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Die heuchlerische Kritik des Präsidenten an der Israelpolitik Abu Dhabis stößt selbst im Orient bitter auf
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat von den osmanischen Sultanen die Fähigkeit geerbt, diplomatische Wende- und Drahtseilakte hintereinander hinzulegen, ohne rot zu werden. Jahrhundertelang perfektionierte das Osmanische Reich die politische Kunst, zeitgleich auf den Seiten widerstreitender Mächte zu stehen. So stellten sich die Sultane oft mit Frankreich und England gegen Deutschland, und manchmal waren die Sultane gleichzeitig mit Deutschland gegen Frankreich und England.
So hatten beispielweise die jungtürkischen Führer des Osmanischen Reiches noch bis kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges ein Bündnis mit Frankreich und England unterhalten, bevor sie dann nach drei Monaten Krieg aus taktischen Gründen auf die Seite des Deutschen Reiches und Österreich-Ungarns wechselten, wobei sie im Mai 1918 im Kaukasus auch die Waffen gegen den Verbündeten Deutschland erhoben.
Dieselbe Politik wird nun von Erdoğan verfolgt, der bei den Arabern den Eindruck erwecken will, auf der palästinensischen Seite zu stehen, während er die vielschichtigen Beziehungen zu Israel aufrechterhält. In ähnlicher Weise ist die Türkei NATO-Mitglied, während sie Raketen von Russland kauft und das NATO-Mitglied Griechenland mit Krieg bedroht. Die Türkei möchte Mitglied der EU werden, erkennt aber das EU-Mitglied Zypern als Staat nicht an. Erstaunlicherweise inszeniert sich Erdoğan gleichzeitig als enger Freund des US-Präsidenten Donald Trump und des russischen Präsidenten Wladimir Putin, je nach Bedarf.
Dieses widersprüchliche und unehrliche Verhalten der Türkei, das sich Europa und die NATO seit vielen Jahren gefallen lassen, ist nun allerdings in der arabischen und islamischen Welt anlässlich der Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) entlarvt worden und bitter aufgestoßen.
Erdoğan drohte den Emiraten am 14. August, die diplomatischen Beziehungen abzubrechen und den türkischen Botschafter aus Abu Dhabi zurückzurufen, während sein eigener Staat normale Beziehungen zu Israel pflegt, wo er auch eine Botschaft unterhält. Viele Araber erinnerten Erdoğan daran, dass die Türkei das erste mehrheitlich muslimische Land war, das Israel anerkannt hat. Sie erinnern ihn auch an seinen offiziellen Besuch in Israel im Jahr 2005 und an die jahrzehntelange militärische, strategische und diplomatische Zusammenarbeit zwischen der Türkei und Israel.
Doppelmoral und Doppelzüngigkeit
„Erdoğan ist der offizielle Sponsor der terroristischen Gruppen in der Region. Er benutzt diese Gruppen, um die arabischen Länder, darunter Syrien, Irak, Libyen und Ägypten, zu destabilisieren ... Es scheint, dass Erdoğan an einer Schizophrenie leidet, die selbst seine Anhänger überrascht und verwirrt“, schrieb zum Beispiel der ägyptische Journalist Adel al-Sanhoury am 21. August.
Der jordanische Schriftsteller Noura al-Moteari fragte: „Hat Erdoğan eine Geisteskrankheit und eine doppelte Persönlichkeit, oder weiß er sicher, dass seine Anhänger aus dem unterdrückten türkischen Volk und der Muslimbruderschaft ihm in blinder Loyalität folgen und nicht über das Ende ihrer Nasenspitze hinaussehen? Wie droht Erdoğan, seinen Botschafter wegen des historischen Friedensabkommens mit Israel aus Abu Dhabi abzuziehen, während die israelische Botschaft in der Türkei aktiv ist?“
Der saudische politische Aktivist Monther al-Sheikh Mubarak schrieb: „Ich bin sicher, Erdoğan braucht einen Psychiater. Es wurde berichtet, dass die Türkei Israel dienen wird, indem sie Israelis in die VAE transportiert, zu einer Zeit, in der Erdoğan sich gegen eine Normalisierung (mit Israel) ausspricht. Es gibt keine Heilung für Dummheit.“
Die saudische Zeitung „Okaz“ schrieb in einem Leitartikel: „Erdoğans Regime lässt keine Gelegenheit aus, in der Palästinenserfrage zu handeln und alle zu täuschen. Erdoğans Heuchelei versucht die arabische und islamische öffentliche Meinung einzulullen, sein Regime spielt mit den Gefühlen der Muslime.“
Die heftigen Reaktionen vieler Araber auf Erdoğans Drohung sind ein Zeichen dafür, dass sie verstehen, dass er ein hinterhältiger Opportunist ist, der die arabische und muslimische Karte ausspielt, um ein islamisches Kalifat unter seiner Herrschaft wiederzubeleben. Nach der breiteren arabischen Reaktion auf die Drohung zu urteilen, wird der türkische Möchtegern-Kalif in den arabischen Ländern, die einstmals zum Osmanischen Reich gehört haben, nicht als Führer, sondern eher als verrückter Demagoge und Förderer des Terrorismus wahrgenommen.
Siegfried Hermann am 22.09.20, 10:03 Uhr
Erdogan führt doch, wie die PAZ sehr treffend schreibt, nur die Tradition der jahrhundertelangen Osmanischen Außenpolitik (und des Koran (!)) einfach fort.
Das einfache Deutsche Volk hat dies besser erkannt, durch leidliche Erfahrung, als unsere islam-hörigen Elitepolitiker. Es heißt nicht ohne Grund: "Ich komm mir vor wie auf einen orientalischen Teppichbasar... ....einen Türken bauen.." Womit die skrupellose Schlitzohrigkeit, Übervorteilung und schlicht Betrugsabsichten gemeint sind.
btw Putin-Trump
Da ist Erdogan zu Kreuze gekrochen, weil die beiden reichlich genug von diesen türkischen Eskapaden hatten. Der eine drohte mit Abzug der Kapital-Investitionen in Multi-Mrd-Höhe und Boykot.t Der andere mit Lieferstopp der neusten Abwehr-Raketensysteme und ausbleiben der russischen Touristenströme, die ebenfalls Mrd. im Land lassen.
Könnte eine
+souveräne+ Deutsche Regierung unter, sagen wir Höcke-Kabinett, auch machen. Abzug der dt. Investitionen, Embargo türk. Waren, Ausbleiben der Deutschen Touristen, Rückführung aller Türken aus Deutschland und anfangen knallhart das durch-zuziehen.
Ich brauche kein Prophet zu sein, um zu sehen, dass Erdogan sofort mit seinen persönlichen Präsidenten-Flieger nach Berlin kommt, Höcke die Füsse bis zum Abwinken küsst...
Danach könnt man wie Helmut Schmidt die bilateralen Beziehungen beschrieb auf eine vernünftige Eben zurück führen.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit Ja!
Bevölkerungsüberschüsse ist jedes Land selber zuständig.
sitra achra am 21.09.20, 11:13 Uhr
Erdowahn ist ein erklärter Antisemit und unterstützt den DAECH, wo er nur kann. Abscheulich!
Michael Holz am 21.09.20, 09:44 Uhr
Was Kemal Ata Türk aufgebaut hat, vernichtet dieser Mann wieder. Aber er ist in seinem Größenwahn nicht die einzige Person mit dieser Krankheit. Fünfzig Jahre Negativauswahl in Westeuropa lassen den Herrscher des Neuen Osmanischen Reichs nicht allein erscheinen. Ich möchte keine Namen nennen, aber wenn ich die "Familienbilder" aus Brüssel oder Berlin sehe, erscheinen mir recht viele "Hauptdarsteller" auf der politischen Bühne. Jeder will ein Star sein. Ein schreckliches Volk!