06.08.2025

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Würdigte das kulturelle und geschichtliche Erbe des Bundes der Vertriebenen: Bundeskanzler Merz während seiner Rede in Stuttgart
Bild: picture alliance/dpa | Bernd WeißbrodWürdigte das kulturelle und geschichtliche Erbe des Bundes der Vertriebenen: Bundeskanzler Merz während seiner Rede in Stuttgart

Erinnerungskultur

„Ein Fundament, das unser Land bis heute trägt“

Rede des Kanzlers beim Festakt des Bundes der Vertriebenen aus Anlass des 75. Jahrestags der Unterzeichnung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen

Bundeskanzler Friedrich Merz
06.08.2025

Am 5. August 1950 unterzeichneten in Stuttgart-Bad Cannstatt Vertreter der vertriebenen Deutschen aus Ost- und Westpreußen, Danzig und Ost-Brandenburg, Pommern und Schlesien sowie weiteren deutschen Siedlungsgebieten die Charta der deutschen Heimatvertriebenen. Diese galt schon bald als „Grundgesetz der deutschen Heimatvertriebenen“. Trotz des gerade erst erlittenen eigenen Unrechts verkündeten die Vertriebenen darin sowohl einen Aufruf zum Verzicht auf Rache und Gewalt als auch ein klares Bekenntnis zur Schaffung eines einigen Europas, dessen Grundlage die Verständigung zwischen vormals verfeindeten Staaten, Völkern und Volksgruppen sein sollte. Damit waren die Vertriebenen ihrer Zeit weit voraus. Darüber hinaus reklamierte die Charta auch das Recht auf die Heimat als ein von Gott geschenktes Grundrecht der Menschheit. Dieses ist in Bezug auf die heimatvertriebenen Deutschen jedoch bis heute nicht verwirklicht. Zum 75. Jahrestag der Unterzeichnung der Charta veranstaltete der Bund der Vertriebenen am 5. August einen Gedenkakt in Stuttgart. Festredner war Bundeskanzler Friedrich Merz. Die Preußische Allgemeine Zeitung dokumentiert die Rede leicht gekürzt. 

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Dieses Jubiläum – 75 Jahre der Charta der deutschen Heimatvertriebenen – steht in einer Reihe von sehr großen Jubiläen, die wir in diesem Jahr in der Bundesrepublik Deutschland begehen und im vergangenen Jahr begangen haben. 75 Jahre des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und damit 75 Jahre der Bundesrepublik Deutschland waren es 2024. In diesem Jahr sind es 75 Jahre seit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, also der ersten Gründung der späteren Europäischen Gemeinschaften, 70 Jahre von Deutschland in der NATO und nun eben auch 75 Jahre der Charta der deutschen Heimatvertriebenen.

Mit jedem einzelnen dieser Jubiläen feiern wir, begehen wir, denken wir an historische Entscheidungen und an Weichenstellungen in unserem Land für Freiheit, Frieden und Versöhnung. Diese Begriffe tauchen in jeder Festansprache auf: Freiheit, Frieden und Versöhnung. Wenn wir aber ehrlich miteinander sind, haben viele von uns in Deutschland, vor allem im westlichen Teil unseres Landes, über die Bedeutung dieser Begriffe lange nicht mehr nachgedacht.

Die historischen Weichenstellungen vor 75 Jahren und vor 70 Jahren waren so erfolgreich, dass Freiheit, Frieden und Versöhnung für uns zum selbstverständlichen Alltag geworden sind. Aber sie waren kein Alltag, sie waren keine Selbstverständlichkeit im Jahr 1950, und zwar vor allem nicht für Millionen der deutschen Vertriebenen aus Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa, für die das Ende des Krieges oftmals erst einmal kein Ende der Gewalt bedeutet hat, sondern die furchtbare Erfahrung, erst rechtlos und dann heimatlos zu werden.

Wir kennen doch alle die Schwarz-Weiß-Fotos der Menschen, der Familien, der kleinen Kinder an den Händen ihrer Eltern oder Großeltern, ihrer Geschwister, die ihr ganzes verbliebenes Hab und Gut auf einem kleinen hölzernen Schubkarren mit sich ziehen, und die Fotos aus den Notunterkünften, in denen die Vertriebenen in den ersten Nachkriegsjahren untergebracht waren, oft unter katastrophalen hygienischen Bedingungen, oft auf engstem Raum. Vier Quadratmeter pro Person waren vorübergehend in der britischen Zone als Richtwert festgelegt. Vier Quadratmeter! Wir wissen aus Erzählungen, dass viele Vertriebene und Spätaussiedler in den Gemeinden und Kommunen, auf die sie verteilt wurden, stille Ablehnung, aber auch offene Feindseligkeit erleben mussten, dass sie nicht selten wie Menschen zweiter Klasse behandelt wurden.

Keine politische Prosa, sondern ein ernsthaftes politisches Versprechen
Schuld, Unglück, Leid, Armut und Elend sind, um ihren letzten Satz zu zitieren, der Erfahrungsraum, in dem 1950 die Charta der deutschen Heimatvertriebenen entsteht. In dieser Situation ist ein Bekenntnis zu Freiheit, Frieden und Versöhnung keine Selbstverständlichkeit, keine politische Prosa, sondern ein sehr ernsthaftes politisches Versprechen. Das spürt jeder, der den Text der Charta heute liest. Wolfgang Schäuble hat sie einmal als einen der Grundsteine unserer Demokratie bezeichnet. Das heißt auch, dass wir, die wir das Glück haben, in Freiheit und Frieden zu leben, gut daran tun, aus ihr immer wieder neu zu lernen.

In diesem Sinne soll es mir heute um dreierlei gehen. Erstens: Freiheit ist mehr als Bewegungsfreiheit und Befreiung. Wenn wir Menschen in Freiheit leben und unsere Freiheit gestalten wollen, dann brauchen wir dazu einen Ort, eine Heimat, einen Ort, an dem wir Anerkennung finden können mit unserem Tun und unserem Handeln, an dem wir nicht ausgegrenzt werden, an dem wir unsere Sprache sprechen können, an dem wir Wurzeln haben oder Wurzeln schlagen können.

„Wir haben unser Zuhause und damit die Vertrautheit des Alltags verloren. Wir haben unseren Beruf verloren und damit das Vertrauen eingebüßt, in dieser Welt irgendwie von Nutzen zu sein.“ So hat es die deutsche Philosophin Hannah Arendt über die Erfahrung gesagt, ein Flüchtling zu sein. Heimat heißt also auch, die Erfahrung zu machen, in der Welt irgendwie von Nutzen zu sein.

Die Autoren der Charta der Heimatvertriebenen haben das in ein Recht auf Heimat übersetzt. Sie haben sich zugleich ans Werk gemacht, eine neue Heimat für sich zu bauen. Trotz Kriegstraumata, trotz Ausgrenzung und widrigsten Bedingungen haben Millionen deutscher Vertriebener in den 50er- und 60er-Jahren ihr Schicksal in die eigene Hand genommen, im zerstörten Deutschland Aufbauarbeit geleistet und an dem deutschen Wirtschaftswunder und an dem wirtschaftlichen Fundament, das unser Land bis heute trägt, mitgearbeitet. Diese Aufbauleistung der Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg ist eine der ganz großen Erfolgsgeschichten der Bundesrepublik, über die wir viel zu wenig gesprochen haben und viel zu wenig sprechen, obwohl in diesem Mut zum Neubeginn, in diesem Mut zur Verantwortung, den die Vertriebenen und später die Aussiedler und Spätaussiedler an den Tag gelegt haben, so viel Vorbildkraft auch für heute steckt.

Menschliche Schicksale auf allen Seiten eines Krieges
Freiheit braucht Heimat. Freiheit bedeutet Verantwortung. Das ist die zweite große Lehre der Charta der Heimatvertriebenen. Die Charta gibt dieser Verantwortung auch gleich ein Ziel. Wir alle, die Überlebende und vor allem die Nachgeborenen nach dem Zweiten Weltkrieg, wir alle sind in der Verantwortung, an einer Zukunft der Freiheit und des Friedens in Europa mitzuarbeiten.

Meine Damen und Herren, die Charta der deutschen Heimatvertriebenen beginnt bekanntlich mit der Erklärung, auf Rache und Vergeltung zu verzichten. Wir alle wissen, dass das ein umstrittener Satz war und vermutlich noch bis heute ist, ein kontroverser Satz. Denn, ja, es waren wir Deutsche, die Europa mit Krieg und Gewalt überzogen haben. Aber das Schicksal der Vertriebenen lehrt uns auch, und die Charta erinnert uns daran: Schuldfragen können politisch, historisch, moralisch noch so klar entschieden sein die Wirklichkeit eines Krieges schafft Opfer überall. Die menschlichen Schicksale, die ein Krieg hervorbringt, entstehen auf allen Seiten. Wir sehen es in diesen Tagen, Wochen und Monaten jeden Tag in der Ukraine und in Israel.

Meine Damen und Herren, die Erfahrungen, die wir Europäer in zwei Weltkriegen im 20. Jahrhundert gemacht haben, sind die Erfahrungen, mit denen das geeinte Europa gegründet worden ist. Genau dieser Geist kommt in der Charta zum Ausdruck, eben die Arbeit an einem freien und geeinten Europa.

Sie haben daran von Beginn an mitgearbeitet, von den 1950er-Jahren an, in denen die Westbindung der Bundesrepublik und die europäische Integration auch in Deutschland noch eine höchst umstrittene Sache war. Sie haben auch an der Versöhnung Deutschlands mit unseren östlichen Nachbarn mitgearbeitet. Bis heute sind Sie, die deutschen Minderheiten vor Ort, Brückenbauer in der Partnerschaft unseres Landes mit unseren Nachbarn in Mittel- und Osteuropa. Sie sind Botschafter deutscher Kultur dort und in den nicht-europäischen Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Ich möchte Ihnen einfach – ich hoffe, ich darf das tun – ein herzliches Wort des Dankes im Namen der Bundesrepublik Deutschland aussprechen. Ich sage Ihnen im Namen der Bundesregierung: Wir brauchen Sie weiterhin als Übersetzer und Mittler zwischen den Gesellschaften Europas und seiner Nachbarn.

Drei Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer und der Überwindung der europäischen Teilung stehen wir in Deutschland und in Europa wieder einem feindlichen, einem imperialistischen und revisionistischen Russland gegenüber. Es braucht politische Antworten darauf, an denen wir als Bundesregierung und als Gesellschaft arbeiten, mit unseren Weichenstellungen in der Verteidigungspolitik, indem wir den europäischen Arm der NATO stärken, indem wir die Ukraine in ihrem Kampf gegen den russischen Aggressor unterstützen, mit der Intensivierung der Beziehungen zu Frankreich und zu Polen. Sie erinnern sich, Herr Fabritius; ich habe im vergangenen Jahr darüber gesprochen, wie wichtig gerade auch die deutsch-polnischen Beziehungen vor diesem Hintergrund sind.

Aber ein Schlüssel der Friedenssicherung bleiben Kontakte zwischen den Zivilgesellschaften, wie wir heute sagen, zwischen den Menschen hier und dort. Im besten Fall bestehen diese Kontakte gerade dorthin fort, wo autoritäre Staaten Feindschaft zwischen den Völkern neu auslösen wollen, wie wir es seit einigen Jahren in Russland beobachten müssen. 400.000 Angehörige der deutschen Minderheit leben heute in Russland. Es ist mir ein Anliegen, gerade sie und die deutschen Minderheiten in der Ukraine der Solidarität der Bundesregierung zu versichern.

Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang auch sagen: Wir halten an der Aufnahme der Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler nach dem Bundesvertriebenengesetz fest. Für die nach dem 31. Dezember 1992 geborenen und in den Aussiedlungsgebieten lebenden deutschstämmigen Personen wollen wir die den Zuzug nach Deutschland auch in Zukunft ermöglichen.

Die Notwendigkeit von historischer Erinnerungsarbeit
Noch etwas wussten Sie, die Heimatvertriebenen, die Aussiedler und Spätaussiedler, früher und wissen es auch heute vielleicht besser als viele andere in unserem Land: Die Sicherung von Frieden und Freiheit braucht auch Erinnerungsarbeit. Das gilt heute noch einmal in besonderer Weise. Denn die geopolitische Umbruchszeit, in der wir leben, die neuen sicherheitspolitischen Notwendigkeiten, sie verlangen uns als Gesellschaft etwas ab, heute und ziemlich sicher auch in noch vielen Jahren vor uns. Die Neuaufstellung der Bundeswehr, der Ausbau der europäischen Verteidigungsgemeinschaft, die Arbeit an unserer Verteidigungsfähigkeit, das ist und bleibt eine gewaltige Kraftanstrengung. Wir sind dafür gut aufgestellt. Aber wir werden die Aufgabe nur dann wirklich meistern, wenn wir als ganze Gesellschaft jederzeit wissen, wofür diese Anstrengung notwendig ist, wenn wir das Wissen über den Wert von Freiheit und Frieden gemeinsam lebendig halten, wenn wir das Wissen lebendig halten über die totale Schrecklichkeit des Krieges.

Sie im BdV haben auch diese Verantwortung früh für sich erkannt und angenommen, und ich möchte Ihnen erneut für Ihre hochengagierte und unermüdliche Erinnerungsarbeit sehr ausdrücklich denken: Es ist unser aller kollektives Gedächtnis in Deutschland und in Europa, das Sie damit bewahren helfen.

Ich weiß, dass wir in dieser Frage an einem kritischen Punkt sind; denn die Generation der Zeitzeugen von Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg wird immer kleiner. Wenn wir verhindern wollen, dass aus der Geschichte von Flucht und Vertreibung, die unsere Bundesrepublik so maßgeblich geprägt hat, „bloße Geschichte“ wird, dann müssen wir uns dieser Aufgabe gemeinsam annehmen. Deswegen will ich meiner Freude Ausdruck verleihen, dass heute nicht nur Vertreterinnen und Vertreter der sogenannten Erlebnisgeneration hier im Saal sind. Wenn ich in den Raum schaue, dann ist es sogar die Minderheit. Die Mehrheit sind jüngere und junge Menschen, die diese Erinnerungsarbeit fortsetzen wollen, nicht nur in Erinnerung an ihre Familien, sondern in Erinnerung an die Herkunft ihrer Eltern und Großeltern. Das, meine Damen und Herren, ist ein Auftrag, den wir alle heute annehmen sollten, gerade an einem solchen Tag wie diesem.

Ich verstehe eben das Gedenken an viele Jahrzehnte von Flucht und Vertreibung in diesem Sinne auch als Auftrag, und ich kann für die Bundesregierung sagen: Wir nehmen diesen Auftrag an. Denn wie Sie wissen, haben wir – ganz trivial mit dem Organisationserlass des Bundeskanzlers – im Mai die Zuständigkeiten für Heimatvertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler und deutsche Minderheiten wieder im Bundesinnenministerium zusammengeführt. Auch die Zuständigkeit für die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung und für die Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa ist jetzt wieder im Bundesinnenministerium angesiedelt, wo beides hingehört.

Wir werden sicherstellen, dass die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung und die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen eine verlässliche finanzielle Basis haben. Wir werden die Bundesförderung nach dem Bundesvertriebenengesetz zukunftsfest aufstellen.

Wir haben außerdem das Amt des Beauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten gestärkt, und ich freue mich sehr, dass wir mit Ihnen, lieber Herr Fabritius, in dieser Funktion wieder einen so starken, erfahrenen und gut vernetzten Ansprechpartner haben. Herzlichen Dank für Ihre Arbeit!

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich habe zu Beginn meiner Rede gesagt: Wir erinnern mit diesem Jubiläum, wir erinnern mit den großen Jubiläen in diesem und im letzten Jahr an die großen, glücklichen Entscheidungen, die unsere Vorgänger vor 75 Jahren für Freiheit, Frieden und Versöhnung getroffen haben, die vor allem aber auch für uns getroffen worden sind, die damals Kinder waren, Jugendliche waren, die noch nicht geboren waren. Ich bin, wie Sie vermutlich wissen, im Jahr 1955 geboren. Meine Generation hatte das Glück, und es war nicht mehr als reines Glück, in diesem Land seit mittlerweile 80 Jahren in Frieden, Freiheit und ständig steigendem Wohlstand zu leben. Was wir im Frieden Geborenen heute entscheiden, in dieser Zeit großer geopolitischer Umwälzungen, wird das Gesicht unseres Landes und der freiheitlichen Welt insgesamt vermutlich für Jahrzehnte prägen. Wir müssen uns darum auch heute noch und wir müssen uns immer wieder in besonderer Weise von diesem letzten, eindringlichen Satz der Charta in die Pflicht nehmen lassen:

„Wir rufen Völker und Menschen auf [...], Hand anzulegen ans Werk, damit aus Schuld, Unglück, Leid, Armut und Elend für uns alle der Weg in eine bessere Zukunft gefunden wird.“

Ein bleibender Auftrag
Wir sind auf diesem Weg in der Bundesrepublik weit gekommen. Aber wir sind nicht und waren nie am Ende der Wegstrecke. Freiheit und Frieden sind auf dieser Welt nie endgültig errungen. Sie werden immer aktive Entscheidungen, Einsatz, Wachsamkeit von uns verlangen.

Das Gedenken an 80 Jahre Flucht und Vertreibung und das 75-jährige Jubiläum der Charta fallen in eine Zeit, in der der Krieg zurück ist in Europa, in der Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer auf der Flucht sind, innerhalb der Ukraine und in den europäischen Nachbarstaaten. Wir stehen täglich unter dem Eindruck der Bilder aus Israel und Gaza, Bilder von Frauen, Kindern, älteren Menschen, die in Ruinenlandschaften hausen und die nicht wissen, wohin. Frieden und Freiheit sind kein Besitz. Frieden und Freiheit sind ein Versprechen in die Zukunft, auf eine gute, bessere Zukunft, die wir mitbestimmen und mitgestalten können. Das wussten die Verfasser der Charta der deutschen Heimatvertriebenen. Das ist eben die dritte große Lehre, die wir in ihr finden, und davon müssen wir uns auch heute wieder leiten lassen.

„Zukunft braucht Herkunft“, hat der deutsche Philosoph Odo Marquard gesagt. Meine Damen und Herren, Sie wissen aus eigener Erfahrung um die Wahrheit dieses Satzes, und mit dieser Erfahrung brauchen wir Sie, die Heimatvertriebenen, die Aussiedler, die Spätaussiedler und Ihre Kinder und Enkelkinder. Wir in Deutschland brauchen Sie, und wir im geeinten Europa brauchen Sie – im Erinnern, im Bewahren und, vor allem, im Gestalten.

Herzlichen Dank!

Friedrich Merz ist Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und Bundesvorsitzender der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU). Das vollständige Manuskript der Rede findet sich unter www.bundeskanzler.de 


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