Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Jahrelang gedrillt und ideologisch fanatisiert ist die nordkoreanische Armee für jeden Kampfeinsatz bereit
Die nordkoreanische Armee ist kolossal, zumindest auf dem Papier. Mit 1,5 Millionen Soldaten und Offizieren sowie über sieben Millionen Reservisten gehört sie zu den fünf größten der Welt, was die Truppenstärke angeht. Ihre konventionelle Ausrüstung und Bewaffnung wurde hingegen von ausländischen Militärbeobachtern lange Zeit als veraltet angesehen.
Seit dem Amtsantritt von Kim Jong-un im Jahr 2012 hat die Demokratische Volksrepublik Korea jedoch eine Strategie zur massiven Modernisierung ihrer Armee verfolgt, die Schätzungen zufolge mehr als 30 Prozent des Staatshaushalts in Anspruch nimmt. Die Armee von Pjöngjang ist heute keine schlecht ausgerüstete, schlecht ernährte und schlecht ausgebildete Armee mehr. 10.000 nordkoreanische Soldaten in Russland an der ukrainischen Front werden wohl nicht kriegsentscheidend sein, aber sie untergraben die bislang immer noch gute Moral der ukrainischen Streitkräfte.
Nach Einschätzung des in Großbritannien ansässigen Internationalen Instituts für Strategische Studien besteht die konventionelle Bewaffnung des Landes aus 550 Kampfflugzeugen vom Typ MiG-29 und Suchoi, über 300 Angriffshubschraubern, 400 Kampfschiffen, 280 Amphibienschiffen, 70 U-Booten, die teilweise mit Nuklearwaffen bestückt werden können, über 5000 Panzern und 3000 gepanzerten Fahrzeugen. Dieses recht alte, aber gut gewartete Arsenal könnte in einem konventionellen Kriegsszenario oder an der ukrainischen Front Schlachten entscheiden.
Nordkorea ist ein schwarzes Loch für ausländische Geheimdienste. Die meisten seiner militärischen Einrichtungen sind in unterirdischen Höhlen oder in Bergen überall im Land vergraben, sie zeigen nur das, was sie zeigen wollen.
Der südkoreanische Geheimdienst hat in den vergangenen Wochen festgestellt, dass mehr als 14.000 Container mit Munition und Granaten nach Russland geschickt wurden, per Schiff und Zug, also für Satelliten sichtbar. Nordkorea verfügt über gefürchtete Eliteeinheiten, Scharfschützen und Spezialkräfte, die für verschiedene Missionen herangezogen werden. Diese Truppen sind mit modernster Kommunikationsausrüstung ausgestattet. Selbst in der russischen Armee scheint man großen Respekt vor ihnen zu haben. Deshalb werden die nordkoreanischen Soldaten als Angehörige der burjatischen Minderheit in Russland ausgegeben.
Natürlich sind die normalen Soldaten unterdessen weniger gut ausgerüstet und auch nicht gut ernährt. Die Wehrpflicht in Nordkorea zählt mit zehn Jahren für Männer und seit 2015 sechs Jahren für Frauen zu den längsten der Welt. Auch jenseits der Armee ist jeder mobilisierbar, und die Entschlossenheit der Nordkoreaner darf nicht unterschätzt werden.
Seit ihrer frühen Kindheit am ideologischen Tropf gegen den vermeintlichen Feind USA hängend, können sie alle zu Kämpfern werden – gegen Südkorea, die USA oder eben die Ukraine. Das einzige Problem ist nur, dass China den Einsatz in Russland nicht direkt unterstützt und sogar an ihm zweifelt, weil er seinem Geschäftsmodell, Geschäfte mit dem Westen, aber kommunistische Ideologie nach Innen, widerspricht.