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Wie die etablierten Parteien der AfD zum Triumph verhelfen könnten
Kaum zu fassen, dass der wohl reichste Mann der Welt sich in die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen einmischt. Die finden am kommenden Sonntag statt, und 13,7 Millionen Wähler dürfen über die Zusammensetzung der Stadträte und Kreistage, über ihre Bürgermeister und Landräte in den kommenden fünf Jahren entscheiden.
Und gerade vor dieser Wahl, die den Lauf der Weltgeschichte vermutlich nicht nachhaltig beeinflussen wird, funkt Elon Musk auf seinem globalen Netzwerk „X“, mit der Nachricht dazwischen: „Either Germany votes AfD or it is the end of Germany.“ Zu Deutsch: Wählt AfD oder Deutschland geht unter! Eine steile Ansage des einstigen Trump-Freundes, der offenkundig immer noch angetan ist von seinem Interview mit AfD-Chefin Alice Weidel Anfang dieses Jahres. Aber zur AfD später noch ...
Das größte deutsche Bundesland hatte über Jahrzehnte eine politisch stabile Architektur – man wählte rot oder schwarz, je nachdem, wo man lebte. Im roten Revier, der viel beschworenen „Herzkammer der Sozialdemokratie“, gewann die frühere Arbeiterpartei ihre Urnengänge in Dortmund, Essen, Bottrop und Gelsenkirchen locker mit absoluten Mehrheiten, auch wenn sie ein paar rote Turnschuhe als Kandidaten aufgestellt hätte. Heute kämpft der Direktkandidat Serdar Yüksel mit Schweiß auf der Stirn darum, seinen Wahlkreis Bochum I doch noch zu halten.
Auf der anderen Seite die „Schwarzen“, die hier einst tief in den katholischen Milieus im Rheinland, im Münster- und im Sauerland verwurzelt waren. Und natürlich in Paderborn – auch da hätte man einen schwarzen Schuh aufstellen können, und die Leute hätten der CDU zur Mehrheit verholfen.
Aber die Dinge verändern sich, nicht revolutionär, sondern schleichend. Die Paderborner haben Glück mit ihrem Bundestagsabgeordneten, der ein bundesweit bekanntes Gesicht ist und Carsten Linnemann heißt. Umtriebig, smart, meinungsstark, katholisch – die alte CDU, aber in modern. Bisher hat er bei jeder Wahl seinen Wahlkreis direkt gewonnen, früher mit knapp 60, heute mit knapp 50 Prozent.
Und Gelsenkirchen? Die rote Arbeiterstadt in der Herzkammer der Sozialdemokratie? Bei der Bundestagswahl im Februar holte die AfD hier die meisten Zweitstimmen. Die Rechten pflücken hier die Wähler wie reifes Obst vom Baum – Arbeiter, Arbeitslose, Verlierer des Strukturwandels. Hier, wo die steigende Armut überall sichtbar ist – nicht nur um Duisburgs „Graue Riesen“ genannte Sozialsilos herum. Auch in den Roma-Straßenzügen im Dortmunder Norden, wo man alte Fernseher, vollgemachte Windeln und gebrauchte Spritzen einfach aus dem Fenster auf den Gehweg schmeißt.
Das ist nicht mehr „mein Revier“
Die große Verliererpartei ist die einstige Gewinnerpartei namens SPD. Ihre früheren Stammmilieus, die kleinen Leute, die durch ehrliche und harte Arbeit aufsteigen und sich ein eigenes kleines Häuschen leisten konnten, die gibt es kaum noch. Und wo es sie gibt, wählen sie ganz sicher nicht mehr diese SPD. Sie wählen CDU, wenn es ihnen noch gut geht, und AfD, wenn sie sehen, wie Mitbürger ohne zu arbeiten oder mit Schwarzarbeit und Bürgergeld bestens zurechtkommen.
Und wenn sie unsere Neubürger aus allen Teilen der Welt jeden Tag erleben, von denen viele keinen Handschlag rühren und trotzdem ihren Lebensunterhalt bezahlt bekommen – von denen, die einem Beruf nachgehen, Steuern und Sozialabgaben zahlen. Die 20-Jährigen, die mit schicken Karren durch die Straßen kreuzen, Fenster runter, laute arabische Rap-Musik aufgedreht. Nein, das ist nicht mehr ihr Deutschland, auch wenn sie selbst vor Jahrzehnten aus der Türkei, Polen oder Jugoslawien gekommen sind, um hier „im Revier“ ihr Glück zu finden.
Auch die Grünen sind in NRW im freien Fall, immerhin dürfen sie in der Landesregierung Teil der „Kuschelkoalition“ mit der CDU von Hendrik Wüst sein. Sie wissen schon, dem mit dem Schwiegersohn-Image, der immer so dreinschaut, als sei er hauptsächlich darum bemüht, bloß keine Fehler zu machen auf dem Weg zu seinem großen Ziel in Berlin.
Die Grünen sind immer noch eine Kraft in den Universitätsstädten. Da, wo man völlig ungerührt fröhlich vor sich hingendert, mit der Regenbogenfahne beim CSD durch die Straßen tanzt (selbst, wenn man in der CDU ist) und hitzige Debatten über Radwege im Stadtrat führt. Hier gewinnen auch die Nachlassverwalter der SED und die urbane Volt-Partei wieder an Zustimmung, wo die Grünen verlieren.
Doch das alles beherrschende Thema ist die Migration. Es geht um überfüllte Asylunterkünfte, um kriminelle Clans aus Arabien, um Sozialhilfebetrug und um immer häufigere Messerangriffe. Jedenfalls bei den Bürgern.
Und wie reagieren die Parteien darauf, die all diese Missstände verursacht haben? Richtig, mit einem „Fairnessabkommen“ wie gerade in Köln, wo CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke, Volt und Die Partei formell beschlossen haben, im Wahlkampf und überhaupt nur positiv über Ausländer und Asylsucher zu sprechen.
Verdreifachung wird erwartet
Die AfD wurde nicht gefragt, ob sie auch unterschreiben will. Hätte sie auch nicht gemacht. Die zur Schau gestellte Ignoranz, sich den wirklich echten Problemen zu stellen, all das ist wie ein Konjunkturprogramm für die ungeliebte Konkurrenz von rechts, denen die Zunft der Demoskopen aktuell eine Verdreifachung ihrer Stimmenanteile im Vergleich zur vorherigen Kommunalwahl vorhersagen.
Und dann war da ja noch die Sache mit den angeblich so überraschenden Todesfällen unter AfD-Kandidaten, die bundesweite mediale Beachtung fand. Alles heiße Luft, wie wir heute wissen. Denn, Überraschung: Auch Kandidaten anderer Parteien sterben mal. Insgesamt 16 Kandidaten verschiedener Parteien sind während des NRW-Kommunalwahlkampfes gestorben – sieben von der AfD. Verhältnismäßig hoch, aber auch kein Grund, sich um den Bestand der freiheitlich-demokratischen Grundordnung Sorgen machen zu müssen.
Gregor Scharf am 10.09.25, 08:33 Uhr
Sie beschreiben exakt die Zustände, die Millionen Pendler Woche für Woche, Jahr für Jahr so erleben mussten, während ihrer beruflichen Tätigkeiten in den westlichen Bundesländern. Das sind die Zustände, die wir nicht haben wollen, niemals dulden und dagegen ankämpfen bis zum letzten Atemzug. Wir sind Ostdeutschland und die Menschen im Westteil sollten von uns lernen, mutig und entschlossen die überfällige, politische und gesellschaftliche Veränderung herbeizuführen. Es ist wie nach einem Diktat oder einer Mathearbeit. Vor Abgabe alles noch einmal durchsehen und korrigieren. Es kann nur besser werden.
Grüsse auch an die etablierten, ehemaligen Gastarbeiterfamilien, denn die Verschlechterung der Lebensverhältnisse wird uns alle vereinen.
Christian Benthe am 10.09.25, 07:55 Uhr
Das "Fairnessabkommen" ist, schon in seiner Begriffswahl, ein Ausweis für die große Lüge, die im Land schon lange herumgeistert. Wenn man, mit offizieller Ansage, sich selbst ein Tabu verordnet, während die katastrophalen Folgen der Migration jedem Bürger vor den Füßen liegen, schießt man ein veritables Eigentor. Die Alternative wird sich bedanken. Wer nicht ganz verblendet ist, wird diese abgewirtschaftete politische Elite - zumindest - nicht wählen. Ich bin im Mai, für ein Konzert in Bonn, mit dem Zug durch den Pott gefahren. Ich war entsetzt über all die negativen Eindrücke. Ich erspare dem Leser Details. Die normative Kraft des Faktischen wird Wahl-Überraschungen zeitigen, die diesen elitären Herrschaften den Angstschweiß ins Gesicht treiben wird. Das steht jetzt schon fest. Viel Vergnügen.