06.08.2025

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Gesellschaft

Die dramatische Zunahme des linken Judenhasses

Warum Kritik an Israel nur Tarnung für ideologischen Antisemitismus ist – und weshalb gerade auch die Konservativen in der Verantwortung stehen

Jens Eichler
06.08.2025

Die Maske der moralischen Überlegenheit rutscht und entblößt immer deutlicher eine hässliche Fratze: die des Antisemitismus. Und der trägt eben nicht mehr nur Springerstiefel und Glatze. Immer deutlicher kommt er moralisch überlegen kostümiert aus der links-grünen Ecke. Oft getarnt als Israelkritik. Doch in Wahrheit ist es eine brutale Dämonisierung des jüdischen Staates.

Die scheinbar moralische Kritik ist bei Linken in Deutschland nichts anderes als ideologischer Judenhass, der mit zweierlei Maß misst. Der nämlich Terror verharmlost und Juden kollektiv verdächtigt. Das ist nicht nur übelst geschichtsvergessen – es ist sogar brandgefährlich.

Die Wurzeln dieses linken Phänomens liegen tief. So gilt Israel seit Jahrzehnten bei der politischen Linken als westlicher Vorposten des bösen Kapitalismus im Nahen Osten. Es wird zudem in den absurden Ideen des Postkolonialismus als Besatzungsmacht dargestellt, wobei Palästinenser die angeblichen Opfer sind. Hinzu kommen marxistische Feindbilder, da
Israel als ein westliches, kapitalistisches Konstrukt betrachtet wird und somit ein Ausbeuterstaat sei – wenn man dem Irrsinn linker Theorien folgt.

Deshalb erscheint Antisemitismus in Deutschland nicht mehr in der Form offener Judenfeindschaft – lässt man den anerzogenen Judenhass vieler Moslems und islamischer Asylsucher in der Bundesrepublik einmal beiseite – , sondern als moralisch begründete Ablehnung israelischer Politik. Israel sei der aggressive Unterdrücker, die Palästinenser sind die ewigen Opfer. Die Hamas, die zur Vernichtung des jüdischen Staates aufruft, wird als „Widerstandsbewegung“ verherrlicht. Terror wird daher bewusst relativiert, jüdische Opfer einfach ausgeblendet. Diese Haltung hat mit Kritik nichts mehr zu tun – sie ist pervers und voller Hass.

Man muss zur Bestätigung nur auf die jüngsten Ereignisse blicken. Nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem über 1200 israelische Zivilisten auf brutalste Weise abgeschlachtet wurden, dauerte es nicht lange, bis linke Gruppen in Deutschland zur „Solidarität mit Palästina“ aufriefen. Auf Demos wurden israelische Fahnen verbrannt, antisemitische Parolen gebrüllt, Terror legitimiert. Die Grünen-Jugend relativierte die Angriffe sogar als Reaktion auf „jahrzehntelange Unterdrückung“. In Berliner Kulturstätten traten Künstler auf, die Israel als „Apartheidstaat“ bezeichneten. An Universitäten wurden Vorträge jüdischer Wissenschaftler gestört, wenn sie sich zu Israel bekannten. Die Bewegung „Boycott, Divestment, Sanctions“ findet in linken Kreisen weiterhin Unterstützer, obwohl sie vom Bundestag als antisemitisch eingestuft wurde.

Letzte Bastion der Vernunft
Überaus erschreckend ist, wie passiv CDU und CSU auf diese Entwicklung reagieren. Obwohl sich beide Parteien regelmäßig zur Bestandsgarantie Israels als deutscher Staatsräson bekennen, bleibt diese Formel zunehmend inhaltsleer. Wenn Unionspolitiker sich zur „humanitären Lage in Gaza“ äußern, ohne dabei die Geiselnahmen und Raketenangriffe der Hamas klar zu benennen, senden sie ein fatales Signal. Wer eine blutrünstige Terrororganisation mit einem demokratischen Staat moralisch auf eine Ebene hebt, verwischt die Grenze zwischen Täter und Opfer. Der Verdacht liegt nahe, dass es der Union mehr um Zeitgeistmehrheiten und Wahlsiege geht als um politische Klarheit und wertebezogene Ehrlichkeit.

Dabei sind gerade die Bürgerlich-Konservativen in Deutschland in der Verantwortung, links-verwirrte antisemitische Eskapaden zu bekämpfen. Diese eigentlich letzte Bastion der Vernunft steht für das Rationale im Land, für das Festhalten an historischen Lehren, für den Schutz liberaler Werte und zu guter Letzt für die Demokratie. Wird Antisemitismus von links toleriert oder relativiert, verlieren die Konservativen ihre moralische Souveränität – sowie den Kompass des Anstands.

Hinzu kommt das mediale und kulturelle Umfeld, in dem sich links verblendete Möchte-gern-Prominente äußern, ohne Sachkenntnis, Kompetenz oder Verstand. Wenn Schauspieler, Sänger oder niveauverarmte Reality-Stars Israel als „Hungermörder“ bezeichnen, ohne Sachgrundkenntnisse und ohne dabei die Rolle der Hamas zu kennen, entlarven sie sich als politische Blindgänger und fördern damit lediglich eins: Judenhass. Sie verbreiten so „Fake News“ und verstärken die Verteufelung Israels. Dass sie sich dabei noch für besonders mutig oder moralisch überlegen halten, zeigt ihre geistige Schlichtheit. Sie frönen einer populistischen Empörungskultur, die Antisemitismus mit Social-Media-Likes und Applaus, der aus Effekthascherei resultiert, belohnt.

Frage der politischen Hygiene
Wenn der Schutz jüdischen Lebens nur noch auf Gedenkveranstaltungen beschworen wird, während Israel in der Realität isoliert, verleumdet und boykottiert wird, dann steht mehr auf dem Spiel als diplomatische Höflichkeit. Dann geht es um die politische Glaubwürdigkeit Deutschlands, das aus seiner Geschichte gelernt haben sollte. Antisemitismus zu erkennen, zu benennen und zu bekämpfen ist keine Frage der Einstellung oder Ideologie, sondern der politischen Hygiene. Es ist höchste Zeit, dass gerade die Union begreift: Wer schweigt, stimmt zu. Wer relativiert, macht sich mitschuldig. Wer zusieht, wie linke Judenhasser die gesellschaftliche Debatte bestimmen, gibt jene moralische Führung preis, die eine liberale Demokratie dringend braucht.

Es wird Zeit, vehement dagegenzuhalten. Wir rasen inzwischen alle auf einen tiefen linken Abgrund zu, ohne auch nur ans Bremsen zu denken. So hat die einst populäre Parole „Nie wieder“ ausgedient und ist zu einem billigen „Schon wieder“ geworden. Schuld haben dann auch alle Anständigen und Vernünftigen – weil sie einmal mehr nichts getan haben gegen linke Hasser und Hetzer, gegen Demagogen und Islamverharmloser.


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