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Auf dem Weg zur Unverständlichkeit – Oxfam erweitert die Gendersprache mit einer Anleitung zur inklusiven Sprache für Mitarbeiter
Oxfam ist eine weltweit anerkannte Nothilfe- und Entwicklungsorganisation, die hohes Ansehen genießt und Gehör findet, wenn es um Themen wie Armutsbekämpfung, fairen Handel oder Katastrophenhilfe geht. Gegründet wurde das Oxford Committee for Famine Relief (Oxforder Komitee zur Linderung von Hungersnot) während des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1942, um Nothilfe in Griechenland während der deutschen Besatzungszeit zu leisten.
Seit den 1950er Jahren widmet sich die Wohltätigkeitsorganisation vor allem der Armutsbekämpfung in ehemaligen britischen Kolonien und anderen armen Ländern. Heute hat der internationale Verbund Oxfam mit 21 Mitgliedsorganisationen seine Hauptgeschäftsstelle in Kenias Hauptstadt Nairobi. Zu den erklärten Zielen von Oxfam gehört seit Jahrzehnten die Geschlechtergerechtigkeit, für viele Aktivisten zweifellos ein berechtigtes Anliegen. Mit diesem Anspruch und im Zuge der „Gender policy“ setzt sich die Hilfsorganisation heute laut Selbstauskunft „auf politischer Ebene gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen für die Stärkung der Frauenrechte, Rechte von LGBTQIA+-Personen und Sexarbeiter*innen weltweit ein“.
Oxfams Eintreten für die Rechte von Minderheiten führte jüngst zu Anweisungen an seine Mitarbeiter für eine „inklusive Sprache“, um bei der Kommunikation mit den Menschen vor Ort durch bewusst eingesetzte Wortwahl die Rechte und Gefühle von Minderheiten zu berücksichtigen, insbesondere, wie es heißt, da diese Personen sich oftmals durch ihr äußeres Erscheinungsbild oder Verhalten nicht zu erkennen geben.
Eine 92-seitige Broschüre mit dem Titel „Inclusive Language Guide“ (Anleitung zur inklusiven Sprache) enthält neue sprachliche Regularien für die weltweit 5000 fest angestellten und 18.000 ehrenamtlichen Mitarbeiter. Die nur für den internen Gebrauch bestimmte Publikation wurde der BBC zugespielt und war kurzzeitig auf deren Internetseite einsehbar. Den Mitarbeitern von Oxfam wird darin unter anderem nahegelegt, im persönlichen Gespräch das Wort „Mutter“ möglichst nicht mehr zu verwenden, da Transgender-Eltern oft ein abweichendes Verständnis von dem damit verbundenen Rollenbild hätten. „Mutter“ soll daher möglichst durch das Wort „Elternteil“ ersetzt werden.
Angesichts der ursprünglichen Absicht, Frauen beziehungsweise das weibliche Geschlecht in der Alltagssprache explizit zu berücksichtigen, erscheint es umso widersinniger, dass nun beispielsweise auch die Organisation Pro Choice ausgerechnet die Worte „Frau“ und „Mutter“ aus ihren Veröffentlichungen eliminiert. „Frau“ schließe nämlich Menschen aus, die sich als Frau fühlen, aber im Körper eines Mannes leben, und ebenso Nichtbinäre, die sich keinem Geschlecht zuordnen. Aus Frauen und Müttern wurden somit „birthing people“ oder „pregnant people“ und so weiter.
Kaum vorstellbar, dass kürzlich auch die Schweizer Ethikkommission vorgeschlagen hat, das Wort „Mutter“ in den Gesetzestexten sprachlich zu neutralisieren und durch die Formulierung „Person, die das Kind geboren hat“ zu ersetzen. Wem dient eigentlich eine derart sterilisierte Gender-Sprache, die paradoxerweise ausgerechnet das Geschlecht (Gender) der Menschen herausfiltert und durch gestelzte Formulierungen ersetzt – dient sie noch Menschen oder nicht vielmehr einer Ideologie, die wie der Geist aus der Flasche ihr ureigenes Zerstörungswerk vollbringt?
Die Rechtfertigung der sprachlichen Sittenwächter für ihre sprudelnden Ideen lautet: Sprache schafft Wirklichkeit. Dann kann man nur noch hoffen, dass diese kruden Ersatzbezeichnungen für die eine Hälfte der Menschheit möglichst geringe Auswirkungen durch permanente Beeinflussung gerade jüngerer Menschen haben, bis hin zu medizinischen Eingriffen.
Gregor Scharf am 11.09.23, 07:59 Uhr
Ideologien bringen immer ihre eigene Sprache hervor. Daran erkennen sich die Anhänger ihres Blödsinns und entlarven den „Andersdenkenden, das konterrevolutionäre Subjekt, den Staatsfeind, den Vaterlandsverräter, der einer Sonderbehandlung bedarf“ oder einfach nur ausgegrenzt wird dieser Ketzer.
Wir haben dafür eine treffende Bezeichnung: Faschistensprache. Sie kennzeichnet das entstehende oder bestehende menschenfeindliche System.