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Der Wochenrückblick

Einen Versuch war es wert

Wie die verzweifelte Forschung nach „rechten“ Tätern scheiterte, und was einen Schlepper antreibt

Hans Heckel
14.01.2023

Hoppla! Da sind wir dann plötzlich überholt worden: Kaum war die jüngste Nummer der PAZ fertig, gab die Berliner Polizei die Nationalitäten der Silvester-Randalierer doch noch preis. Ein Drittel waren demnach „Deutsche“. Oder? Na, zumindest haben sie einen deutschen Pass. Als die Hauptstadt-CDU nach den Vornamen jener „Deutschen“ fragte, hagelte es den üblichen Rassismusvorwurf. Berlins Polizei kann über die ethnische Zugehörigkeit der Pass-Besitzer nichts sagen, weil ihr die Politik verboten hat, derlei statistisch zu erfassen.

So kann man ein Problem auch loswerden – einfach aus der Tabelle streichen. Das Prinzip, wie man einen unangenehmen Sachverhalt vor der Öffentlichkeit verbergen kann, hat der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, einmal recht salopp auf den Punkt gebracht: Wenn ein Polizeichef wolle, dass die Drogenkriminalität in seinem Zuständigkeitsbereich statistisch auf Null gehe, müsse er nur alle seine Leute aus der Drogenfahndung abziehen und die Kollegen in die Verkehrskontrolle stecken. Schon gibt es keine erfassten Drogenfälle mehr.

Das Dumme ist nur, dass die Bürger auf der Straße dann immer noch die Dealer und deren Kunden herumlungern sehen und sich in bestimmte Parks gar nicht mehr hineintrauen. Genau diese Schwierigkeit stellt sich auch angesichts der Jahreswende-Krawalle. Überall kursierten diese verdammten Videos, auf den nichts und niemand zu sehen war, der dem landläufigen Bild von einem Deutschen entspricht. Auch keiner, der nach einem vietnamesischen, skandinavischen oder kanadischen Immigranten aussah.

So geht das aber nicht! Hier geraten schließlich sämtliche sorgsam eingetrichterten Zuordnungen von Tätern und Opfern, Freund und Feind ins Rutschen. Also begann die emsige Suche nach deutschen, am besten „rechtsradikalen“ Tätern. Der Erfolg blieb trotz aller Bemühungen überschaubar. Niedersachsens Ministerpräsident Boris Pistorius wagte sich am weitesten vor und landete prompt auf der Nase. „Was passiert hier eigentlich, wenn es fast ausschließlich junge Männer sind und zum Teil aus dem rechtsextremen Milieu, aber auch aus migrantischem Milieu? Dann haben wir eine Entwicklung, die höchst bedenklich ist.“

Zunächst mal: Wäre es weniger „bedenklich“, wenn die Rotte der Randalierer „geschlechtergerecht“ aufgeteilt gewesen wäre, also „männlich, weiblich, divers“ zu je einem Drittel? Aber darum ging es gar nicht: Mit „rechtsextrem, aber auch migrantisch“ war der Schwerpunkt auf die erwünschte Seite verlegt. Nur leider gab es für diese eigentümliche Darstellung so dermaßen gar keine Anhaltspunkte, dass der SPD-Politiker seinen Unsinn selber wieder einkassieren musste, mit dem er die Immigranten hinter einem „aber auch“ in die zweite Täterreihe schieben wollte. Doch einen Versuch war es wert, das müssen wir dem Herrn Minister immerhin zugutehalten.

Am Ende bleibt nur noch, die Ausschreitungen geschickt „einzuordnen“, um die wahre Schuld trotz aller gegenläufigen Evidenz doch wieder den Deutschen zuzuschieben. Es ist selbstredend die Erfahrung von Diskriminierung, Ausgrenzung und „alltäglichem Rassismus“, mit dem die „deutsche Mehrheitsgesellschaft“ die armen Zuwanderer unablässig überschüttet, welche nun zu den Exzessen geführt habe.

Da kommen mir zwei Fragen: Am Bus- und U-Bahnhof nahe meiner Wohnung ist die „Mehrheitsgesellschaft“ längst zur kleinen Minderheit geschrumpft. Wie schaffen es die paar deutschen Nasen nur, alle anderen ständig „auszugrenzen“? Und wenn sie es hinkriegen, merken die Immigranten das überhaupt? Wenn ja, wie denn?

Sehnsucht nach Diskriminierung?

Die zweite Frage lautet, warum Deutschland solch ein besonders beliebter Magnet für Auswanderer insbesondere aus Afrika und dem Orient ist, wenn die armen Leute hier durch die Hölle des Rassismus gehen müssen? Per Smartphone sind die schon in ihrer Heimat blendend darüber informiert, was sie hier erwartet. Sie verlassen also ihre Länder, scheuen weder Kosten oder gar Lebensgefahr im Mittelmeer, um hierher zu kommen.

Ach, lassen wir das. Sind eh alles rhetorische Fragen. Was nichts anderes heißt, als: Wir suchen an der falschen Stelle nach des Rätsels Lösung. Fakt ist: Nie wurde mehr für Einwanderer getan als heute in Deutschland. Gigantische Milliardensummen werden für „Integration“ und soziale Alimentierung ausgegeben, Heerscharen von Betreuern und Beauftragten sorgen sich um die Neuankömmlinge. Unser Entgegenkommen geht mittlerweile soweit, dass besonders Zartfühlende gefordert hatten, auf die Silvesterböllerei zu verzichten aus Rücksicht auf die Gefühle von Menschen, die aus Kriegsgebieten zu uns gekommen sind, Stichwort „Retraumatisierung“. Da erinnern wir uns gern an den jungen Syrer, der einem Reporter mitten im ohrenbetäubenden Krach der Berliner Silvesterausschreitungen in die Kamera rief, was für Emotionen das Getöse bei ihm auslöse: „Heimatgefühle!“ schrie er und lachte dabei triumphierend.

Sehen die deutschen „Flüchtlingshelfer“, die politischen und medialen Wahrheitsoptimierer den Wald vor lauter Bäumen nicht? Was treibt sie an? Axel Steier, prominenter „Seenotretter“ von der „Mission Lifeline“, hat uns da ein paar aufschlussreiche Einblicke eröffnet. Auf Twitter schrieb er am 17. Dezember, was sein Antrieb sei: „Es wird irgendwann keine Weißbrote mehr geben, weil Ihre Nachkommen in 50-100 Jahren sich ... für ein*n Partner*in entscheidet, der nicht weiss ist. Die Enthomogenisierung der Gesellschaft schreitet voran. Ich unterstütze das mit meiner Arbeit. Nennt sich Evolution. Man kann es durch soziale Maßnahmen beschleunigen. Ein Teil davon ist, Migration zu fördern.“ Am 7. Januar fügt er an: „Wir machen weiter bis es richtig bunt ist!“

Wieder haben sich Leute der historischen Aufgabe verschrieben, die ethnische Zusammensetzung ganzer Populationen durch politisch erzwungene Eingriffe grundlegend zu verändern – oder zu „optimieren“, wie die Betreffenden das wohl ausdrücken würden. Woran Sie das erinnert, überlasse ich Ihnen. Mir ist auch so schon schlecht.

War sonst noch was? Ach ja, Lützerath. Da ging es diese Woche ja hoch her. NRW-Innenminister Herbert Reul mahnte uns aber zur Fairness: „Die meisten, die da demonstrieren, sind vernünftige Menschen, die ein echtes Anliegen haben.“ Für diese Aussage ist die Zustimmung von Politik und Medien ganz gewiss sicher. Selbst linken Gewalttätern gesteht man ja heute zu, eigentlich etwas Gutes im Herzen zu tragen. So differenziert hatte der CDU-Politiker übrigens ebenso über die Demonstranten gesprochen, die gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen waren. Damals indes mochte ihm kaum jemand folgen. War dort auch nur ein einziger schräger Vogel dabei, wurden gleich alle in Mithaftung genommen. So ändern sich die Maßstäbe je nach politischer Opportunität.


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Kommentare

Arwed Sengstock am 14.01.23, 21:46 Uhr

Gewünschte und beförderte Migration insbesondere aus islamischen Ländern wird den Antisemitismus weiter verstetigen, so dass aus dem stets vorhandenen der importierte noch hinzukommt, so dass irgendwann der in Kipppunkt erreicht ist (wenn er nicht schon längst erreicht und schon überschritten worden ist), dass für Juden und ihre Freunde und Sympathisanten ein Leben ohne Mimikri nicht mehr möglich sein wird. Dann bleibt nur noch Anpassung an die neuen Verhältnisse, Unterwerfung oder Auswanderung.

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