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Bei einem Treffen in Königsberg mit Studenten sprach Putin über die Bedeutung des Philosophen
Anlässlich des Tages der russischen Studenten traf Wladimir Putin mit dem akademischen Nachwuchs der Hochschulen des Königsberger Gebiets zusammen. Dabei sprach er auch über Kant. Die Diskussion zwischen dem Staatspräsidenten und den Studenten fand im Studentenhaus der Baltischen Föderalen Universität Immanuel Kant statt. Das 2022 nach dem Umbau wiedereröffnete Studentenhaus ist ein multifunktionaler Komplex, der auch der Freizeitgestaltung der Studenten dient. Es umfasst Kreativitäts- und Erholungsbereiche, Musik- und Aufnahmestudios, Tanzsäle und Cybersport.
Vor dem Treffen besichtigte das Staatsoberhaupt ein Modell des im Bau befindlichen Campus „Cantiana“, der im Rahmen des nationalen Projekts „Wissenschaft und Hochschulen“ gebaut wird. Bei der Schaffung des neuen Campus liegt der Schwerpunkt auf Medizin, Informatik, Ingenieurwesen, Chemie und Pädagogik. Er soll sich sowohl architektonisch als auch infrastrukturell in das städtische Umfeld einfügen. An dem anschließenden Gespräch mit Studenten der Universität nahm auch der Gouverneur der Region, Anton Alichanow, teil.
Im Laufe des Gesprächs erinnerte eine Studentin daran, dass das Motto der Univeristät Kants Diktum „Sapere aude“ sei, was so viel bedeutet wie: „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ Die Studentin fragte Putin, was er von diesem Spruch halte und ob er glaube, dass er zu einem Wegweiser für die Entwicklung künftiger Generationen werden kann.
Die Ideen Kants weiter entwickeln
Putin antwortete: „Es ist kein Zufall, dass die Universität den Namen von Kant trägt, einem Bürger des Russischen Reiches, denn als Folge des Siebenjährigen Krieges rückte Russland in Ostpreußen ein, besetzte Königsberg, und Ostpreußen schwor dem russischen Thron die Treue. Dies geschah sowohl durch Studenten als auch durch Lehrer der Universität, an der Immanuel Kant sein ganzes Leben lang arbeitete und zweimal Rektor war. Übrigens war dieses Gebiet eine Zeit lang Teil des Russischen Reiches – ich glaube, sechs Jahre lang, vor Peter III., und Immanuel Kant unterrichtete auch russische Offiziere. Offenbar hat er sie gut unterrichtet. Dieser Spruch, den Sie gesagt haben, wird auf verschiedene Weise übersetzt, aber mir gefällt diese Übersetzung, die Sie gesagt haben: ,Wisse, wie du deinen Verstand gebrauchen kannst'.
In einigen Nachbarländern ist diese These in Vergessenheit geraten: Alle, jedenfalls viele, leben dort heute nach ideologisch vorgefertigten Ideen von anderen, und das führt nicht zum Guten. Wir sollten uns von diesen Grundgedanken leiten lassen und dazu natürlich unsere eigenen Gedanken machen. Er (Kant) hat – Sie haben eines seiner Werke erwähnt – grundlegende Dinge im Zusammenhang mit dem Studium der Zeit, des Raums, der Sphäre des Wissens als solcher formuliert, sie sind sehr interessant.
„Bürger des Russischen Reiches“
Und Sie wissen wahrscheinlich darüber Bescheid: Immanuel Kant glaubte, dass es möglich sei, die Existenz Gottes logisch zu beweisen. Das sind komplexe Dinge, über die er geschrieben hat, aber sie sind sehr interessant, und es macht Sinn, sie zu lesen und zu verstehen ... Ihr Rektor Alexander Fjodorow ist ein Philosoph, ein Doktor der Philosophie. Gleichzeitig sagen die Philosophen, dass die Philosophie keine wirkliche Wissenschaft sei ...
Kant ist einer der größten Denker seiner Zeit und unserer Zeit, ein fundamentaler Denker. Und sein Aufruf, nach dem eigenen Verstand zu leben, ist heute sehr aktuell. Genau das versuchen wir zu tun. Für uns bedeutet das in der Praxis, dass wir ,von unserem Verstand zu leben versuchen' – das Land sollte von seinem eigenen Verstand leben und von seinen nationalen Interessen geleitet werden.
Das bedeutet nicht, dass wir uns nicht um die Interessen anderer kümmern, denn wenn wir unsere eigenen Interessen verfolgen und Erfolg haben wollen, müssen wir die Interessen unserer Partner respektieren. Das tun wir, aber wir werden niemals zulassen, dass die Interessen Russlands vernachlässigt werden. Worauf will ich hinaus? Sie und ich haben die Möglichkeit, auf der Grundlage seiner Ideen heute unsere Position zu formulieren, so wie ich es jetzt getan habe.“
Die Frage der Ausweitung der internationalen Zusammenarbeit wurde von Makone Rushikesh Chandrakant, einem Studenten aus Indien, aufgeworfen. Deshalb bezog sich Putin vor allem auf Indien als einem wichtigen Partner der Königsberger Universität.
sitra achra am 21.02.24, 10:46 Uhr
Zar Wowa hat vielleicht ein wenig in Kants umfangreichem Werk geblättert, eventuell stieß er dabei auch auf dessen Schrift "Zum ewigen Frieden". Den wünsche ich von ganzem Herzen dem gesamten russischen Volk, damit wir in Zukunft unsere Beziehung auf eine friedliche Basis stellen und wir fürderhin keine Angst mehr vor ihm haben müssen. Requiescat in pace!
Zadok Allen am 17.02.24, 17:31 Uhr
Putin ist nunmal das Staatsoberhaupt, ob Ihnen das passt, oder nicht. Es macht Sie bestimmt sehr zufrieden, dass die USA seit Jahren nur klinisch saubere Kriege führt....
Günter Schaumburg am 15.02.24, 07:17 Uhr
Ich stelle mir vor, an Putins Stelle hätte Opa Biden
gesessen. Der Mann kann nichts für seine offen-
sichtliche Demenz. Aber eine Blamage für die USA,
die ja auf allen Gebieten der Chef sein wollen, von
der schrecklichsten Art. Übrigens: Ich hatte das gros-
se Glück, Teilnehmer an den OS 1968 für die DDR in Mexiko gewesen zu sein. Wir, mein Freund und ich, kamen u.a. mit einer US-Reisegruppe ins Gespräch. Sie wußten nicht, wer Ulbricht ist, Goethe und Schiller waren ihnen fremd, und selbst, als das Gespräch auf WK II kam, hatten nur wenige etwas Wissen. Es war erschreckend, und dieses Gespräch beschäftigt meinen Freund und mich noch heute. Ich war auch als Sport-
ler in allen Ost-Block-Ländern. Dort, und besonders
in der damaligen Sowjetunion, Polen und der CSSR
ein ganz anderes Bildungsniveau. Der Unterschied ist
heute wohl noch gravierender.
Berlin 59 am 15.02.24, 00:16 Uhr
Ist das "Staatsoberhaupt" nicht der Typ, der den Tod von bisher weit über 300000 Ukrainischen und Russischen Soldaten zu verantworten hat ? Der seit Tschetschenien einen dreckigen Krieg nach dem anderen führt? Na klar. Und jetzt hier so ein schwülstiger Artikel. Könnte so auch in der Prawda stehen. Dem Philosoph ist nichts zu doof. Der schlimmste Artikel den ich hier bisher gelesen habe.