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In der Kosakensiedlung Ataman: Auftritt des Chores der Neidenburger Gesellschaft Deutscher Minderheit
Foto: D.K.In der Kosakensiedlung Ataman: Auftritt des Chores der Neidenburger Gesellschaft Deutscher Minderheit

Deutsche Minderheit

„Einheit in der Vielfalt“

Die Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit veranstaltete ihre diesjährige Feier wieder im Freien

Dawid Kazanski
29.07.2021

Weder die Juli-Hitzewelle noch Corona durchkreuzten die diesjährige Durchführung des „Tages der Nationalen und Ethnischen Minderheiten“ der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit. Im vergangenen Jahr konnte die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie nur als Online-Wettbewerb durchgeführt werden.

Wie in den vergangenen Jahren fand die Feier im Freien, in der wunderschönen Seelandschaft der Kosakensiedlung Ataman in Allenstein, statt. Da das Ziel des Treffens ist, verschiedene Gruppen, aktive Vereine sowie Vertreter nationaler und ethnischer Minderheiten zusammenzubringen, ihr künstlerisches und publizistisches Werk zu präsentieren sowie ihren kulturellen Reichtum zu zeigen, wurden am 10. Juli Musik- und Tanzgruppen neben Künstlern aus verschiedenen Kulturkreisen eingeladen. Zu den Ehrengästen gehörte die Band Chanajki aus Białystok. Die Musikgruppe, die 2006 aus der Faszination für die Klezmer-Musik und zur Bewahrung jiddischer Musik, Lieder und Kompositionen gegründet wurde, stellte ihr breit gefächertes Repertoire vor.

Ein weiterer besonderer Gast der Veranstaltung war die Musikgruppe Horpyna, ein führender Vertreter der ukrainischen Musikszene in Polen. Seit 1999 entwickelte Horpyna ihren Stil vom traditionellen Folk über traditionelle Folklore bis hin zu eigenen Kompositionen mit folkloristisch-rockigem Charakter. Die Musiker brachten das Publikum in Stimmung, viele begannen sogar zu tanzen. Außerdem traten auf der Bühne die Vertreter der ukrainischen Minderheit Amelia Kuształa und Wiktor Piszczako, die Tanzgruppe Saga aus Bartenstein, der Chor der Neidenburger Gesellschaft der Deutschen Minderheit sowie die Tanz- und Gesangsgruppe „Tannen“ der Deutschen Gesellschaft „Tannen“ in Osterode auf.

Die Feier wurde durch die Anwesenheit des Stadtpräsidenten von Allenstein, Piotr Grzymowicz, gewürdigt, der in seiner Rede die Bedeutung der „Einheit in der Vielfalt“ betonte: „Wir sind sehr froh, dass wir unsere Kulturen kennenlernen und uns wie Freunde unterhalten können, besonders in einer so schwierigen Zeit für uns alle. Wir wissen, wie wichtig Toleranz und der respektvolle Umgang mit den Ansichten anderer ist. Ich bin überzeugt, dass wir freundliche Beziehungen zueinander pflegen, miteinander zusammenarbeiten, Meinungen austauschen und Brücken zwischen den verschiedenen Bewohnern unserer Region bauen können.“

Dem Stadtpräsidenten schloss sich der Vorsitzende des Ausschusses für Nationale und Ethnische Minderheiten des Woiwodschaftstags Ermland-Masuren, Jarosław Słoma, an, der auf die kulturellen und historischen Werte im Zusammenhang mit dem Aufbau einer besseren Zukunft hinwies: „In Ermland und Masuren ist es für uns selbstverständlich, unsere Traditionen zu pflegen. Wir erinnern uns an den Glauben und die Nationalität unserer Vorfahren. Anknüpfend an diese Tradition wollen wir die gemeinsame Zukunft gestalten. Wenn wir wollen, dass die polnischen Bürger im Ausland gut behandelt werden, sollten wir auch die Vertreter der unter uns lebenden Minderheiten gut behandeln.“

Unter den prominenten Vertretern der Lokalbehörden und Ehrengästen befanden sich der Leiter des Woiwodschaftstags Ermland-Masuren, Wiktor Marek Leyk, die Vorsitzende des Internationalen Ausschusses, Teresa Astramowicz-Leyk, der ehemalige Stadtpräsident von Allenstein und Marschall der Woiwodschaft, Andrzej Ryński, sowie die Vertreter der Stadtgemeinschaft Allenstein in Gelsenkirchen, Waldemar Malewski und Werner Schaffrin. Von der ökumenischen Atmosphäre, in welcher der Tag der nationalen Minderheiten stattfand, zeugte das gemeinsame Vaterunser-Gebet, das von Pfarrer André Schmeier, dem Seelsorger der Deutschen Minderheit, und Łukasz Stachelek, dem Pfarrer der Evangelisch-Augsburgischen Gemeinde in Allenstein, geleitet wurde.

Die Geistlichen gaben den Versammelten ihren Segen und Pfarrer Stachelek fügte hinzu: „In der ökumenischen Bewegung gibt es einen Satz: Einheit in der Vielfalt. Mit diesen Worten können wir darauf verweisen, dass es sich trotz der vielen Unterschiede, die zwischen den Religionen bestehen, lohnt, danach zu suchen, was uns verbindet. Trotz der Tatsache, dass wir uns unterscheiden, können wir in vielen Dingen einig sein. So verschieden, so unterschiedlich, schaffen wir eine Einheit. Durch Einheit können wir uns gegenseitig Brüder und Schwestern sein.“

In den Auftrittspausen der Bands konnten sich die Verbände und Organisationen nationaler und ethnischer Minderheiten vorstellen. Es wurden Stände vorbereitet, an denen jede dieser Gruppen die Möglichkeit bekam, ihre Bücher, Zeitschriften sowie Informationen über ihre Organisationen, Kunsthandwerk, Gerichte, Kostüme oder CDs anzubieten.

In diesem Jahr sorgte die Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit als Organisatorin der Veranstaltung für eine Vielzahl von Attraktionen für die Jüngsten. Auf die Kinder warteten Stände mit Gesichtsbemalung, Seifenblasen, ein Luftballonzoo, der Besuch eines lebenden Maskottchens und viele andere Spiele. Daneben gab es für Jung und Alt eine kleine Ausstellung von Oldtimern.

Der diesjährige Tag der nationalen und ethnischen Minderheiten war möglich dank der finanziellen Unterstützung mehrerer Institutionen, nämlich dem Ministerium für Inneres und Verwaltung in Warschau, dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit, Familie und Soziales, dem Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Danzig sowie der Stadtgemeinschaft Allenstein in Gelsenkirchen.


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