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Offiziell sank das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,3 Prozent – Es könnte aber viel mehr sein
Unter der Ampelregierung rutschte Deutschland in die Rezession. Dabei präsentierte das Statistische Bundesamt (Destatis) zunächst geschönte Zahlen. Für 2023 meldete es einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um
0,3 Prozent und für 2024 um 0,2 Prozent. Nun folgten korrigierte Daten aus dem Destatis, welche zeigen, dass der wirtschaftliche Absturz noch deutlich gravierender war. Das reale Minus lag 2023 bei 0,9 Prozent und 2024 bei 0,5 Prozent. Und für dieses Jahr sieht es kaum besser aus, obwohl die Merz-Regierung behauptet, die Lage sei erfreulicher als die Stimmung im Land.
Gleichzeitig operierte das Destatis erneut mit Zahlen, die es später zum Schlechteren korrigieren musste. Im ersten Quartal des laufenden Jahres sollte das BIP im Vergleich zum Zeitraum von Oktober bis Dezember 2024 angeblich um 0,4 Prozent gewachsen sein, aus denen nun 0,3 Prozent wurden. Außerdem sprach die Wiesbadener Behörde am 30. Juli noch von einem sehr geringen BIP-Minus im zweiten Quartal 2025 von 0,1 Prozent. Jetzt bezifferte sie den Schwund hingegen auf schon 0,3 Prozent. Und tatsächlich ist die Situation der deutschen Wirtschaft genauso desaströs wie zu Zeiten der Ampel.
Aus den Konjunkturzahlen des IT-Dienstleisters Datev geht hervor, dass die Umsätze der mittelständischen Betriebe im Juli 2025 gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um bis zu vier Prozent zurückgingen – besonders betroffen hiervon waren das Gastronomie- und das Bauhauptgewerbe. Aber auch die Industrieproduktion sank um 0,3 Prozent. Wachstum gibt es derzeit lediglich noch in Branchen wie der Werbung oder dem Wach- und Sicherheitsgewerbe sowie bei jenen Unternehmen, die irgendwie von der Bürokratie profitieren. Außerdem sorgte der ausgabefreudige öffentliche Sektor für eine Erhöhung der Nachfrage um 0,8 Prozent.
Die Ursachen für die enttäuschende Entwicklung der Wirtschaft hierzulande sind vielfältig. So haben die jährlich bei über 100 Milliarden Euro liegenden Körperschafts- und Gewerbesteuern sowie die stetig steigenden Sozialausgaben und Bürokratiekosten in ebenfalls dreistelliger Milliardenhöhe die Unternehmen in eine Art „ökonomische Schockstarre“ versetzt. Außerdem leiden sie unter explodierenden Energiepreisen und einer sinkenden Inlandsnachfrage aufgrund des Kaufkraftverlustes der Verbraucher infolge der anhaltenden Inflation und zunehmenden Arbeitslosigkeit.
In den vergangenen zwölf Monaten gingen 125.000 Stellen verloren, davon allein 70.000 in der Industrie, dem Herzstück der deutschen Wirtschaft, das besonders von den zahlreichen Fehlentscheidungen auf Regierungsseite betroffen ist. Wegen der miserablen Lage unterblieben Investitionen. Diese sanken allein im letzten Vierteljahr um 1,4 Prozent.
Verzerrte Statistiken
Ebenso lieferte der früher überragend starke Auslandshandel keine positiven Impulse mehr: Die Exporte gingen zwischen April und Juni um 0,1 Prozent zurück. Schuld hieran sollen die „Bremsspuren des Handelskrieges“ mit den USA sein, also die von Donald Trump verhängten oder angekündigten Zölle. So lautet unter anderem die Aussage des neuen Chefvolkswirtes der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Dirk Schumacher. Allerdings treffen die Zölle auch die anderen Staaten der Euro-Zone, und deren Wirtschaftsdaten sind zumeist besser.
In Frankreich beispielsweise ist das BIP im letzten Quartal um 0,3 Prozent gewachsen, nachdem die Analysten nur 0,1 Prozent erwartet hatten. Spanien kam im gleichen Zeitraum auf 0,7 Prozent – nach einem Anstieg um 0,6 Prozent zwischen Januar und März 2025. Insgesamt lag der BIP-Zuwachs innerhalb der Eurozone im zweiten Vierteljahr bei 0,2 Prozent, wobei Italien den Durchschnittswert ebenso nach unten zog wie Deutschland. Das italienische Minus belief sich indes nur auf 0,1 Prozent.
Wenig Grund zu Optimismus besteht auch beim Blick in die Zukunft. Die Deutsche Bundesbank prognostizierte für das dritte und vierte Quartal ein neuerliches Anziehen der Inflation und anhaltende wirtschaftliche Stagnation. Darüber hinaus hieß es: „Die trüben Aussichten für den Welthandel, die noch schwache Auftragslage und die niedrige Auslastung vorhandener Kapazitäten dürften die Investitionstätigkeit der Unternehmen weiter beeinträchtigen.“ Aus all diesen Gründen seien prozentuale Zuwächse beim BIP unwahrscheinlich.
Dabei ist die wirtschaftliche Rezession im Grunde genommen noch schlimmer, als es auf den ersten Blick scheint, weil die Statistiken durch die mit Steuergeldern finanzierten Aktivitäten des öffentlichen Sektors verzerrt werden. Rechnet man diese nämlich heraus, könnte das BIP-Minus 2025 sogar bei vier bis fünf Prozent liegen. Das meint zumindest der unabhängige Volkswirt Thomas Kolbe. Aber derartige Zahlenexperimente sind im Destatis und dem Bundeswirtschaftsministerium natürlich tabu.