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Deutsche Fluggesellschaft will unabhängiger von staatlichen Einflüssen werden
Als sich vergangenes Jahr der deutsche Staat als größter Anteilseigner an der Lufthansa beteiligte, galt dies als „Ultima ratio“, um eine Pleite des Luftfahrtkonzerns zu verhindern. Wie der Lufthansa-Vorstand vor ziemlich genau einem Jahr in seiner Einladung zum Aktionärstreffen am 25. Juni mitteilte, wäre ohne den Staatseinstieg „die Gesellschaft aller Voraussicht nach innerhalb weniger Tage zeitnah zur geplanten außerordentlichen Hauptversammlung zahlungsunfähig“.
Das Kapitel der Staatsbeteiligung könnte bald schon wieder vorbei sein. Lufthansa-Chef Carsten Spohr kündigte auf der zweiten Nationalen Luftfahrtkonferenz im Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel an: „Wir waren eines der ersten Unternehmen, was von der Bundesregierung gerettet wurde. Wir wollen auch eines der ersten Unternehmen sein, das die Rettungsmittel zurückzahlt – hoffentlich noch vor der Bundestagswahl, da sind wir dran“.
Auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) strebt „möglichst bald“ einen Rückzug als Großaktionär an: „Der Staat muss da raus.“ Konkret könnte der Rückzug des Bundes über eine Kapitalerhöhung realisiert werden. Eine solche wurde bereits auf der Lufthansa-Hauptversammlung im Mai in Aussicht gestellt. Zugutekommt der Lufthansa bei dem Vorhaben eine Besonderheit: Sie hat das Recht, den Bundesanteil herauszukaufen. Dazu müssten sich nur Investoren finden, die den staatlichen Aktienanteil von aktuell 1,2 Milliarden Euro übernehmen. Bei dem Geschäft würde der Bund sogar einen ordentlichen Gewinn einfahren. Dieser hat über den staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) vergangenes Jahr 20 Prozent der Lufthansa-Aktien gekauft. Dieses hatte den Staat damals nur rund 300 Millionen Euro gekostet.
Bei dem Vorhaben einer Kapitalerhöhung hatte die Lufthansa den Vorteil, dass sie die vom Bund zusätzlich zur Verfügung gestellten Hilfsgelder gar nicht vollständig in Anspruch nehmen musste. Auch einen KfW-Kredit über eine Milliarde Euro hat das Unternehmen wieder zurückgezahlt. Derzeit schuldet der Konzern dem Staat nur noch rund eine weitere Milliarde Euro.
Die Eile beim Herauskaufen hat mehrere Gründe. Im Gegenzug für die Hilfe des Bundes musste sich die Lufthansa verpflichten, mehrere Auflagen einzuhalten. Solange die Staatshilfen nicht zurückgezahlt sind, darf die Lufthansa keine Dividenden ausschütten und auch keine Boni an die Vorstände und die Führungsebene darunter auszahlen.
Die Kapitalerhöhung kann auch als Vorsichtsmaßnahme der Fluggesellschaft vor einer Regierungsbeteiligung der Grünen gesehen werden. Sitzen Grünen-Politiker wie Baerbock und Habeck ab Herbst mit im Bundeskabinett, könnten sie über die Staatsbeteiligung möglicherweise direkten Einfluss auf die Geschäftspolitik nehmen. Selbst ohne entsprechende Gesetze könnten auf die Lufthansa dann Forderungen zur Abschaffung von innerdeutschen Flügen oder Kurzstreckenflüge zukommen. Gemeint sind damit Flugreisen im Bereich von Entfernung bis zu 1000 Kilometern.
Neue Langstrecken-Fluglinie
Das Statistische Bundesamt machte erst kürzlich darauf aufmerksam, dass Kurzstreckenflügen im Jahr 2020 einen Anteil von 53 Prozent an allen Passagierflügen hatte, die auf den deutschen Hauptverkehrsflughäfen starteten oder landeten. Die Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock hatte sich bereits im Mai dafür ausgesprochen, Flugreisen zu verteuern und Kurzstreckenflüge „perspektivisch“ sogar ganz abzuschaffen. Zuvor hatte bereits der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz erklärt, gegen Billigflüge vorgehen und eine Preisgrenze setzen zu wollen.
Im Kontrast zu solchen Vorstellungen stehen die neuen Geschäftsziele der Lufthansa. Bereits 2024 will sich die Lufthansa von der Corona-Krise so weit erholt haben, dass sie wieder so profitabel ist wie im Rekordjahr 2017. Dazu plant sie, ihre Kosten bis 2024 im Vergleich zu 2019 um 3,5 Milliarden Euro zu senken. In Deutschland will das Unternehmen die Personalkosten durch die Anpassung von Tarifverträgen, freiwilligen Abgängen und betriebsbedingten Kündigungen deutlich senken. Insgesamt sollen die Maßnahmen einer Reduzierung der Mitarbeiterzahl um bis zu 10.000 Stellen entsprechen.
Schon während der Pandemie ist der Personalabbau weit vorangeschritten. Der Konzern beschäftigt mittlerweile fast 26.000 Mitarbeiter weniger als vor der Corona-Krise. Die Verschlankung der Lufthansa soll offenbar noch viel weiter gehen. Schon 2019 waren Pläne bekannt geworden, den Lufthansa-Konzern zu einer Holding umzubauen. Dabei würden einzelne Geschäftsbereiche nicht mehr von der Zentrale gesteuert, sondern sehr weitgehende Eigenständigkeit erhalten.
Das jüngste Projekt im Zuge dieser Lufthansa-Strategie heißt Eurowings Discovery. Dabei handelt es sich um eine Langstrecken-Fluglinie der Lufthansa, die zu deutlich niedrigeren Betriebskosten als die Kernmarke arbeiten soll. Von den Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und München steuert die neue Lufthansa-Tochter hauptsächlich Ziele in der Karibik, in Nordamerika und in Afrika an.
sitra achra am 28.06.21, 11:06 Uhr
Die Lufthansel ist kein Kranich, sondern ein Pleitegeier. Geier im Sturzflug.
Siegfried Hermann am 28.06.21, 08:19 Uhr
Also jetzt mal zur Richtigstellung der Zahlen:
Die Lufthansa hatte --vor-- Kokolores ein Marktwert von 4 Mrd. Euro und flog in tiefschwarze Zahlen.
Mit Kokolores sind allein 8 Mrd. Euro --offiziell- als "Staatshilfen" geflossen.
Die 25.000 Mitarbeiter beim Jobcenter erst gar nicht eingerechnet.
Man hat also doppelt soviel gezahlt, wie das Unternehmen eigentlich wert ist!!!
Und nun will man nur ein achtel vom dem, was als "Kredit" gezahlt wurde wieder haben, um dann den üblich in der Politik sich bewegenden Heuschrecken hinterher zu werfen.
Scholz!
Geh wieder in die Grundschule und rechnen lernen!!!
Der kennt ja noch nicht einmal die aktuelle Benzinpreise unter 2 Euro. Wie soll der mit MRD. denn rechnen können!?
Mahlzeit!