Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Bestattung des Dichterstars war ein Großereignis
Eine ganz besondere (Liebes-)Beziehung hatte Klopstock zu Hamburg. Denn von 1754 bis zu ihrem Tod 1758 war der Dichter mit der Hamburger Kaufmannstochter Margareta „Meta“ Moller verheiratet. Von der Familie offenbar angetan, heiratete der Witwer im Alter von 67 Jahren deren ebenso verwitwete Nichte Johanna Elisabeth von Winthem geborene Dimpfel.
Ihr zuliebe lebte er in Hamburg, wo er am 14. März 1803 auch gestorben ist. Bestattet wurde der damalige Dichterstar begleitet von einem Trauerzug Tausender Hamburger neben seiner ersten Frau Meta auf dem kleinen Kirchhof der Christianskirche im heutigen Hamburger Stadtteil Ottensen. Zu Klopstocks Zeiten war Ottensen noch ein eigenständiges Dorf, das zum Herzogtum Holstein und damit zur dänischen Krone gehörte. Zu Lebzeiten hielt sich Klopstock drei Jahre lang in Dänemark auf und erhielt von Friedrich V., dem König von Dänemark und Norwegen sowie Herzog von Holstein, eine Lebensrente, die es ihm ermöglichte, sein Riesenepos „Der Messias“ nach 50 Jahren dichterischer Arbeit zu vollenden.
Zudem verdankt ihm die Musikwelt, dass Gustav Mahlers zweite Sinfonie, die „Auferstehungssinfonie“, in Hamburg entstanden ist. 1894 hörte Mahler bei der Trauerfeier des berühmten Dirigenten Hans von Bülow in der Hamburger St.-Michaelis-Kirche, dem „Michel“, einen Chor das Klopstock-Gedicht „Auferstehung“ singen, das ihn unmittelbar zum finalen Chorsatz seiner Sinfonie („Auferstehen, ja auferstehen wirst du ...“) inspirierte.
Unter anderem auch von der enormen Breitenwirkung Klopstocks erzählt die Ausstellung „Vom Klang der Dichtung. Klopstock und die Musik“ in der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek vom 2. Juli bis 15. September (weitere
Informationen dazu im Internet unter www.sub.uni-hamburg.de).