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Park Sanssouci

Die maroden Bäder des Preußenkönigs

Ausstellung in den Römischen Bädern von Sanssouci – Danach werden sie wegen Sanierung geschlossen

Harald Tews
09.05.2022

Die Römischen Bäder im südöstlichen Teil von Park Sanssouci in Potsdam führen eine Art Dornröschenschlaf. Fast scheint es, als sei das an römischen und altitalienischen Vorbildern orientierte Bauensemble von Efeu umrankt und warte nur darauf, wachgeküsst zu werden. Darauf muss es allerdings noch drei Jahre warten. Ab 2023 soll die recht heruntergekommen erscheinende Gebäudeanlage zwei Jahre lang saniert werden, weshalb in der Zeit kein Besuch möglich sein wird.

Bis es soweit ist, hat man Gelegenheit, die Bäder im Rahmen des von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) ausgerufenen Jahresthemas „Welterbe: Bauen und Bewahren für die Zukunft“ aufzusuchen. Bis zum 31. Oktober findet dort die Ausstellung „Denk × Pflege. Zukunft für das Welterbe Römische Bäder“ statt. Der Gebäude- und Gartenkomplex ist Teil des zum UNESCO-Welterbe gehörenden Potsdamer Parks Sanssouci.

Die Ausstellung führt in einem Rundgang durch das Ensemble der Bäder. Dabei erhalten Interessierte erstmals wieder Einblicke in Räume und Bereiche, die seit Jahren nicht zugänglich waren. So ist beispielsweise der tempelartige Pavillon am Teich geöffnet, ebenso das ehemalige Billardzimmer und der Vorraum zum sogenannten Viridarium – einem Innenhof, der an eine antike römische Villa erinnert. Gezeigt werden auch unrestaurierte Ausstattungsgegenstände der Römischen Bäder, Skulpturen und Mobiliar, die seit Jahren im Depot darauf warten, in den restaurierten Räumen wieder ausgestellt zu werden. Thematisiert werden unterschiedliche Aspekte und Herausforderungen, die mit der Wiederherstellung eines hochrangigen Denkmals verbunden sind. An 15 Stationen erfährt man alles über die Arbeit der SPSG im Bereich der Denkmalpflege.

Noch in seiner Kronprinzenzeit gab Friedrich Wilhelm IV. zuerst Schloss Charlottenhof und anschließend die Römischen Bäder in Auftrag, die von Karl Friedrich Schinkel und seinem Schüler Ludwig Persius zwischen 1829 und 1841 erbaut wurden. Das Ensemble spiegelte in besonderer Weise die „Italiensehnsucht“ des Bauherrn wider, der mit zahlreichen Ideen und Entwurfszeichnungen Einfluss auf die Pläne der Architekten genommen hat. Die Neugestaltung der das Schloss Charlottenhof und die Römischen Bäder umgebenden Parklandschaft verantwortete Joseph Peter Lenné.

• Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17.30 Uhr, Eintritt: 5 Euro.
Begleitprogramm im Internet unter: www.spsg.de/denk-x-pflege


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