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Unter dem Kopf des Greifen: Das Multinationale Korps Nord-Ost begeht das 25. Jubiläum
Am 26. September ist es soweit. Das in Stettin stationierte und unter dem Befehl des Generalleutnants Jürgen-Joachim von Sandrart (seit 2021) stehende Multinationale Korps Nord-Ost feiert ein Vierteljahrhundert seines Bestehens mit einem sogenannten Military Picnic an der Hakenterrasse in Stettin.
Zwischen 13 und 15 Uhr laden die Gastgeber zu einem Militärzeremoniell mit den Soldaten und Gästen, einer Waffenschau, dem Besuch von Marineschiffen sowie einem herzhaften Essen ein. Abgerundet wird das Festprogramm durch Ansprachen, die auch auf die Geschichte des Korps eingehen.
Rückschau: 1999 traten Ungarn, Tschechien und Polen dem Nordatlantikpakt (NATO) bei. Schon zuvor – am 16. April 1998 – hatten Dänemark, Deutschland und Polen die Aufstellung eines gemeinsamen multinationalen Korps vereinbart und am 5. September 1998 in Stettin eine entsprechende Vereinbarung mit Grundlagen dazu unterzeichnet.
Da für die Bildung des neuen Korps das seit 1953 bestehende deutsch-dänische Korps „Landjut“ nun um die polnischen Kräfte erweitert wurde, war das so neu entstandene Korps bereits Ende 2000 einsatzbereit – und innerhalb der NATO 2005 einsatzfähig.
Getreu dem eigenen Motto „Heute bereit – vorbereitet für morgen – fit für die Zukunft“ hat sich das Korps stark gewandelt. War die Gründung noch durch ein starkes Symbol der Integration ehemaliger Mitgliedsländer des Warschauer Vertrages beziehungsweise Warschauer Pakts bestimmt, so hat das Korps als eines der wenigen NATO-Einheiten auf dem Gebiet des ehemaligen Verteidigungsbündnisses im Zuge der Krise und des gegenwärtigen Krieges in der Ukraine eine stetige Verstärkung der Kräfte und einen weiteren Ausbau erfahren, um die Präsenz der NATO und das geänderte Verhältnis zu Russland zu unterstreichen.
Wirkungskreis bis ins Baltikum
Um in hoher Bereitschaft zu bleiben und seine Einsatzfähigkeit zu stärken, nimmt das Korps regelmäßig an NATO- und anderen multinationalen Übungen teil, die im gesamten Ostseeraum – dem regionalen Zuständigkeitsbereich – durchgeführt werden. Das ist, wie Generalleutnant Manfred Hoffmann als kommandierender General (2015 bis 2018) einmal feststellte, einmalig innerhalb der NATO.
Der Wirkungskreis des Korps reicht östlich über die Multinationale Division Nordost in Elbing bis in das Baltikum. Zu den Aufgaben des Korps zählen aber neben der Verteidigung auch friedenserhaltende Maßnahmen und der Katastrophenschutz.