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Vor einem Vierteljahrhundert verstarb die berühmteste und meistfotografierte Frau der Welt nach einem Autounfall in Paris, der bis heute noch viele Fragen offenlässt
Prinzessin Diana war eine Tochter von Edward John Spencer, dem 8. Earl Spencer. Sie gehörte zu den schillerndsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Noch heute wirkt sie wie eine Ikone auf die Menschen. Die Adelige, die man in der Öffentlichkeit als Lady Di, Lady Diana oder als Königin der Herzen kannte, war eine Schönheit. Sie trug sehr ausgewählte modische Kleidung und verstand es darüber hinaus, die Menschen durch ihr elegantes und sympathisches Auftreten für sich zu gewinnen.
Auf Einladung des Bundespräsidenten statteten der Prinz und die Prinzessin von Wales der Bundesrepublik Deutschland vom 2. bis 7. November 1987 einen Besuch ab. Nach dem Staatsbesuch der britischen Königin Elizabeth II. im Jahre 1978 handelte es sich um den zweiten offiziellen Besuch von Mitgliedern des britischen Königshauses in der Bundesrepublik. Nach ihrem Aufenthalt in Bonn am 2. November machten Prinz Charles und Prinzessin Diana eine fünftägige Rundreise durch die Bundesrepublik, die sie nach Köln, München, Hamburg, Celle und Hannover führte.
Bei einem Mittagessen zu Ehren des Prinzen und der Prinzessin von Wales in Hannover-Herrenhausen bekam ich neben vielen ausgewählten Gästen die Gelegenheit, dem Paar persönlich zu begegnen. Prinz Charles trat dabei gewohnt staatsmännisch in Erscheinung. Diana wirkte auf mich zurückhaltend und schüchtern. Ihre scheuen Augen versuchten den neugierigen Blicken der geladenen Gesellschaft zu entweichen.
Wohltuende Trennung von Charles
Nach ihrer Trennung von Prinz Charles konnte sich Dianas Persönlichkeit frei entfalten. Dabei stand sie gewissermaßen zum ersten Mal auf eigenen Füßen. Die Prinzessin von Wales befreite sich von den Einschränkungen des Hofes und blühte sichtlich auf. Sie wirkte auf die Menschen glaubwürdig und authentisch. Das unterstrich ihr Engagement für die Opfer von Landminen nachhaltig. Man nahm ihr die Empathie ab, die sie während ihrer zahlreichen Zusammentreffen mit den Opfern ehrlich zeigte.
In Diana spürte man die wahre Königin der Herzen. All das konnte man bei den Windsors so nicht erkennen. Die königliche Familie um Prinz Charles wirkte dagegen spröde sowie verängstigt, und es fehlte allen an einer gewissen Ausgelassenheit, die man aber bei Diana während ihrer unzähligen öffentlichen Auftritte sehr positiv wahrnahm.
Im Juli dieses Jahres hat sich die British Broadcasting Corporation (BBC) für den Umgang mit der verstorbenen Prinzessin Diana offiziell entschuldigt. Vorausgegangen war ein im Jahr 1995 legendäres BBC-Fernsehinterview mit Prinzessin Diana, in dem die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt des Vereinigten Königreichs versuchte, ein eklatantes Fehlverhalten zu vertuschen. Ein Journalist hatte damals Dianas Bruder Charles Spencer gefälschte Kontoauszüge gezeigt, die scheinbar belegten, dass Mitarbeiter am Hofe dafür bezahlt wurden, Diana auszuspionieren. Daraufhin hatte Spencer seine Schwester mit dem BBC-Journalisten bekannt gemacht und ihr empfohlen, ein Interview zu geben.
In dem denkwürdigen Fernsehinterview vor mehr als 20 Millionen Zuschauern im November 1995 hatte Diana die Affäre ihres Mannes Charles mit seiner heutigen Ehefrau Camilla für das Scheitern ihrer Ehe verantwortlich gemacht. „Wir waren zu dritt in dieser Ehe“, erklärte die Prinzessin einem geschockten Fernsehpublikum. Zudem gestand sie, selbst ebenfalls untreu gewesen zu sein. All dies schadete der Prinzessin nicht, weder die Scheidung von Charles noch der Verlust des Prädikats „Royal Highness“ konnten ihre Beliebtheit schmälern.
Fehlverhalten der BBC
In gewisser Weise begann sie nach ihrer Trennung von Charles das Spiel mit den Medien mitzuspielen. Als „alleinerziehende“ Mutter kam sie dem Klatsch zuvor, indem sie selbst Informationen über ihr Privatleben lancierte. Ihre ganz eigene Art und Weise, ihr Privatleben zum Gegenstand von Klatschpresse und Berichterstattung zu machen, hat ordentlich dazu beigetragen, dass sie schon zu Lebzeiten als berühmteste, meistfotografierte Frau der Welt galt: Königin der Herzen eben.
Als Diana am 31. August 1997 bei einem Autounfall ums Leben kam, waren die beiden Prinzen Harry und William erst zwölf beziehungsweise 15 Jahre alt. Dennoch hat Diana es geschafft, ihren Söhnen so viel Mutterliebe mit auf den Weg zu geben, dass sie sich dadurch ein Leben lang geleitet fühlen. Harry sagte einst im Hinblick auf das karitative Engagement der Brüder: „Wir geben das weiter, was unsere Mutter verkörperte, als sie noch am Leben war.“
Die beiden Söhne enthüllten im Sommer 2021 eine lebensgroße Bronze-Statue von ihrer Mutter vor dem Kensington Palast in London. Am 6. September 1997 sang Elton John „Candle in the Wind“ bei der Beerdigung seiner Freundin Prinzessin Diana von Wales in der Westminster Abbey unter Verwendung eines neuen Textes. Er begann nun mit den Worten „Goodbye England's Rose“. Elton John hat die 1997er Version von „Candle in the Wind“ niemals wieder aufgeführt. Er lehnte den Wunsch von Dianas Söhnen ab, das Lied auf dem Gedenkkonzert „Concert for Diana“ zu spielen. Bei Konzerten spielt er stets die ursprüngliche Fassung von 1973.
Ungeklärter Stiftungsstreit
Bereits zu ihren Lebenszeiten gab es eine private „Diana-Stiftung“ (The Princess of Wales' Charities Trust), deren Existenz bis zu ihrem Tod geheim gehalten wurde. Hauptsächlich wurde der Fonds aus Mitteln finanziert, die Organisationen und Firmen beziehungsweise Sponsoren dafür bezahlten, dass Diana sie besuchte oder sie repräsentierte. Die Stiftung förderte damit zahlreiche kleinere gemeinnützige Organisationen.
Diana wollte die Arbeit der Stiftung möglichst von der Öffentlichkeit fernhalten. Einige Organisationen und Projekte erfuhren nicht einmal, dass das Geld, das sie bekamen, aus dem Diana-Fonds stammte. Im August 1998 trat der „The Princess of Wales' Charities Trust“ an Prinz William und Prinz Harry mit der Bitte heran, die Arbeit ihrer Mutter fortzusetzen und die Schirmherrschaft zu übernehmen.
Diese private Diana-Stiftung sollte aber nicht mit der „Diana Gedächtnis Stiftung“ (Diana Princess of Wales Memorial Trust) verwechselt werden. Diese Stiftung wurde kurz nach Dianas Tod zu ihrem Andenken und zu dem Zweck, die zahllosen Spenden in ihrem Sinne weiterzuleiten, gegründet. Bis heute gibt es darüber Unstimmigkeiten, wie man diese Stiftung weiterführt. Dianas Bruder, Charles Spencer, und die beiden Prinzen William und Harry befürworten heute die Auflösung der Stiftung.
Wilhelm Kreuer am 30.08.22, 08:31 Uhr
Auch wenn der Autor des Artikels "Lady Diana Spencer - Die wahre Königin der Herzen" Heinrich Prinz von Hannover heißt: "Die wahre Königin der Herzen" geht gar nicht. Nicht für uns Ostpreußen. Nicht für Preußen und auch nicht für Deutsche. Für uns gibt es nur eine wahre Königin der Herzen, und das ist Luise Herzogin zu Mecklenburg-Strelitz bzw. Königin Luise, vollständiger Name: Luise Auguste Wilhelmine Amalie Herzogin zu Mecklenburg, die Gemahlin König Friedrich Wilhelms III. von Preußen. Im Gegensatz zu Lady Diana war ihr Lebenslauf untadelig.