26.04.2024

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Der Wochenrückblick

„Ich war das gar nicht!“

Warum vor „Ekel Alfred“ gewarnt werden muss, und wofür Angela Merkel ausgezeichnet wird

Hans Heckel
08.04.2023

Die ARD sendet die Kultserie „Ein Herz und eine Seele“ künftig mit einem „Warnhinweis“, dass sich der Zuschauer auf Fälle von Sexismus und Diskriminierung gefasst machen müsse. Damit uns nicht vor Schreck und Scham die Tasse aus der Hand rutscht, wenn Hauptfigur „Ekel Alfred“ seine Frau Else als „dusselige Kuh“ abkanzelt.

Das mit dem Hinweis wurde höchste Zeit. Nur verstehen wir nicht recht, warum man uns ausgerechnet vor Sexismus und Diskriminierung schützen soll. Ein anderer Warnhinweis hätte weit höhere Priorität verdient. Er müsste lauten: „Vorsicht! In dieser Sendung kommt es zur gänzlich ungewollten Enthüllung von Wahrheiten, die Sie verunsichern könnten.“

Um das „Ekel“ Alfred Tetzlaff, der natürlich ein „Rechter“ ist, als besonders bescheuert hinzustellen, lässt ihn Drehbuchautor Wolfgang Menge ständig mutmaßen, dass bei Umtrieben der bundesdeutschen Linken „der Osten“, also das SED-Regime, die Fäden zieht. Ha, ha! So ein reaktionärer Quatschkopf, mochten sich die linken Zuschauer der frühen 70er Jahre beölen. Mittlerweile wissen wir, dass wir damals mit Willy Brandt einen SPD-Kanzler hatten, dessen Rettung vor einem Misstrauensvotum 1972 in der Tat von Ost-Berlin gekauft war und dessen engster Mitarbeiter bei Markus Wolfs Stasi-Abteilung auf der Mitarbeiterliste stand – Sie erinnern sich an Günter Guillaume?

Alfred Tetzlaff wusste schon Bescheid, als wir alle noch im Dunkeln tappten. Die Pointe: Nicht einmal sein eigener Drehbuchautor ahnte etwas! Ja, Geschichte kann so bösartig sein, dass wir einen entsprechenden Warnhinweis für unerlässlich halten.

Einen Warnhinweis würde Peter Harzheimer vermutlich gern über so manches Freibad im Sommer hängen. In den Hitzemonaten des vergangenen Jahres kam es (nicht nur) in Berliner Bädern zu heftigen Gewaltausbrüchen, zu regelrechten Massenkrawallen. So übel ging es her, dass sich die Sicherheitsleute einmal in den Bademeisterturm flüchten mussten. Dass Harzheimer vor solchen Freibädern warnt, ist bemerkenswert – bei dem Mann handelt es sich nämlich um den Präsidenten des Bundesverbandes deutscher Schwimmmeister – Deutschlands obersten Bademeister gewissermaßen.

Die Tumulte waren ein sperriges Thema, weil sogar Innenministerin Nancy Faeser zugeben musste, dass die Gewalt vor allem von jungen Männern aus dem „migrantischen Milieu“ ausging. Wobei „vor allem“ bereits nach Themenschminke riecht, denn auf den unvermeidlichen Amateurvideos sind eigentlich ausschließlich Leute aus dem besagten „Milieu“ zu erkennen.

Also kein Vorgang, über den Faeser und andere Angehörige der tonangebenden Schicht in diesem Land gerne spricht. Es sei denn, man (er)findet einen politisch korrekten Auslöser für die Exzesse, der das „Migrantische“ aus dem Blickfeld schiebt. Die WDR-Sendung „Planet Wissen“ hat den eigentlich Schuldigen gefunden: Es ist der Klimawandel, der die Gewalt zum Kochen bringt. Weil es nämlich immer heißer werde, würden auch die jungen Leute immer aggressiver.

Wenn das so ist, müssten die Übergriffe dann nicht hauptsächlich von der germanischen Eingeborenen-Jugend ausgehen, die mit hohen Temperaturen im Schnitt schlechter zurechtkommen dürften als die Altersgenossen mit den Wurzeln im viel wärmeren Orient? Und müssten sich an den allsommerlich siedend heißen Stränden Spaniens, Italiens oder Griechenlands nicht regelrechte Massaker zutragen, wenn schon in Berlin die Stimmung überkocht? Wie hieß die Sendung noch gleich? „Planet Wissen“. Da sollte man etwas Passenderes finden.

Die Ehrung der Nebelwand

Ein nicht unerheblicher Teil jener hitzeempfindlichen Jungmänner aus dem Orient fand bekanntlich unter Kanzlerin Angela Merkel freien Eintritt in unser Land. Für diese und weitere große Leistungen wird die Ex-Regierungschefin mit dem höchsten Orden der Republik dekoriert, den bislang nur Konrad Adenauer und Helmut Kohl verliehen bekommen haben. Dabei fällt uns auf, wie wenig man sonst noch von oder über diese Kanzlerin hört. Die hat immerhin 16 Jahre lang regiert, spielt aber praktisch schon unmittelbar seit dem Ende ihrer Regentschaft nahezu keine Rolle mehr in den deutschen Debatten. Wie kann das angehen?

Nun, nicht erst in der Rückschau erscheint Kanzlerin Merkel wie eine große, wabernde Nebelbank. Nie bezog sie wirklich Position, und wenn doch, dann auch nur durch die Hintertür. Dann verkaufte sie ihre Meinung eben als „alternativlos“. Ein glänzender Trick: Nicht nur, dass sie damit jede Diskussion, jede Abweichung ersticken konnte. Die entscheidende Botschaft lautete: „Ich war das gar nicht. Das kam alles ganz von alleine so, weil es – alternativlos eben – gar nicht anders kommen konnte. Also kann ich nicht die Schuld tragen an dem, was schieflief in meiner Regierungszeit.“

Das war Merkel immer das Wichtigste: An nichts schuld sein, für nichts die Verantwortung übernehmen. Und dafür bekommt sie den höchsten Orden der Bundesrepublik Deutschland.

„Nichts verantworten“ heißt in der Politik allerdings keineswegs „nichts bewirken“. Die Ära Merkel hat Spuren hinterlassen, und was für welche! Es findet sich eigentlich kein Sektor, auf dem Deutschland seit 2005 nicht zurückgefallen wäre im internationalen Vergleich. Die Nachfolgeregierung versucht, diesen zähen Niedergang dadurch zu toppen, dass sie ihn zu einem rasanten Absturz beschleunigt.

Das Problem in der Demokratie besteht indes im Wähler, der so einen Absturz viel deutlicher zu spüren bekommt als den gemächlichen Niedergang, was ihm die Laune verderben könnte. Und jetzt?

Na klar: Geld ausgeben, was das Zeug hält, um die gruseligen Folgen einer grauseligen Politik „sozial abzufedern“. Da gibt es allerdings ein Problem. Konnte sich der Staat bis vor Kurzem wegen der Nullzinsen quasi umsonst verschulden, muss er ab sofort richtig was hinlegen für seine Defizite. 2021 zahlte der Bund nur vier Milliarden Euro für die Staatsanleihen, mit denen er sich verschuldet hatte. Dieses Jahr wird es schon das Zehnfache sein, und danach wird es nicht besser. Irgendwann geht alles, was irgendwie lockerzumachen ist im Bundesetat, für den Schuldendienst drauf. Und dann?

Was soll's: „Es ist ja nur Geld“, wie unser Wirtschaftsminister zu sagen pflegt. Aus Habecks Mund spricht ein Milieu, für das der Wiederaufbau Westdeutschlands ein Geschenk der Amis war, während die Nazi-verseuchten Deutschen ihre Wirtschaftswunder-Wampe spazieren trugen. Und die Erholung der neuen Bundesländer allein eine Folge der „Aufbau Ost“-Subventionen statt von harter Arbeit. Was diese Leute wohl sagen, wenn sie erkennen müssen, dass es ein wenig anders war? Dass Geld und Wohlstand nicht von selbst kommen? Wird interessant.


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Kommentare

Jaan Brandenburg am 11.04.23, 03:14 Uhr

Wenn junge Leute (heute Jugendliche genannt) einmal nur ein wenig über die Stränge schlugen, pflegte mein Vater - Jahrgang 1902 - zu sagen: „Die müssen arbeiten, arbeiten müssen die!“ Genau das fehlt diesen jungen Herrschaften.
Wenn bei großer Hitze der Puls und das Temperament so hochschnellt, dass sich diese Herrschaften mit Krawall und evtl. sogar sexuellen Übergriffen abreagieren müssen, hilft nur eines, arbeiten und arbeiten für den eigenen Lebensunterhalt. Arbeiten bei großer Hitze hält zwar den Blutdruck hoch aber dennoch beruhigt Arbeit bei großer Hitze ungemein. Danach können diese Fachkräfte und Kulturbereicherer auch in den Nächten, wenn es kühler ist und sich der Blutdruck normalisiert hat, besser durchschlafen, sind morgens ausgeruht und können konzentriert wieder ihrem eigenen Lebensunterhalt nachgehen.
Wenn das in den Ländern geschieht, woher sie gekommen sind und wo es meistens wesentlich wärmer ist, ist allen geholfen.
Sie können bei der vorherrschenden Hitze ihr unbändiges Temperament in produktive Leistung umwandeln, zum dortigen Wirtschaftswachstum beitragen bzw. das Land aufbauen, können eine Familie gründen und helfen letztendlich damit sich und ihrem eigenen Volk.
Bei uns in Deutschland entspannt sich die Lage. Die deutsche indigene Bevölkerung kann bei großer Hitze wieder ihre Freizeit in Freibädern genießen. Es müssen für diese sog. Flüchtlinge keine Unterkünfte bereitgestellt bzw. geschaffen werden. Die Versorgung dieser Fachkräfte mit Essen, Trinken, Kleidung, Heizung, Taschengeld Elt. usw. usw. entfällt. Nicht zu übersehen, der zusätzliche CO2-Ausstoß verringert sich und letztendlich werden die bereits ins fast unermessliche gestiegenen Steuern eingespart.
Also, all diese Herrschaften rein in den Flieger und ab, dorthin woher sie gekommen sind.

sitra achra am 10.04.23, 10:18 Uhr

Galt vordem das Ekel Alfred als Verkörperung des spießigen Durchschnittsbürgers, muss man sich heute das diverse Spießerchen aus den Profilen solch mißratener Loser wie Habeck, Scholz, Baerbock, Roth und Konsorten zusammenflicken, um dem perversen Zeitgeist Kontur zu verleihen. Im Gegensatz zu Alfred ist dieser Zombie jedoch humorlos und trieft vor Langeweile.

Gregor Scharf am 09.04.23, 10:25 Uhr

Merkel bleibt den Erlebnisgenerationen in Erinnerung als die Abrissbirne für das verstaubte und verschlafene Deutschland. Doch hätte sie ihr großes Werk allein vollbringen können? Es gab wie immer, wenn sich jemand aufschwingt, Geschichte schreiben zu wollen, zahllose Helfer und Nutznießer. Die Freude über ihren gemeinsamen Erfolg, Verrat trifft es wohl eher, wird nicht lange anhalten, denn das angerichtete außenpolitische und wirtschaftliche Chaos lässt sich nicht mehr diplomatisch lösen. Danke der göttlichen Angela, der einst mächtigsten Frau der Welt, noch so ein Schwachsinnstitel, für den gewaltigen Misthaufen. Teeren und Federn wäre angebracht. Vermutlich hat die Ordensverleihung die gleiche Bedeutung. Es sind halt andere Zeiten . . .

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