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Das aus der Vorkriegszeit stammende Gebäude des Kinos „Fala“ soll zum Generationenhaus um- und ausgebaut werden
Das seit Jahren leerstehende Gebäude des alten Lötzener Kinos soll als Denkmal anerkannt und ein Generationenzentrum werden. Das Lichtspielhaus war bereits vor dem Zweiten Weltkrieg erbaut worden. Es wurde vermutlich Ende Dezember 1944 bei den ersten sowjetischen Luftangriffen oder etwas später, als die Stadt vier Monate lang von sowjetischen Soldaten und polnischen Plünderern verwüstet wurde, zerstört.
Nach dem Krieg kam Elektroingenieur Simonowicz aus Białystok nach Łuczany (wie die polnischen Einwohner Lötzen damals nannten). Er baute das Kraftwerk und das Wasserwerk wieder auf und begann gleichzeitig mit der Renovierung des baufälligen Kinogebäudes. Ein einstöckiger Pavillon mit abgerundeten Ecken und Flachdach wurde errichtet. Das Kino erhielt den Namen „Wanda“. Im April 1946 wurde dort der erste Film gezeigt.
1962 wurde ein zweistöckiges Foyer im Stil der Nachkriegsmoderne mit einer vollständig verglasten Vorderwand hinzugefügt. Der Innenraum ist offen gestaltet, wobei das erste Stockwerk auf massiven Säulen aufliegt. Dahinter verbirgt sich der Kinosaal aus der Vorkriegszeit.
An der linken Fassadenseite hängt eine Leuchtreklame mit dem neuen Namen des Kinos: „Fala“. Die rechte Fassadenseite ist mit einem beeindruckenden Mosaik eines unbekannten Künstlers verziert, das die Tierkreiszeichen darstellt. Das Mosaik ist auch an den Innen- und Außensäulen zu sehen. Der letzte Film wurde hier 2009 gezeigt. Seitdem steht das Gebäude leer.
Als die Stadt es als Eigentümer abreißen wollte, wurde das Woiwodschaftsdenkmalamt darauf aufmerksam. Das Gebäude befindet sich innerhalb der denkmalgeschützten Stadtstruktur. Die Inspektion durch die Denkmalpfleger ergab, dass sich das Gebäude in einem sehr schlechten Zustand befand. Das Fundament musste verstärkt werden, die Außenwände waren erheblich beschädigt, die Wände wiesen starke Risse auf und außerdem war das Dach undicht. Die Stadt hatte es vorübergehend mit Plastikfolie abgedeckt.
Die Innenausstattung, einschließlich des Originalbodens aus den 1960er Jahren, ist jedoch weitgehend erhalten. Das Verfahren zur Eintragung des Gebäudes in die Denkmalliste ist im Gange.
Im Stil der Nachkriegsmoderne
Bereits vor einigen Jahren beschloss die Stadtverwaltung, das Kino in ein Generationenzentrum umzuwandeln. Der vordere Teil bleibt erhalten, der baufällige hintere Teil mit den Garagen wird abgerissen. Der Entwurf für das Generationenzentrum wird von einem Architekturbüro aus Pabianice erstellt. Neben einem neuen Saal mit 450 Plätzen sollen neue Technikwerkstätten, 3D-Studios und Konferenzräume errichtet werden. Zwischen dem Kinogebäude und der geplanten neuen Bibliothek entstehen ein Spielplatz sowie ein botanischer und sensorischer Garten. Eine Fußgängerbrücke verbindet die gesamte Grünfläche zwischen Kino und Bibliothek.
Am 6. Juni 2024 wurde im Rathaus von Lötzen der Vertrag für die Modernisierung von Ewa Ostrowska, der Bürgermeisterin von Lötzen, und Przemysław Rutkowski, dem Vorstandsvorsitzenden des Generalunternehmers Rutkowski Construction aus Lyck unterzeichnet. Am 10. Mai dieses Jahres fanden im Rahmen der Lötzen-Tage (Dni Giżycka 2025) die letzten Führungen durch den Altbau statt. Die geschätzten Baukosten betragen etwa 21,7 Millionen Złoty, der Bau soll im dritten Quartal 2026 seiner Bestimmung übergeben werden.