06.11.2024

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Im Alten Ratssaal: Pommern und Ostpreußen begingen ihre Patenschaftsjubiläen
Foto: Brigitte StrammIm Alten Ratssaal: Pommern und Ostpreußen begingen ihre Patenschaftsjubiläen

Jubiläen

Gekommen um zu bleiben

Pommern und Ostpreußen in Neumünster – Zwei Patenschaftsjubiläen wurden feierlich begangen

Brigitte Stramm
06.11.2024

Die Stadt Neumünster hatte eingeladen, es galt zwei Patenschaftsjubiläen zu feiern: 75 Jahre Pommersche Landsmannschaft, Stadtgruppe Neumünster, und 70 Jahre Patenschaft mit der ostpreußischen Kreisgemeinschaft Lötzen. Die Feier fand im historischen Ratssaal im Alten Rathaus Neumünster am 18. Oktober statt.

Zu diesen Anlässen kamen Stadtpräsidentin Anna-Katharina Schättiger, Oberbürgermeister Tobias Bergmann und die Beauftragte für Städtepartnerschaften, Claudia Diekneite, zusammen und verbrachten einen anregenden Nachmittag mit vielen Vertretern aus Pommern und Ostpreußen. Die Veranstaltung begann mit einem kurzen Grußwort von Claudia Diekneite, die auch die Moderatorin der Veranstaltung war, in dem sie sich mit großem Lob an die Anwesenden richtete. Diese hätten es geschafft, sich in der Stadt zu integrieren. Dies sei nicht einfach gewesen, denn es hatte viele Aufgaben gegeben, die nur schwer zu bewältigen waren. Das Bestreben war, zwar Bräuche und Traditionen der Heimat zu bewahren, aber auch gleichzeitig, die Gewohnheiten, Bräuche und Traditionen in der neuen Heimat anzunehmen.

Offiziell eröffnet wurde die Veranstaltung von Stadtpräsidentin Schättiger. Mit einem Blick in die 1950er Jahre sprach sie von der Ankunft der Geflüchteten in Neumünster und der ersten schweren Zeit, die damit verbunden war. Dass bereits damals die Charta der Heimatvertriebenen unterschrieben wurde, sei bewundernswert gewesen. Ein besonderer Fokus ihrer Rede lag auf dem Begriff der Heimat. Heimat sei zum einen der Geburtsort einer Person und zum anderen der Ort, an dem man lebt. Auch Schättiger lobte am Ende ihrer Rede die Anwesenden, denn diese und ihre Familien seien ein „Musterbeispiel für Integration“.

Danach folgten eine Andacht von Pastor Wolfgang Miether aus der Vicelin-Kirchengemeinde und eine muntere Rede von Oberbürgermeister Tobias Bergmann, der familiäre Wurzeln in Gumbinnen hat. Petra-Kathrin Karpowski, stellvertretende Vorsitzende der Kreisgemeinschaft Lötzen, vertrat den erkrankten Kreisvertreter Dieter Arno Milewski und trug dessen vorbereitete Rede vor. Das Grußwort für die Landsmannschaft Ostpreußen sprach Brigitte Stramm, Mitglied im Bundesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußen. Sie betonte, wie wichtig es ist, das kulturelle und historische Erbe zu bewahren. Der Beitrag von Rolf Dreier, 2. Vorsitzender der Pommerschen Landsmannschaft Schleswig-Holstein, war ein emotionales Gedicht. Willi Treetzen, seit 20 Jahren Vorsitzender der Ortsgruppe Neumünster, ließ in seinem interessanten Vortrag die Geschichte der Pommern in Neumünster und Umgebung Revue passieren. 1949 gehörten circa 1500 Mitglieder zur Stadtgruppe Neumünster. Inzwischen kräftig geschrumpft, gibt es nach wie vor Veranstaltungen, Gedenktage und jahreszeitliche Feste, ganz im Sinne der pommerschen Tradition.

Hingewiesen wurde auf die aktuelle Ausstellung „Pommern – vertrieben und vergessen“ im Rathaus. Bekräftigt wurde: „Für uns Neumünsteraner Pommern gilt: nach Neumünster gekommen und geblieben.“ Das galt besonders für die pommerschen Weber und Tuchmacher, die bereits 1927 den pommerschen Verein in Neumünster gründeten und durch die gestickte prunkvolle Pommernfahne, die 1933 feierlich geweiht wurde und die auch jetzt den Raum zierte, die Verbindung bekräftigten. Einen Gastvortrag hielt Dr. Schlemminger vom Salzburger Verein.

Bei einem Imbiss wurden nette Gespräche geführt, so klang ein sehr schöner Nachmittag aus. Selbstverständlich wurden das Pommernlied und das Ostpreußenlied gesungen und am Ende der Veranstaltung auf Anregung der Stadtpräsidentin das Schleswig-Holstein-Lied angestimmt. Da bleibt der Wunsch auf weitere fruchtbare Jahre der Patenschaften.


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