Junge am 21.07.22, 16:05 Uhr

Da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen, es muß lauten: der grünen Lügenkültür. Wahlweise ginge auch: der grünen Leidkültür.

Ansonsten

Die übliche Fehleinschätzung, die sind nicht am Ende, die fangen immer noch erst an. Die BRD-Zombies sind Selbstmörder und können nicht genug von der eigenen Vernichtung bekommen. Wie 1945, als die Amis die Deutschen zu Hitler befragten und immer noch über 50% ihn als Reichskanzler haben wollten.

Ja, die sind so drauf, die mediale Gehirnwäsche sitzt und wer zu den "besserverdienenden" Parasiten gehört, den stören die Preissteigerungen nicht. Solange Strom, Gas (= Heizung) und Lebensmittelversorgung (auch Trinkwasser) nicht im Januar vollständig ausfallen, beginnen da keine Denkprozesse.

Mal von all dem abgesehen, die PAZ betrachtet die Hintermänner der Grünen nicht, die NWO. "Sie werden nichts besitzen und glücklich sein". Die Massenverelendung und die Zerstörung der weiß0en Völker + deren Industrie, ist Kernbestandteil der NWO. Den Rest zu dem Thema muß man schon selber sich suchen, wäre viel zu umfangreich für sein Kommentarkästchen.

Kersti Wolnow am 21.07.22, 11:31 Uhr

@Conny, auch ich finde die oben aufgezählte Gentechnik nicht als Fortschritt. Autos verstopfen die Straßen, Flugzeuge verpesten die Luft. Der grüne Grundgedanke von Gruhl und Co. wollte die Konsumgesellschaften und den Wachstumstrieb bremsen. Das wurde von den üblichen Minusseelen wieder ins total Negative umgebogen. Gegen die Plastikvermüllung wurde nichts unternommen, die Vogelhäcksler und Solarfelder betonieren die Natur zu, Kindermord im Mutterleib wurde gesetzlich verankert. Was taten die grünen Volkserzieher an Gutem? Mir fällt nichts ein.

Waffenstudent Franz am 21.07.22, 10:35 Uhr

Werter Herr René Nehring!

Woher nehmen Sie die Belege dafür, daß es jemals eine "Grüne Leitkultur" gegeben hat? Kultur wird nämlich ganz anders als das definiert, was die Grünfrieds so absondern!

Nichts anderes als ein modisches Phantom, das sind diese 68-er! Sie waren von Anfang an eine STASI-Erfindung und ohne die Alimentierung der angloamerikanischen Besatzungspresse überhaupt nicht überlebensfähig. Als konzentierte Aktion mit den Besatzungsmächten haben sie die großartigen historisch gewachsenen deutschen Ansprüche an Kultur, Wissenschaft und Technik so lange geschleift, bis wir unter den internationalen Durchschnitt gerutscht sind. Gut, dafür haben wir auf der anderen Seite, der Kriminalität und der sozialen Verelendung, endlich ein weltweites Mittelmaß erreicht. Überlebt hat dieses Phänomen nur in parasitärer Form als Umweltvertretung und Partei:

Ich fasse mich kurz:

Die grüne Heimsuchung

Grüne sind grün, vor allem hinter den Ohren! Als Einzelkinder sind sie vom Säuglingsalter perfekt darauf spezialisiert ihre Eltern samt Familie zu tyrannisieren. Und als naturwissenschaftliche und mathematische Analphabeten phantasieren sie mit voller Inbrunst an jeder Realität vorbei. Wem man schaden möchte, dem binde man am besten einen Grünen auf den Bauch. Eine wirkungsvollere Methode, irgend etwas menschlich Bewahrenswertes zu ruinieren, gibt es derzeit in ganz Mitteleuropa nicht. Und wer an der grünen Heimsuchung zweifelt, der schaue auf die Gründungsväter. Da war das ganze völkische Spektrum von BDM-Maiden bis zu SS-Männern vertreten (August Hausleiter). Derartige Mitglieder wurden elegant gemeuchelt und durch semikriminelle Anstifter, Brandstifter Wahrsager und Zwietrachtsäer ersetzt. Nachdem sich die Grünen ein gutes Einkommen mit Immunität erschlichen hatten, begannen sie damit, alles Ersparte zu verfressen, versaufen und zu verhuren. Daß Abtreibung hier adelt, besagt alles.

s. Braun am 21.07.22, 09:00 Uhr

Die Grünen sind reine Katastrophenpropheten ! Erst Waldsterben und saurer Regen, dann das Ozonloch und nun sterben wir alle den Hitzetod ! Keine der grünen Orakel hat je ins Schwarze getroffen. Nur Frau Baerbock wird Recht behalten ........ Wenn WIR uns im Winter einen kalten Hintern hohlen, dann wird die Regierung ein heißes Frühjahr erleben !

Conny Altenhofen am 21.07.22, 08:55 Uhr

Stellt sich die Frage,wohin uns der Fortschritt geführt hat. Vierzig Jahre monetärer Neoliberalismus im Rahmen des Fortschritts und der technischen Innovationen und die Bilanz ist ernüchternd. Verwüstung des Planeten, Artensterben, Klimawandel und Wetterextreme mit Dürrekatastrophen und Überschwemmungen, Vermüllung der Meere mit fortschrittlichem Plastik, Vergiftung der Böden mit fortschrittlichen Pestiziden und Düngemitteln, Kontamination der Luft mit Krebs erregenden Schadstoffen und Ultrafeinstaub aus fortschrittlichen Flugzeugturbinen und Verbrennern, Hunger, Leid und Elend weltweit wegen der fortschrittlichen Ausbeutung und Versklavung der armen Länder und letztlich die höchste Selbstmordrate und Krankenbilanz an depressiven Erkrankungen als Beleg dafür, wie glücklich der Fortschritt als wirtschaftliches Gesamtkonzept in Form des ungezügelten Konsumismus den Menschen an sich macht. Ja, der Fortschritt ist eine wirklich gute Sache und wenn wir auf diesem Planeten alles zerstört haben, siedeln wir um auf den Mars.

Kommentar hinzufügen

Captcha Image

*Pflichtfelder

Da Kommentare manuell freigeschaltet werden müssen, erscheint Ihr Kommentar möglicherweise erst am folgenden Werktag. Sollte der Kommentar nach längerer Zeit nicht erscheinen, laden Sie bitte in Ihrem Browser diese Seite neu!

powered by webEdition CMS