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Das Schicksal des ausgemusterten Forschungsschiffs „Kosmonaut Viktor Pazajew“ ist besiegelt
Seit zwanzig Jahren befindet sich in Königsberg das einzige Raumfahrtkommunikationsschiff der Welt mit einer Museumsausstellung an Bord – das Schiff „Kosmonaut Viktor Pazajew“. Die ganze Zeit über lag es am Pier des Weltozeanmuseums, aber es gehörte nie offiziell dazu.
Während der gesamten Zeit seiner Nutzung unterlag das Schiff der Zuständigkeit der Akademie der Wissenschaften. Mit der „Kosmonaut Viktor Pazajew“ wurden vierzehn Forschungsreisen unternommen, bei denen mit Raumfahrzeugen gearbeitet wurde.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erhielt das Staatsunternehmen Roskosmos vier Weltraumkommunikationsschiffe von der Akademie der Wissenschaften, eines davon war die „Kosmonaut Viktor Pazajew“. Die anderen drei wurden verschrottet. Formal gehört das erhalten gebliebene Forschungsschiff einer Tochtergesellschaft von Roskosmos, die weiterhin Forschungen betreibt. Das Museum organisierte im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung thematische Ausstellungen an Bord des Schiffes.
Drei Schiffe wurden verschrottet
Im Jahr 2015 lief der Vertrag über den Einsatz des Schiffes für den Empfang von Weltraumdaten der Internationalen Raumfahrtkommunikation aus, und dem Schiff drohte auch die Verschrottung. Dass es dazu nicht kam, ist das Verdienst engagierter Museumsmitarbeiter und von Veteranen der maritimen Raumflotte. Schließlich wurde das Schiff als Kulturerbe anerkannt, seine Zukunft war aber dennoch unklar. Das Schiff blieb zunächst im Staatsbesitz.
Im Oktober 2021 kündigte die Direktorin des Weltozeanmuseums, Swetlana Siwkowa, an, dass das Schiff in den Zuständigkeitsbereich des Königsberger Gebiets überführt werde und dass das Museum nach der Reparatur des Schiffes eine Ausstellung mit dem Titel „Weltraum-Odyssee“ zeigen werde.
Regionalregierung ist zuständig
Obwohl das Schiff in den vergangenen zwanzig Jahren vom Museum des Weltozeans restauriert und gewartet wurde, unterstand die „Kosmonaut Viktor Pazajew“ der Leitung des Königsberger Regionalmuseums für Geschichte und Kunst. Ein Sprecher der Gebietsregierung begründete diese Entscheidung damit, dass das Museum für Geschichte und Kunst den regionalen Behörden unterstellt sei, während das Weltozeanmuseum direkt der föderalen russischen Regierung unterstehe.
Das Schiff wird nicht mehr auslaufen, sondern an der Anlegestelle des Weltozeanmuseums verbleiben. Für das Gebietsmuseum fallen keine Kosten für den Liegeplatz an, da die beiden Museen eine Vereinbarung über die gemeinsame Nutzung unterzeichnet haben.
Staat und Museum beteiligt
Der Gebietsgouverneur Anton Alichanow sagte, dass er gemeinsam mit dem Weltozeanmuseum festlegen wolle, welcher Teil des Schiffes weiterhin für Ausstellungen genutzt werden soll und welcher einer kommerziellen Nutzung zugeführt wird. Er geht davon aus, dass hier ein Hotel eingerichtet werden könnte, wobei die Kabinen miteinander verbunden und komfortabel ausgestattet werden könnten.
Es ist geplant, dass das Weltozeanmuseum weiterhin für die Museumsfunktion zuständig sein wird, während der Teil des Schiffes mit den Hotelzimmern von staatlichen Strukturen geführt werden soll.