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Südostpreußen

Groß angelegte Impfkampagne

Woiwode Artur Chojecki will bald zur Normalität zurückkehren. Sorge um ausreichende Versorgung mit Vakzinen

Dawid Kazanski
04.05.2021

Bis heute wurden in der Republik Polen über zehn Millionen Impfstoffdosen gegen COVID-19 verabreicht. In Flughäfen, Sporthallen und Schulen werden im südlichen Ostpreußen zurzeit verstärkt Impfzentren eingerichtet. Zunächst gab es Pilotzentren in jeder Woiwodschaft. Nun soll es bald Hunderte solcher Punkte geben. Durch die neuen Impfzentren soll die Impfung gegen Corona landesweit wesentlich beschleunigt werden.

Bei den neuen Impfzentren handelt es sich um riesige Flächen, die komplett dem Impfprogramm gewidmet sein sollen. Die Standorte für die Zentren wurden auf der kommunalen Ebene vorgeschlagen, die endgültige Entscheidung wurde jedoch von der Regierung getroffen, damit alle nach einheitlichen Standards geschaffen werden.

Die ersten Impfzentren wurden am 19. und 20. April im Rahmen des Pilotprojekts freigegeben. Das erste derartige Zentrum in Südostpreußen wurde in Osterode feierlich eröffnet. „Unsere Priorität ist es, so viele Menschen wie möglich in kurzer Zeit impfen zu lassen, damit wir zur Normalität zurückkehren können. Wir gehen davon aus, dass wir im Stande sind, bis Ende August alle Impfwilligen zu impfen“, teilte der Woiwode von Ermland und Masuren, Artur Chojecki, während der Eröffnungsveranstaltung mit.

Die Zahl der Massenimpfstellen soll landesweit 470 erreichen. Die neuen Impfzentren sollen sich nach Angaben der Regierungsvertreter durch hohe Effizienz auszeichnen. Es ist beabsichtigt, dass in Städten mit bis zu 50.000 Einwohnern täglich mindestens 200 Impfungen stattfinden. In größeren Städten über 50.000 Einwohner müssten mindestens 500 Impfungen pro Tag verabreicht werden, sagte Michał Dworczyk, der im Auftrag der Regierung für das Impfprogramm verantwortlich ist. Ergänzt werden soll das gesamte System durch sogenannte Drive-Thru-Punkte, an denen man sich impfen lassen kann, ohne aus dem Auto auszusteigen.

Impfen auch in Unternehmen

Im Rahmen des nationalen Impfprogramms dürfen auch Arbeitgeber ihren Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, sich impfen zu lassen. Dies gilt für große Konzerne und Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern. Die betrieblichen Impfaktionen sollen im Mai beginnen und vom Arbeitgeber organisiert werden. Der Möbelfabrikant Jan Szynaka aus Löbau in Westpreußen erklärt zum Beispiel, dass er in seinen Fabriken sogar 4000 Menschen in einer Woche impfen lassen könne. Wie das Gesundheitsministerium versprach, wird jeder Erwachsene bis Mitte Mai eine elektronische Einladung erhalten, mit der er sich für die Impfung anmelden kann. So viel zur Theorie.

Das Tempo des groß angelegten Impfvorhabens hängt jedoch grundsätzlich von der Versorgung mit Vakzinpräparaten ab. Trotz der Tatsache, dass Ministerpräsident Mateusz Morawiecki ankündigte, dass Polen bis Juni allein 4,2 Millionen Dosen des Impfstoffs von Pfizer erhalten soll, sind viele lokale Politiker nicht so optimistisch und befürchten einen Mangel an ausreichenden Vorbereitungen sowie die Ineffizienz des Systems.

So wurde beispielsweise in Allenstein eine Turnhalle, die zum Sportkomplex in der Mariengasse gehört, an die Bedürfnisse eines Impfzentrums angepasst. Der wichtigste Teil der Maßnahmen, die mit der Vorbereitung der Impfstelle und der Einstellung von qualifiziertem Personal verbunden sind, ist bereits erledigt. Das Stadtkrankenhaus ist für den Impfstützpunkt verantwortlich. Laut den Vertretern der Einrichtung werden dort jeden Tag etwa 60 Menschen pro Stunde geimpft, was 3600 Menschen pro Woche bedeutet. Das Impfzentrum wird sechs Tage in der Woche zehn Stunden am Tag geöffnet bleiben. „Wir könnten die Aktion an dieser Stelle jederzeit starten, aber nach meinen Informationen gibt es einen Mangel an Impfstoffen“, sagte der Stadtpräsident Piotr Grzymowicz. Gegenüber Lokalmedien fügte er hinzu: „Eine ähnliche Situation herrscht auch in anderen Städten, in denen solche Punkte geschaffen werden. Das beunruhigt mich sehr, denn die Verschiebung des Beginns der groß angelegten Impfungen bedeutet die Gefahr weiterer Erkrankungen.“

In Allenstein entstehen zwei allgemeine Impfzentren. Das zweite wird in der Fachklinik an der Dworcowa-Straße untergebracht.


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