27.07.2024

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Bergfriede

Einladung zum Napoleonischen Picknick

Werbung für touristischen Pfad – Anfang Februar wurde die Schlacht bei Jonkendorf nachgestellt

Dawid Kazanski
28.02.2024

Am ersten Februarwochenende wurde das Dorf Bergfriede zum Schauplatz einer spektakulären Zeitreise, welche die Teilnehmer mitten in die turbulenten Ereignisse des frühen 19. Jahrhunderts versetzte. Dort wurde ein „Napoleonisches Picknick“ veranstaltet, das nicht nur die Geschichte lebendig werden ließ, sondern auch an die Schlacht erinnerte, die am 3. Februar 1807 in dieser Gegend stattfand.

Die diesjährige Nachstellung brachte mehr als 100 Darsteller aus den Republiken Polen, Estland und Lettland zusammen und ermöglichte es den Zuschauern, die Atmosphäre des historischen Kampfes nicht nur zu sehen, sondern auch zu spüren. Die beteiligten Darsteller stellten das Gefecht zwischen den französischen Soldaten des Korps von Marschall Nicolas Jean-de-Dieu Soult und den dramatischen Kampf der zahlenmäßig überlegenen russischen und preußischen Truppen bei der Überquerung des Flusses Alle nach.

Das Gefecht machte die kleine Stadt bekannt
Die Kriegsführung der napoleonischen Zeit machte die kleine Stadt Bergfriede berühmt. Die Schlacht bei Allenstein, auch bekannt als die Schlacht bei Jonkendorf oder die Schlacht von Bergfriede, war eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen den Armeen des französischen Kaiser- und des russischen Zarenreiches, die am 3. Februar 1807 in der Gegend der Dörfer Göttkendorf, Jonkendorf, Mondtken und Bergfriede bei Allenstein ausgetragen wurde.

Die Schlacht fand gut fünf Jahre vor dem Russlandfeldzug von Napoleon Bonaparte statt, als 1807 auf dem Gebiet Ostpreußens im Rahmen des Vierten Koalitionskrieges gekämpft wurde. Die Schlacht bei Allenstein endete mit einem französischen Sieg. Sie ermöglichte es Napoleon, den Weg nach Norden freizumachen und die Russen zu verfolgen. Einige Tage später kam es bei Preußisch Eylau zu einer Entscheidungsschlacht gegen die russisch-preußische Armee, die bei schweren Verlusten auf beiden Seiten zu keinem eindeutigen Ergebnis führte.

Das Napoleonische Picknick ist eine Initiative zur Förderung des sogenannten Napoleonischen Pfades, der auf den Spuren des Kampfes zwischen der französischen Armee und den Truppen der russisch-preußischen Koalition führt. Das Picknick in Bergfriede, das seit 2018 veranstaltet wird, ist nicht nur eine Gelegenheit, die Geschichte zu feiern, sondern auch ein Moment der Begegnung für Geschichtsliebhaber und Regionalkenner. Gegen 13 Uhr begann auf einer malerischen Wiese zwischen einer historischen Baumallee die Nachstellung. Das Dröhnen der Gewehrschüsse und das großartige Spiel der Darsteller brachten den zahlreichen Zuschauern näher, wie die Schlacht von Bergfriede im frühen 19. Jahrhundert ausgesehen haben könnte.

Napoleonischer Pfad führt durch malerische Dörfer
Nach der Gefechtsnachstellung hatten die Teilnehmer und Zuschauer noch die Gelegenheit, den Nachmittag mit Würstchen am Lagerfeuer sowie Kaffee und Tee zu genießen. Die Schauspieler demonstrierten außerdem Exerzierübungen, Uniformen und Waffen. Jeder konnte sich die Requisiten der damaligen Zeit aus der Nähe ansehen.

Der Napoleonische Pfad, der durch die malerischen Dörfer des Ermlands führt, ist nicht nur ein Zeugnis historischer Kämpfe, sondern auch eine Einladung, die lokale Geschichte und Kultur zu entdecken. Das Napoleonische Picknick in Bergfriede ist eine Veranstaltung, die Tradition mit Gegenwart, Bildung mit Unterhaltung verbindet und Geschichtsliebhaber sowie Familien auf der Suche nach einem unvergesslichen Erlebnis anlockt. Das Unterfangen soll die Stadt Allenstein und die Gemeinde Diwitten sowie den Napoleonischen Pfad im südlichen Ostpreußen und den Pfad des sogenannten Heiligen Ermlands als wichtige touristische Angebote der Region fördern.


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