13.05.2025

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Schloss auf der Pfaueninsel mit dem Wandbild in der unteren Bogennische
Bild: SPSG / Daniel LindnerSchloss auf der Pfaueninsel mit dem Wandbild in der unteren Bogennische

Potsdam

Ein Wandbild fürs Schloss auf der Pfaueninsel

SPSG/tws
13.05.2025

Ab dem 25. Mai ist das Schloss auf der Pfaueninsel im Südwesten Berlins wieder für das Publikum zugänglich. Sanierungsarbeiten sorgten dafür, dass es lange Zeit geschlossen blieb. Als letzter Baustein dieser wurde jetzt das neue Wandbild in der Bogennische des Schlosses fertiggestellt. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hatte dazu 2024 einen Wettbewerb ausgelobt, der an das Street-Art-Duo Julia Heinisch und Frederic Sontag ging, das das Wandbild in den vergangenen Tagen vor Ort an die Fassade anbrachte.

Bereits zur Erbauungszeit existierte ein Wandbild in der Bogennische an der weithin sichtbaren Hauptansichtsseite des Schlosses, das der aus Livorno stammende Architektur-, Landschafts- und Dekorationsmaler Peter Ludwig Burnat (1762–1817) geschaffen hatte. Zeichnungen, Gemälde und Druckgraphiken des frühen 19. Jahrhunderts überliefern das ungefähre damalige Aussehen dieses Wandbildes: Es zeigte einen Ausblick durch einen gemauerten Rundbogen mit hochgezogenem Fallgitter in eine parkartige Landschaft.

Auf diese erste Fassung bezog sich später auch das Wandbild der 1970er Jahre, das von dem Berliner Künstler Thomas Harndt ausgeführt wurde, das im Zuge der jetzigen Sanierung wegen seines schlechten Erhaltungszustandes fachgerecht eingelagert werden musste. Die in der Bogennische vorhandene Leerstelle wurde nun wieder geschlossen. Dabei sollte Harndts Wandbild nicht kopiert, sondern – genau wie in den 1970er Jahren – als zeitgenössische Interpretation erneuert werden. Unter Berücksichtigung der ursprünglichen Gestaltungsidee entstand nun durch Heinisch und Sontag eine Illusionsmalerei, die durch einen gemalten Torbogen hindurch nicht etwa den Blick in einen Innenraum, sondern den Ausblick in eine Landschaft vortäuscht.

Das Schloss auf der Pfaueninsel wurde 1794 bis 1795 vom Potsdamer Zimmermeister Johann Gottlieb Brendel für König Friedrich Wilhelm II. als ländlicher Rückzugsort errichtet. Der Bau zitiert äußerlich die Form eines „römischen Landhauses“, das man sich als ruinenhafte Kastellburg vorstellte. Bei näherer Betrachtung offenbart sich die Fassade jedoch als hölzerne Staffage. Dass die Innenräume aus der Zeit um 1800 bis heute gänzlich unverändert erhalten geblieben sind, ist einmalig in der Berlin-Brandenburgischen Kulturlandschaft.


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